Christian Steiner, Leiter Fonds Strategien, Vermögensverwalter bei der Bayerischen Vermögen Management AG, über seinen neuen Fondsfavoriten.
Überangebot, schwächelnde Nachfrage und das Thema "Zinsen": Alles Gründe für den Ausverkauf von Aktien aus den Sektoren Rohstoffe und Energie. Für Value-Investoren eigentlich das perfekte Umfeld. Doch wer traut sich jetzt in diese Sektoren zu investieren?
Die Kennzahl Active Share, als Maß für die aktiven Portfoliowetten die ein Fonds relativ zu seiner Benchmark eingeht, gewinnt bei der Fondsauswahl immer mehr an Bedeutung. Eine Vielzahl an Researchern beschäftigt sich dabei vor allem mit der Frage, ob Fonds mit hoher Active Share historisch eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, den Markt bzw. ihre Benchmark zu schlagen. Die Ergebnisse sind überwiegend ernüchternd, was eigentlich niemanden überraschen kann. Warum sollte ein Manager auch einen Performancevorteil daraus ziehen, einfach nur aktive Positionen einzugehen? Dies sagt letztendlich nichts über dessen Stockpicking-Fähigkeiten aus. Klar ist aber auch, dass eine hohe Active Share die notwendige Bedingung dafür ist, überhaupt Outperformance generieren zu können.
Eine Anlagestrategie auf dem Prüfstand.
Viele große Assetmanager bieten Strategien, die früher nur im Hedgefonds-Mantel erhältlich waren, nun auch als UCITS-Produkte an. Ein von uns in der Vergangenheit bereits häufig geäußerter Kritikpunkt stellt jedoch die Kostenstruktur derartiger Fonds dar.
In Zeiten zunehmender Beliebtheit von ETFs stellt sich für Investoren und Berater die Frage, ob mit vorausschauendem und aktivem Investieren überhaupt noch Mehrwert geschaffen werden kann.
Im Gegensatz zu den bei Anlegern äußert gefragten „Unconstrained Bond Funds“, die ausnahmslos keinen Track Record in einem Zinserhöhungszyklus vorweisen können, haben CTAs diesen Lackmustest bereits bestanden. So bestätigt der folgende Chart, am Beispiel des Man AHL Diversified Futures, zwar die im Mittel signifikante Korrelation von trendfolgenden Ansätzen zum JPM GBI US Traded TR. Er zeigt aber auch, dass es sich hierbei um keine Einbahnstraße handelt und das Exposure durchaus flexibel gesteuert wurde. Dies gilt insbesondere für den letzten Zinserhöhungszyklus in den USA (Juni 2004 – Juni 2006).
Die Idee ist naiv. Was soll es bringen, Investmentfonds zu untersuchen, deren Namen besonders negativ auffallen? Man könnte höchstens sagen: Wer will schon Fonds haben, deren Fondsmanager es nicht einmal schaffen, ihr Produkt einigermaßen zu benennen?
Fondsinvestoren verfügen über keinerlei Timing-Fähigkeiten, orientieren sich bei der Fondsauswahl vor allem im Performancerückspiegel und neigen zu Herdenverhalten. Wissenschaftlich belegte Erkenntnisse, die heute niemand mehr ernsthaft in Zweifel ziehen kann. Der Vergleich von zeitgewichteten und kapitalgewichteten Renditen brachte in unzähligen Studien ausnahmslos ernüchternde Ergebnisse.
Eines der größten Ärgernisse bei der Investition in aktiv gemanagte Publikumsfonds ist und bleibt die im Durchschnitt immer noch zu hohe Kostenbelastung. Nicht zuletzt dadurch erklären sich aber die hohen Margen der Asset-Management-Industrie. Die fixen Gebühren auf einen einmal angehäuften Kapitalsockel sorgen auch in schwierigen Marktphasen in der Regel noch für kontinuierliche Einnahmen.
Können Fonds massive Zuflüsse verzeichnen, ist das quasi ausnahmslos einer herausragenden Wertentwicklung in der Vergangenheit geschuldet. Dabei spielt es scheinbar auch keine Rolle, dass der „Blick in den Performancerückspiegel“ in der Regel ein schlechter Ratgeber ist.