Christian Steiner, Leiter Fonds Strategien, Vermögensverwalter bei der Bayerischen Vermögen Management AG, über seinen neuen Fondsfavoriten.
Angesichts tiefer Zinsniveaus sind Investoren verstärkt auf der Suche nach Anleiheinvestments, die noch auskömmliche Renditen versprechen. Vermehrt ins Blickfeld sind dabei Investitionen in Anleihen aus den Emerging Markets geraten. Insbesondere Lokalwährungsanleihen versprechen neben höheren Renditen zusätzliche Gewinne durch mögliche Währungsaufwertungen. ...
Dividendenfonds gehören zu den beliebtesten Themenfonds im Bereich der Assetklasse Aktien. Ein schneller Blick in das Fondstool zeigt 294 Fondsanteilsklassen, die das Wort „dividend“ bzw. Dividende im Fondsnamen tragen. Dividenden sind „in“: Finanzmedien sprechen vom „Geldregen für Aktionäre“. Der auf deutschen Einzeltitel basierende DivDAX Performance Index beeindruckt mit einer 1 Jahres-Wertentwicklung von 29,52% zum Stichtag 14.05.2013. Allerdings steht der DAX Performance Index mit 29,25% nicht wirklich signifikant schlechter da. Wo bleibt denn hier der Dividendeneffekt? ...
Akademische Studien bestätigen immer wieder, dass die aktive Rendite („Alpha“) von Portfolios vor allem auf das Ausbeuten von Faktorprämien zurückzuführen ist. Hier sind in erster Linie zu nennen: die Value-Prämie (u.a. P/B) die Nebenwerte-Prämie die „low volatility“ Prämie die Momentum-Prämie ...
Die massive Outperformance von „low volatility“ („low risk”) Aktien und den entsprechenden Fonds in den letzten 15 Jahren, wirft einige Fragen auf. Stellt sie doch eines der Paradigmen der Finanzmarktheorie überhaupt in Frage: „Wer mehr Rendite will, muss auch mehr Risiko eingehen“. Unter anderem aus der Verhaltensökonomik („Behavioral Finance“) gibt es aber Erklärungsansätze, warum es sich hierbei tatsächlich um eine nachhaltige Anomalie handeln könnte: ...
Volatilität als Assetklasse erfreut sich jüngster Zeit immer größerer Beliebtheit. Dies liegt vor allem an den hervorragenden Diversifikationseigenschaften auf Portfolioebene (negative Korrelation zum Aktienmarkt). Da aber beispielsweise weder der VIX noch der VSTOXX investierbar sind, müssen Investoren auf Derivate (Futures) ausweichen. Und genau hier liegt das Problem. Denn die Volatilitätsstrukturkurve befindet sich in der Regel im Contango – die Unsicherheit steigt mit der Länge des Prognosezeitraums. Da Future-Kontrakte regelmäßig gerollt werden müssen, um ein konstantes Exposure aufrechtzuerhalten, fallen so, je nach Steilheit der Kurve, kontinuierlich Rollverluste an (negativer Carry). Dass es sich hier um keine „Peanuts“ handelt, zeigt der folgende Chart:
Anleger investieren häufig in Aktien aus den Emerging Markets, da sie der Meinung sind, ein höheres Wirtschaftswachstum würde auch zu höheren Renditen an den Aktienmärkten führen. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen allerdings, dass zwischen diesen beiden Variablen, konkret dem realen BIP-Wachstum und den realen Renditen, kein Zusammenhang existiert. Teilweise zeigen Studien über längere Zeiträume sogar eine leicht negative Korrelation, d.h. die Renditen in Ländern mit hohen Wachstumsraten sind geringer als in Ländern mit niedrigen Wachstumsraten. Diese Feststellung gilt übrigens auch für die entwickelten Staaten, wie Studien, die teilweise die Entwicklung der letzten 100 Jahre berücksichtigen, eindrucksvoll zeigen.
Der S&P 500 mit neuem Allzeithoch und die drei besten US-Sektoren in 2013 sind (Stichtag 31.03.2013): Gesundheit (+18,91%), Basiskonsum (+17,64%) und Versorger (+16,04%). Nicht gerade die Sektoren, die man zu diesem Zeitpunkt erwarten würde. Zumal außerhalb der Eurozone. Damit setzt sich die Entwicklung der letzten Jahre, nicht zyklische Unternehmen werden eindeutig gegenüber konjunkturabhängigen Branchen bevorzugt, nahtlos fort. Auch bei den Aktienfonds sind Produkte mit Fokus auf „Qualität“ (Nestlé und Co.), was sich in der Regel in sehr stabilen Margen, einer geringen Verschuldung, einer hohen Eigenkapitalrendite oder beständigen Dividendenzahlungen ausdrückt, weiterhin die Favoriten der Anleger.
Die mit Abstand meisten „Newcits“ bzw. „Alternative UCITS“ Fonds wurden im Segment L/S-Equity aufgelegt (123, davon 73 in Deutschland zugelassen). Das darin verwaltete Vermögen beläuft sich auf ca. 15 Mrd. Euro. Befeuert durch die scheinbar mystische Aura von legendären Hedgefonds-Managern bzw. Short-Sellern, übt insbesondere diese Assetklasse eine hohe Anziehungskraft auf Investoren aus. Dabei sind zumindest Zweifel angebracht, welche Rolle L/S-Equity überhaupt im Portfoliokontext spielen kann. Ein Vergleich der Wertentwicklung der Peergroup relativ zu einem einfachen 70% Cash/30% MSCI World Model Portfolio (inkl. Kosten) fällt ernüchternd aus.