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Marktausblick

Aktien, Immobilien, Gold - das sind die Favoriten 2022 der Experten - Teil 5 Fonds/ETFs/Portfolio

Würgen Inflation und steigende Zinsen die Börse ab? Oder ist noch Luft nach oben? Gottfried Heller, Robert Halver und Marcus Poppe beantworten Fragen zu Aktien, ETFs, Gold, Kryptos - und nennen die Favoriten 2022.

18.01.2022 | 12:10 Uhr von «S. Bauer, W. Ehrensberger, J. Groß, S. Rullkötter»

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Fonds/ETFs/Portfolio


Wie soll ich mich als Anleger in einem inflationären Umfeld positionieren: In Gold investieren? Bieten Kryptowährungen Inflationsschutz? Bieten Aktien Inflationsschutz?

Heller: Ich war noch nie ein großer Freund von Gold und bin ausgesprochen skeptisch, was die Kryptos angeht - die ja auch laut der EZB überhaupt keine Währungen sind. Aktien sind als Sachwerte generell ein guter Inflationsschutz, jetzt noch mehr als je zuvor. Warum? Weil Anleihen und andere Zinsanlagen einen so starken Kaufkraftverlust hervorrufen wie selten zuvor. Eine Ausnahme bilden nur inflationsindexierte Anleihen, von denen es aber nicht viele gibt. Wer eine positive Realrendite mit seinen Investments anstrebt, und das tut ja wohl jeder, kann auf Aktien 2022 nicht verzichten.

Ich habe einen DAX- und einen MSCI- World-ETF. Wie soll ich mein Portfolio ergänzen, was halten Sie von deutschen Nebenwerten?

Halver: Ich bin kein Freund des MSCI World, weil er sehr US-lastig ist. Die großen Hightechwerte sind extrem stark gewichtet. Ich würde mehr auf Europa und Deutschland setzen und in den USA eher auf den S & P 500. Man kann vorsichtig Schwellenländer, vor allem asiatische, beimischen. Daneben spezielle ETFs auf Klimaschutz und Hightech. Zu den Nebenwerten: Viele kleinere deutsche Unternehmen haben sehr gute Chancen. Deutschland kann Klimaschutz.

Welche regionale Aktienverteilung zwischen den USA und Europa würden Sie empfehlen?

Halver: Europa bietet Chancen, auch mit Blick auf die Gewinnentwicklung, weil die Erholung später begonnen hat als in den USA. Hier gibt es viele interessante Dividendenwerte. Insofern würde ich jetzt stärker auf Europa setzen, dabei aber Amerika nicht vergessen. Verhaltener wäre ich bei Schwellenländern, weil es hier viele Risiken gibt. Denn China isoliert sich zunehmend.

Gibt es ETFs, die nachhaltig ausgerichtet sind, ohne dass sie Greenwashing betreiben, und welche wären das?

Halver: Nachhaltigkeit und auch Greenwashing sind beides noch eher schwammige Begriffe. Es fehlt bislang in der EU noch an finalen Definitionen, was genau grün und nachhaltig ist. Es gibt deshalb auch keine klaren Leitlinien, welche Investments diesen Kriterien entsprechen. Und das ist auch eine politische Frage. Die Franzosen etwa versuchen gerade, Atomstrom als grüne Energie auszuschildern, was Deutschland ablehnt. Immerhin, die EU wird im Lauf des nächsten Jahres hier genauere Angaben machen, dann dürfte auch in der Produktwelt mehr Klarheit herrschen.

Ich bin Rentner, 74 Jahre, habe in meinem Depot in Höhe von 230.000 Euro etwa 25 Prozent Anleihefonds. Hier habe ich Rentenfonds mit gemischten Laufzeiten, Anleihen Schwellenländer und nachrangige Anleihen. Aufgrund möglicher Zinsänderungen überlege ich zu verkaufen. Was meinen Sie?

Halver: Nachrangige Anleihen sind risikobehaftet, Schwellenländeranleihen haben ein Währungsrisiko. Und grundsätzlich kauft man Anleihen, wenn die Zinsen oben sind. Wenn sie aber nach oben laufen, mache ich Kursverluste. Sie sollten zwar nicht alles auf einen Schlag verkaufen, aber Alternativen wie Aktien mit attraktiven Dividendenzahlungen vor allem in Europa und Deutschland sind eine gute Alternative zu Zinsanlagen.

Ich bin Mitte 50, habe eine selbst genutzte, abbezahlte Immobilie und rund 150.000 Euro in Cash und Aktienanlagen, also Aktien, Exchange Traded Funds und Fonds. Die Barquote liegt derzeit bei rund 35 Prozent. Ist mein Aktienanteil zu hoch? Oder sollte ich doch noch Anleihen für mein Portfolio kaufen?

Halver: Sie sollten keine Anleihen kaufen. Das wäre jetzt falsch, weil die Zinsen ja, wenn auch nicht stark, tendenziell steigen. Man kauft Zinspapiere, wenn die Zinsen oben sind, jetzt haben wir die gegenteilige Situation. Der Aktienanteil ist in Ordnung. Wenn man auf Verzinsung abzielt, sollte man Dividendenpapiere kaufen, alternativ dividendenstarke ETFs.

Ab März 2022 möchte ich einen Geldbetrag von einer Million Euro gewinnbringend anlegen, ab April weitere 800.000 Euro, ab Mai noch einmal eine Million Euro. Die Erträge aus diesen Anlagen sollten ausgeschüttet und ausgezahlt werden. Vielen Dank für Ihre Vorschläge!

Halver: Es spricht alles für Dividendenpapiere. Einzelwerte sind möglich, Dividenden-ETFs wohl besser. Aber bitte nicht alles auf einen Schlag investieren, sondern ganz behutsam, Stück für Stück. Denn im nächsten Jahr wird es schwankungsanfälliger werden. Da kann es auch mal schärfer nach unten rutschen. Wenn es aber so ist, dann rein mit einer Tranche, wenn es wieder absackt, nicht ärgern, sondern wieder investieren. Alternativ könnte man auch in eher kleinen Tranchen regelmäßig investieren.

Ich bin Anfänger an der Börse. Aufgrund der Negativzinsen will ich aber im Jahr 2022 zum ersten Mal Aktien oder Fonds kaufen. Was empfehlen Sie mir für den Einstieg, was muss ich beachten?

Poppe: Negativzinsen sollten nicht der Haupttreiber sein, warum Anleger in risikoreichere Anlagen gehen, auch wenn wir uns als Vermögensverwalter natürlich über die Zuflüsse freuen. Anleger müssen immer noch ihre persönliche Risikotragfähigkeit im Auge behalten. Wenn jemand erst jetzt beschließt, erstmals in Aktien zu investieren, dann ist meine Sorge, dass die Enttäuschung programmiert ist, wenn man mal eine Zeit lang zehn oder 20 Prozent im Minus liegt. Und das ist auf dem aktuellen Bewertungsniveau durchaus im Bereich des Möglichen. Die Schwankungen werden sicher zunehmen.

Teil 6 Steuern erscheint am 19.01.2022

Dieser Artikel erschien zuerst am 09.01.2022 auf boerse-online.de

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