Als das Corona-Virus im März seinen Einzug in Europa hielt, sah es für die gemeinsame europäische Währung düster aus. Der Euro war bis unter 1,07 US$ gefallen und nicht wenige Anleger spekulierten darauf, dass die „Parität“ in Kürze fallen könnte.
Aktieninvestoren konnten den Sommer genießen. Auf kräftige Verluste im Frühjahr folgte eine überraschend schnelle Erholung – zu schnell für die vielen Anleger, die seit Beginn der Krise eher vorsichtig aufgestellt waren.
Nachdem über mehrere Wochen hinweg steile Anstiege fast aller wichtigen internationalen Aktienindizes zu beobachten waren, kam es am Ende der letzten Woche – vor dem langen Labor Day-Wochenende – zu einer Korrektur an den Aktienmärkten.
In der letzten Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell die Ergebnisse der in den vergangenen Monaten durchgeführten Überprüfung der geldpolitischen Strategie vorgestellt. Die wohl wichtigste Änderung bestand darin, das Inflationsziel von 2% explizit als Durchschnittsziel zu interpretieren.
In den letzten Wochen ist Europa nach drei Monaten Stillstand aus einem Corona-bedingten Tiefschlaf erwacht. Die Straßencafés und Büros der Metropolen füllen sich langsam wieder, die Strandpromenaden warten auf die bald eintreffenden Sommerurlauber. Auch die Börsen haben sich nach den schockartigen Verlusten aus dem Frühjahr wieder erholt.
Ein nachhaltiger Aufschwung? Noch am 16. März näherte sich der CAC 40 der Marke von 3.600 Punkten, mittlerweile hat der französische Leitindex die 5.000-Marke durchbrochen.
Die Aktienmärkte haben mit Gewinnen auf die schnellen und massiven Eingriffe von Regierungen und Zentralbanken reagiert. Jetzt könnten die Kurse wieder fallen, auch wenn sie wohl kaum den Tiefpunkt vom März erreichen werden.
Die jüngsten Turbulenzen am Kapitalmarkt haben vermögensverwaltenden Fonds zugesetzt, besonders was ihre Fähigkeit angeht, ihre Asset Allocation schnell an plötzliche Preisänderungen anzupassen.
„Resilienz“: Die Fähigkeit eines Ökosystems, sich von einer externen Störung zu erholen.
Jedwede Prognose zu Wirtschaft und Märkten erscheint unter den derzeitigen Umständen aussichtslos, schließlich ist auch der weitere Verlauf der Pandemie kaum vorhersehbar.