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Mit Saudi-Arabien den ETFs ein Schnippchen schlagen

In Zeiten zunehmender Beliebtheit von ETFs stellt sich für Investoren und Berater die Frage, ob mit vorausschauendem und aktivem Investieren überhaupt noch Mehrwert geschaffen werden kann.

18.05.2015 | 15:45 Uhr

In Zeiten zunehmender Beliebtheit von ETFs stellt sich für Investoren und Berater die Frage, ob mit vorausschauendem und aktivem Investieren überhaupt noch Mehrwert geschaffen werden kann. Da Indizes und die sie replizierenden ETFs letztlich schematisch nach starren Regeln zusammengesetzt werden, besteht für Investoren hier theoretisch die Möglichkeit, sich bereits vor einer etwaigen Indexaufnahme im Vorfeld zu positionieren. Nach Indexaufnahme müssen ETFs, unabhängig von Bewertungsniveaus oder makroökonomischen Fundamentaldaten, stur entsprechend der Marktkapitalisierung investieren. 

Unabhängig, ob man dies für schlau oder dumm halten mag, stellt dies letztlich die Funktionsweise von marktkapitalisierungsgewichteten Indizes dar. Besonders attraktiv erscheint für den vorausschauend agierenden Investor die Positionierung in ganzen Ländern, die eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen, bisher aber von den Indexanbietern ignoriert werden. Gründe hierfür können bspw. Zugangsbeschränkungen für ausländische Investoren sein. Daher sollten Investoren hellhörig werden, wenn Länder Pläne für die Öffnung ihrer Kapitalmärkte publik machen. Aktuell stellt Saudi-Arabien einen solchen Fall dar. Wie die dortige Kapitalmarktaufsicht bereits am 16. April 2015 mitgeteilt hat, dürfen qualifizierte ausländische Investoren ab 15. Juni 2015 saudi-arabische Aktien kaufen. Dies dürfte nur den ersten Schritt in der sukzessiven Öffnung des Marktes für ausländische Investoren darstellen. Früher oder später wird Saudi-Arabien damit auch die Bedingungen für die Aufnahme in den MSCI Emerging Markets erfüllen. Gut informierte Kreise sehen hier Mitte 2017 als realistisches Datum an.

Mit einer Marktkapitalisierung von über 500 Mrd. USD dürfte Saudi-Arabien ein signifikantes Gewicht im Index einnehmen und ungefähr der siebtgrößte Markt darin werden. Die Gewichtung sollte sich im Bereich derjenigen Südafrikas bewegen, aber bspw. vor Russland, Malaysia, Mexiko oder Indonesien liegen. Eine Indexaufnahme dürfte Zuflüsse in Milliardenhöhe auslösen und zu einer deutlichen Neubewertung des Marktes führen. Präzedenzfälle stellen bspw. die Aufnahme Katars und der VAE in den MSCI EM Index dar. Gekauft werden die neuen Länder nicht nur von passiven Vehikeln, sondern auch aktive Fonds, die sich am MSCI-Universum orientieren, werden künftig nach Investitionen in Saudi-Arabien Ausschau halten.

Wer jetzt übrigens der Meinung ist, Saudi-Arabien stellt eine reine Ölstory dar, wird leider enttäuscht sein. Nicht ein Ölunternehmen ist an der dortigen Börse notiert. Stattdessen stellen konsumorientierte Unternehmen, der Finanzsektor und petrochemische Unternehmen wichtige Indexbestandteile dar. Natürlich sollten potenzielle Investoren die Geopolitik und die Ölpreisentwicklung im Auge behalten und auch die fundamentale Situation und die Unternehmensbewertungen beachten. Aber in Summe scheint sich hier ein attraktives Opportunitätsfenster für Berater und Investoren aufzutun. 

Stellt sich abschließend noch die Frage, welche Möglichkeiten aktuell schon bestehen, sich rechtzeitig im saudischen Aktienmarkt zu positionieren. Einer der wenigen uns bekannten Fonds, der signifikantes Exposure nach Saudi-Arabien aufweist, stellt der Magna MENA der britischen Fondsgesellschaft Charlemagne Capital dar. Dieser ist momentan zu rund 50% in saudischen Unternehmen investiert.

Disclaimer: Die im Blog zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen sind die persönliche Meinung des Autors und spiegeln nicht in jedem Fall die Meinung der FondsConsult Research AG oder der €uro Advisor Services GmbH wider.

 

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