Rückblickend auf das Jahr 2020 bekommt die Redewendung „Erwarte das Unerwartete“ eine ganz neue Bedeutung. Es war ein unruhiges, ereignisreiches Jahr für Fondsmanager in allen Anlageklassen und Regionen.
In einem Umfeld anhaltend positiver Konjunkturdaten insbesondere in den USA und großer Fortschritte bei der Impfkampagne setzten die Aktienmärkte ihre Rekordjagd fort und verzeichneten zum Teil neue Allzeithochs beziehungsweise mehrjährige Höchststände.
Auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen den in der letzten Woche gefallenden Renditen von US-Staatsanleihen und dem positiven Bild der US-Wirtschaft verweist Axel Botte, Marktstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen MyStratWeekly.
In den vergangenen Monaten konnten Anleger eine reiche Ernte einfahren. „Zwischen Februar und März 2020 hatten der Ausbruch der Corona-Pandemie und die Einschränkung des öffentlichen Lebens die Aktienmärkte abstürzen lassen“, sagt Carsten Gerlinger, Vice President von Moventum AM.
In den letzten Wochen haben Anleiheinvestoren leichte Verluste hinnehmen müssen und machen sich Gedanken über einen möglichen deutlicheren Anstieg der Langfristzinsen, der sich noch spürbarer in den Portfolios niederschlagen würde.
Die Verwendung des Begriffs „Anleihen-Bärenmarkt“ sollte mit Vorsicht verwendet werden. Tatsächliche Bärenmärkte für Anleihen entwickeln sich vor dem Hintergrund einer nicht geordneten Inflationsentwicklung.
In einem Umfeld insgesamt positiver Konjunkturdaten setzten die Aktienmärkte ihre Rekordjagd fort und verzeichneten zum Teil neue Allzeithochs beziehungsweise mehrjährige Höchststände.
Obwohl die Preise in den USA im März so stark gestiegen sind wie seit gut achteinhalb Jahren nicht mehr, und die Inflationsrate nun bei 2,6 Prozent liegt, scheinen die Märkte von diesem starken Preisauftrieb unbeeindruckt.
Die Inflation war das heiße Thema des Jahresanfangs. Aber Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers, hält einen Großteil der Nachrichten über die zusätzlichen Fiskalprogramme und das allmähliche Ende der Lockdowns nun für eingepreist.
Starkes Wachstum oder strukturelle Defizite? Nach einer tiefen Rezession im letzten Jahr bereiten sich die Anleger nun auf eine Erholung vor.