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Neue DIHK-Zahlen: Der Umbruch bei den Vermittlern in der Finanzbranche setzt sich fort

Zahl der Versicherungsvermittler nimmt ab
Analyse

Die Zahl der Vermittler von Finanzanlagen nimmt zu, die Zahl der Vermittler von Versicherungen ab.

12.01.2024 | 07:15 Uhr von «Uli Lohrer»

Über die von den Industrie- und Handelskammern (IHK) geführten Vermittlerregister soll für Anleger und Versicherte im Sinne des Verbraucherschutzes für Transparenz über die zugelassenen Vermittler in der Finanzbranche sorgen. Die Zahlen werden in einer Statistik der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gebündelt und geben in ihrer vierteljährlichen Auswertung Auskunft über die Entwicklung der in Deutschland zugelassenen Zahlen von Vermittler und Honorarberater von Finanzanlagen, Versicherungen und Immobiliendarlehen. Der im DIHK-Vermittlerregister im vergangenen Jahrzehnt zu beobachtende Umbruch beiden Finanzvermittlern setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, wobei es je nach Art der Vermittler und Berater sehr unterschiedliche Entwicklungen gab.

Trotz Provisionsdiskussion und Regulierungen mehr Finanzanlagenvermittler

Die in Deutschland zuletzt registrierte Anzahl der Finanzanlagenvermittler (nach § 34f der Gewerbeordnung – GewO) stieg seit Januar 2023 leicht um ein Prozent oder 410 Vermittler auf 40.359 (Stand: Oktober 2023) registrierte Vermittler an. Im Jahr 2022 hatte die Anzahl der Finanzanlagenvermittler noch stagniert. Nahezu jeder der Finanzanlagenvermittler (39.941) besitzt dabei die Erlaubnis zur Vermittlung offener Investmentvermögen (Fonds), eine Erlaubnis zur Vermittlung geschlossener Investmentvermögen (8.183) bzw. von Vermögensanlagen (5.193) hingegen deutlich weniger. Dabei hat die Anfang vergangenen Jahres von der EU-Kommission diskutierte Einführung eines Provisionsverbots und die Verwirrung um die Regulierung bei nachhaltigen Investments für große Unsicherheit und Existenzsorgen unter den Finanzanlagenvermittlern gesorgt. Allerdings hat auch der zunehmende Wettbewerb unter den Versicherungsmaklern dazu geführt, dass diese ihr Produktangebot diversifizieren und zunehmend auch Finanzanlagen vermitteln und sich für die Erlaubnis nach $ 34f GewO anmelden.

Deutlicher Rückgang bei Versicherungsvermittlern

Dagegen verzeichnet das Versicherungsvermittlerregister einen deutlichen Einbruch. Insbesondere die Anzahl der an ein Versicherungsunternehmen gebundenen Versicherungsvertreter (§ 34d Abs. 7 GewO) ging 2023 stark zurück. Waren im Januar 2023 noch 109.972 Personen als gebundene Versicherungsvertreter registriert, so waren es im Oktober 2023 noch 103.576 Personen. Im Herbst vergangenen Jahres waren damit 6396 Versicherungsvertreter oder knapp sechs Prozent weniger registriert als noch zum Jahresanfang 2023. Damit hat sich der Rückgang gegenüber dem Jahr 2022 nochmals beschleunigt, als die Anzahl der Versicherungsvertreter über das gesamte Jahr um zwei Prozent zurückging. „Dieser Schwund ist eine Folge der immer weiter getriebenen Regulierung und überbordenden Bürokratie, die unseren Berufsstand einschnüren“, so Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Grund für den Rückgang der Versicherungsvertreter ist allerdings auch, dass einige Versicherungsgesellschaften das Neugeschäft für das traditionelle Lebensversicherungsgeschäft eingestellt und die Anzahl ihrer Versicherungsvertreter reduziert haben. Andere Versicherungskonzerne planen auch ihre Provisionsmodelle zu reformieren. So berichtete das Handelsblatt, dass Marktführer Allianz das Vergütungssystem für ihre 8000 Versicherungsvertreter von einem Brutto- zu einem Nettovergütungssystem umstellen und die starke Konzentration auf das Neugeschäft zugunsten einer stärkeren Gewichtung der Kundenbestände reduzieren will.

Die Anzahl der Versicherungsmakler ging 2023 bis Oktober gegenüber Januar 2023 dagegen nur um 102 Makler auf 46.407 Versicherungsmakler zurück. 2022 war die Zahl der registrierten Versicherungsmakler noch um 156 Makler gestiegen.

Viele Darlehensvermittler auch in Zeiten der Immobilienkrise

Die Anzahl der Vermittler von Immobiliendarlehen (§ 34 i GewO) im Oktober 2023 blieb mit 57.733 Vermittler gegenüber dem Januar 2023 (57.716 Immobiliendarlehensvermittler) nahezu konstant. Dabei ist aufgrund des Zinsanstiegs seit Mitte 2022 die Anzahl der neu abgeschlossenen Wohnbaukredite im vergangenen Jahr völlig eingebrochen. Erst im November 2023 scheint der Rückgang der Baufinanzierungen gestoppt und lag bei einem Neugeschäftsvolumen von 13,5 Milliarden Euro. Im November 2021 wurden noch mehr als 20 Milliarden Euro an Immobiliendarlehen vermittelt. Dauert die Immobilienkrise weiterhin an, wovon aktuell auszugehen ist, wird auch die Anzahl der Immobiliendarlehensvermittler, die in Zeiten des Immobilienbooms bis 2022 stark gestiegen ist, erwartungsgemäß wieder zurückgehen.

Honorarberater führen weiterhin ein Nischendasein

Bei den im Vermittlerregister kleinsten registrierten Gruppen handelt es sich um gar keine Vermittler – sondern um die Honorarberater für Versicherungen (§ 34d Abs. 2 GewO) und Finanzanlagen (§ 34 h GewO). Die ohnehin geringe Zahl der Versicherungsberater ging im vergangenen Jahr von Januar bis Oktober um sieben Honorarberater auf insgesamt 326 Versicherungsberater zurück. Die Anzahl der Finanzanlagen-Honorarberater stieg dagegen im gleichen Zeitraum leicht um zehn auf lediglich 316 Finanzanlagenberater. „Wir gehen davon aus, dass viele echte Honorarberater es nicht schaffen werden, genug zu verdienen“, sagt Gregor Bara, Vorstand des Bundesverbands unabhängiger Honorarberater gemeinnütziger e.V. in dem fundresearch-Beitrag „Was Vermittler undHonorarberater wirklich verdienen“. Honorarberater leiden an der mangelnden Bekanntheit ihres Berufsstands und stehen zudem im Wettbewerb mit den Beratern der staatlich subventionierten Verbraucherzentralen.

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