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Marktausblick

Aktien, Immobilien, Gold - das sind die Favoriten 2022 der Experten - Teil 3 Rostoffe/Gold

Würgen Inflation und steigende Zinsen die Börse ab? Oder ist noch Luft nach oben? Gottfried Heller, Robert Halver und Marcus Poppe beantworten Fragen zu Aktien, ETFs, Gold, Kryptos - und nennen die Favoriten 2022.

14.01.2022 | 12:15 Uhr von «S. Bauer, W. Ehrensberger, J. Groß, S. Rullkötter»

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Rohstoffe/Gold

Viele Rohstoffpreise sind 2021 enorm gestiegen. Rechnen Sie mit einer Fortsetzung? Welche Rohstoffe halten Sie für attraktiv?

Poppe: Der Anstieg der Inflation hat uns in seinem Ausmaß ja durchaus überrascht, und ich gehe davon aus, dass uns das Thema auch 2022 noch begleiten wird. Deshalb ist die Ausgangslage für Rohstoffe allgemein nicht schlecht, weil Rohstoffe typischerweise von Inflation profitieren. Hier würde ich breit gestreut investieren, wobei ich Gold schon ein wenig herausheben möchte: Ich denke, es wird schon Phasen geben, in denen Gold ein Depot stabilisiert und einen gewissen Inflationsschutz bietet. In dem Zusammenhang dann natürlich auch Goldminenaktien, die wie ein Turbo auf den Goldpreis funktionieren.

Warum hat sich der Goldpreis trotz der steigenden Inflation 2021 so schlecht entwickelt?

Poppe: Ein Erklärungsansatz ist, dass Gold als "alte Schule" gilt und viele Leute zuletzt Kryptowährungen interessanter fanden. Ich glaube aber nicht, dass man Kryptowährungen mit Gold vergleichen kann. Gold ist alles andere als ein überhitztes Anlagevehikel und dürfte in einem unsicheren Umfeld durchaus stabilisierend wirken.

Die Inflation steigt und steigt. Wird dadurch Gold als Inflationsschutz wieder interessanter?

Halver: Wenn die Inflation nicht bekämpft wird, hat Sachkapital einen Lauf. Güter werden teurer, von der Schraube, die bei BMW eingesetzt wird, bis zum Gaspreis. Das heißt, die Absicherung habe ich dann, wenn ich auf Sachwerte setze: Aktien, Immobilien und Gold. Das Edelmetall leidet allerdings etwas unter dem starken Dollar, weil sich beide gegengleich entwickeln. Auch die vermeintliche Zinswende ist für Gold nicht gut, das ja keine Zinsen abwirft. Ich bezweifle aber, dass die Zinsen stark steigen. Die Zinsen werden nicht attraktiv, deshalb bleibt Gold empfehlenswert, auch als Krisenwährung. Denn wir leben bestimmt nicht in einer konfliktfreien Welt, wie der Krisenherd Ukraine oder der Zwist zwischen den USA und China zeigen. Der Schwerpunkt sollte dennoch bei Aktien und Immobilien liegen. Längerfristig ist aber nichts dagegen einzuwenden, bis zu zehn Prozent des liquiden Vermögens in Edelmetall zu investieren.

Was ist besser: Goldminenaktien aus sicheren Ländern, physisches Gold oder Xetra-Gold?

Halver: Minenaktien haben die aktientypischen Risiken. Ist das Förderland politisch stabil, wo liegen die Goldreserven und zu welchen Kosten können sie gefördert werden? Bei Gold wäre mir persönlich Physisches am liebsten; wer es möchte, kann aber auch etwa auf Xetra-Gold setzen.

Ich möchte für meine beiden Enkelkinder (zwei und drei Jahre alt) monatlich in einen Sparplan je 25 Euro anlegen. Ich denke an einen ETF oder Fonds, der in Wasserstoff oder Lithium investiert. Was würden Sie mir empfehlen?

Halver: Ich finde diese Aufstellung zu speziell. Ich würde allgemeiner in erneuerbare Energien, gern auch mit Wasserstoffkomponente, investieren, um das Risiko zu begrenzen.

Empfehlen Sie Anlagen in Kupfer oder Lithium?

Halver: Ich sehe schon beständige Nachfrage nach diesen Rohstoffen, gerade wegen der Dekarbonisierung. Man kann sich in diesem Bereich durchaus aufstellen, kann über einen ETF auf Metalle setzen, die man etwa für die Energiewende oder die Elektromobilität braucht. Im Zweifel breiter und nicht zu speziell investieren.

Was halten Sie von Minenaktien wie BHP oder kleinen Förderern wie Prospect Resources?

Halver: Gern kann man mit einem kleineren Teil seines Geldes auch in exotischere Minenaktien investieren. Das können auch kleinere Förderer sein, wenn man Spaß dran hat. Aber man sollte das Klassische von dem Spekulativen trennen. Es gibt im Rohstoffbereich auch immer größerer Risiken, etwa politische, oder wie ergiebig oder lukrativ die jeweiligen Minen sind.

Sind Öl- und Gaskonzerne derzeit wegen der hohen Cashflows zu billig?

Halver: Wenn ich davon ausgehe, dass der Ölpreis im kommenden Jahr ein Plateau bilden kann, dann würde ich das nicht so sehen. Man sollte auf Energiekonzerne setzen, die neben fossilen auch in alternative Energien investieren. Der politische Druck auf die "schmutzige Industrie" wird immer größer. Ohnehin wird die Bedeutung der klassischen Energieträger abnehmen.

Teil 4 Kryptowährungen erscheint am 17.01.2022

Dieser Artikel erschien zuerst am 09.01.2022 auf boerse-online.de

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