In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Jüngste Wirtschaftsdaten aus China zeigen eine Konjunkturerholung: Das vierteljährliche BIP-Wachstum liegt bei 2,2 Prozent im ersten Quartal (+4,5 Prozent über ein Jahr). In seinem aktuellen MyStratWeekly kommentiert Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management:
Nachfrage misst sich manchmal an der Länge der Warteschlange: Ob auf dem Shiji Boulevard in Schanghai, in der Goethestraße in Frankfurt oder auf den Champs-Elysées in Paris sind die Schlangen vor den Luxusgeschäften trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht kürzer geworden.
Zwischen 2022 und 2023 stiegen die Geldmarktzinsen in den USA innerhalb weniger Monate rasant von 0% auf 5% an. Der Anleihemarkt hat jedoch nicht im gleichen Tempo nachgezogen.
Im ersten Investment Outlook des Jahres 2023 gehen wir der Frage nach, wie sich die strengeren finanziellen Bedingungen auf die Auswahl der Anlagen auswirken könnten.
Im aktuellen Marktumfeld sind Geldanlagen gefragt, die einen wirksamen Schutz vor Inflation bieten und ein Portfolio stabilisieren können. Damit rückt Private Equity für geeignete Investoren in den Fokus.
Anleiheninvestoren waren im ersten Quartal mit heftigen Marktschwankungen konfrontiert, als die Märkte auf die erratischen Wirtschafts- und Inflationsdaten reagierten und die Zentralbanken sich bemühten, das Steuer herumzureißen.
Die globalen Börsen waren im ersten Quartal volatil, nachdem die Turbulenzen im Bankensektor die Märkte kalt erwischten. Auch wenn rasche Regulierungsmaßnahmen dazu beitrugen, die Ansteckung einzudämmen, hat die Krise das Vertrauen der Anleger erschüttert und das Bewusstsein für die Risiken einer neuen Zinsregelung geschärft.
Die Markttechnik unterstützt die Börsen zurzeit: Der Optimismus der Anleger ist nicht zu groß, und der Saisonrhythmus verleiht Rückenwind.
„Eine straffere Geldpolitik deckt oft finanzielle Exzesse und Risikofelder in einer Volkswirtschaft auf“, schreibt Craig Burelle, Makrostratege bei der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Loomis Sayles in seinem jüngsten Marktausblick.
Wir glauben zwar, dass die Ängste vor einer Finanzkrise wie 2008 übertrieben sind, aber die wirtschaftlichen Erschütterungen infolge der Bankenschließungen in den USA und der staatlich geförderten Übernahme der Credit Suisse in Europa werden sich schon bald bemerkbar machen: