In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Zu wissen, wie es tatsächlich um die US-Konjunktur steht, ist der Schlüssel zur Einschätzung der Risiken in den kommenden Monaten, meint Multiasset-Investor Colin Graham.
Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, „wird eine sanfte Landung der Weltwirtschaft immer unwahrscheinlicher. Das bedeutet, dass risikoreichere Anlageklassen weitere Rückgänge erleben könnten.“
Die Immobilienpreise in den USA laufen seit Mitte 2020 steil nach oben. Der Häusermarkt verzeichnete gemessen am Case Shiller Hauspreisindex Preissteigerungen von rund 20% im Vergleich zum Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2022 erzielten die Aktien- und Anleihemärkte negative Renditen. Die Anleger mussten sich den Rohstoff- und Devisenmärkten zuwenden, um überhaupt Erträge zu erwirtschaften.
„Die Unternehmen sind in guter Verfassung und werden die von uns erwartete leichte Rezession in den USA gut überstehen“, schreibt Craig Burelle, Makrostratege der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Loomis Sayles in seinem aktuellen Marktausblick.
Aktien sind weiterhin anfällig für eine Welle von Gewinnwarnungen, insbesondere in den USA und Europa.
Dieses Jahr hat mit einem schwierigen Start für nachhaltige Anlagen begonnen: Der Russland-Ukraine-Konflikt, der Superzyklus im Energiesektor und die grüne Prämie haben nachhaltige Investments massiv unter Druck gesetzt.
Nach einem von Inflation, drohender Rezession und dem anhaltenden Russland-Ukraine-Krieg geprägten ersten Halbjahr konnten sich die Märkte im Juli etwas erholen. Der US-Aktienmarkt bietet weiterhin das bessere Chance-Risiko-Verhältnis. Und profitable Unternehmen sind Trumpf.
Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, „ist Japan ein Lichtblick am globalen Aktienmarkt, da die Schwäche des Yen den japanischen Unternehmensgewinnen Rückenwind verleiht".
Die Welt wird nach wie vor von den durch die COVID-Krise ausgelösten Verwerfungen dominiert. Hierzu gehören Unterbrechungen der Versorgungskette, Nachfrageschwankungen, fiskalische und geldpolitische Konjunkturprogramme, angespannte Arbeitsmärkte sowie Inflationsdruck. Hinzu kommen die zusätzlichen Folgen des Krieges in der Ukraine.