In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Nach einer schnellen Abfolge von zehn Zinserhöhungen bis auf 5,0 bis 5,25 Prozent in gerade einmal zwölf Monaten hat die amerikanische Notenbank Fed am Mittwoch erstmals eine Pause eingelegt.
Auf beiden Seiten des Atlantiks wird die aktuelle Lage an den Arbeitsmärkten genau beobachtet. In Europa stellte die EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst fest, dass sich der Lohndruck weiter verstärkt.
Für den Juni und die kommenden Monate bleibt das Strategieteam von DJE weiterhin eher vorsichtig. Der Fokus liegt auf defensiveren, weniger zyklischen Bereichen. Nach der guten Entwicklung an vielen Börsenplätzen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 könnten nun die nächsten Monate schwieriger werden.
Die Finanzmärkte werfen zurzeit viele Fragen auf. Wir haben die am häufigsten gestellten aufgegriffen und geben unsere Antwort auf sie:
„Die Wiedereröffnung Chinas hat nicht zu einer Markterholung geführt, der US-Bankensektor bleibt angespannt und die Inflation erweist sich als hartnäckig. Wir erweitern unsere bereits vorsichtige Haltung, indem wir weitere Positionen auf neutral zurückstufen,“ so Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management.
Ein Scheitern im Streit um eine Anhebung der Schuldengrenze in den USA hätte weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft. In dieser Einschätzung herrscht Einigkeit unter den Beobachtern. Doch auch eine Einigung wird ihren Preis haben.
Zwei Faktoren sind derzeit für die Märkte ausschlaggebend: die anstehenden Entscheidungen der Zentralbanken und die Wahrscheinlichkeit, der Zeitpunkt und die Tiefe einer Rezession.
Obwohl viele Anleger nach dem Abklingen der Inflation und dem Ende der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken eine Rückkehr zur Normalität erwarten, sind wir der Meinung, dass die Märkte erheblichen Veränderungen unterworfen sind und es notwendig sein könnte, die Erwartungen in diesem neuen Umfeld neu zu definieren.
Jüngste Wirtschaftsdaten aus China zeigen eine Konjunkturerholung: Das vierteljährliche BIP-Wachstum liegt bei 2,2 Prozent im ersten Quartal (+4,5 Prozent über ein Jahr). In seinem aktuellen MyStratWeekly kommentiert Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management:
Nachfrage misst sich manchmal an der Länge der Warteschlange: Ob auf dem Shiji Boulevard in Schanghai, in der Goethestraße in Frankfurt oder auf den Champs-Elysées in Paris sind die Schlangen vor den Luxusgeschäften trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht kürzer geworden.