In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Schirme sind in Mode. Während der Eurokrise wurden Schutz- und Rettungsschirme aufgespannt, ebenso während der Pandemie. Nun ist es wieder so weit. Mit viel Wumms präsentierte die Bundesregierung in der vergangenen Woche ihre neue Kreation, den Abwehrschirm.
Inflation, steigende Zinsen, falkenhafte Zentralbanken und anhaltende Energiekrise in Europa schickten die Börsen im September in den Keller. Im Oktober rechnen wir mit einer kurzfristigen Erholung an den Märkten.
„Nach dem bisherigen Jahresverlauf und einem weiteren Rückgang an den weltweiten Aktienmärkten um 9% im September ist die Risikobereitschaft auf ein Rekordtief gesunken“, so Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management.
Portfoliomanager Terry Riley schreibt über die Inflations- und die Fed-Politik sowie die extrem negative Anlegerstimmung und was wir daraus für die weitere Aktienmarktentwicklung ableiten können. Im letzten Absatz geht es um den jüngsten Rückgang der Ölpreise, ob der Preis auf dem Niveau bleibt und was dies für Energieaktien bedeutet.
Den Hintergrund dieses vierteljährlichen Rückblicks bildet leider nach wie vor die Tragödie des anhaltenden Krieges in der Ukraine mit ihren Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Markt. Da der Krieg nun bereits über sechs Monate andauert – und kein greifbares Ende in Sicht ist – könnte er zusehends als „normaler“ Faktor gewertet werden. Aber derzeit erschüttern seine Auswirkungen weiterhin die Märkte.
Mit Blick auf die einzelnen Assetklassen erläutern Peter van der Welle, Strategieexperte für Multi Asset, und seine Kollegen beim Asset Manager Robeco ihre Renditeerwartungen bis 2027.
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Inflation. Die Preissteigerungen sind mit 9,1% im August so hoch wie nie seit Bestehen der Eurozone. In ihrem Statement zur letzten EZB-Sitzung am 08.09.2022 geht die EZB von weiter erhöhtem Preisdruck über die nächsten beiden Jahre aus.
Die zweite Augusthälfte war für die Börsen schwierig. Das lag v.a. an der Verschärfung der Energiekrise und dem Vorrang für Inflationsbekämpfung vor Wachstum und Arbeitsmarkt für die Zentralbanken.
Sowohl die USA als auch Asien bieten derzeit attraktivere Chancen für Investoren als Deutschland und Europa. Das liegt vor allem an der Verunsicherung über die weitere Energiepreisentwicklung und die damit verbundenen Belastungen für die deutsche und europäische Wirtschaft.
Eine weiche Landung der Weltwirtschaft erscheint zunehmend unwahrscheinlich. Somit drohen risikoreicheren Anlageklassen weitere Rückgänge.