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Marktausblick

Die Queen im Schmelztiegel

FundResearch blickt auf die letzte Woche zurück und gibt einen Ausblick auf künftige Ereignisse. Im Fokus diesmal: Warum das britische Finanzministerium neue 50-Pence-Münzen wieder einschmelzen ließ.

04.11.2019 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche

Guten Morgen, liebe Leser. Heute ist Murmeltiertag. Schon wieder. Das britische Parlament hat in der vergangenen Woche zwar beschlossen, demnächst Neuwahlen abzuhalten. Das ist mal eine neue Wendung. Doch ob das tief gespaltene Volk tatsächlich für mehr Klarheit in der Brexit-Frage sorgen wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Der 31. Oktober ist ereignislos verstrichen, und Großbritannien ist immer noch Mitglied der Europäischen Union. Die aktuelle Prognose lautet: Das wird auch in zwölf Monaten noch so sein. 

Wer anders plant, sollte also nicht so unvorsichtig handeln wie der britische Schatzkanzler Sajid Javid, der der königlichen Münzprägeanstalt Royal Mint wohl etwas voreilig den Auftrag gegeben hat, eine 50-Pence-Gedenkmünze zu prägen. Auf der Münze ist das Brexit-Austrittsdatum 31.Oktober eingestanzt. Die Geldstücke hätten in Millionenauflage ausgegeben werden sollen. Für den gewöhnlichen Zahlungsverkehr waren Versionen aus Kupfer und Nickel sowie Silber geplant, für Sammler sollte es eine Variante aus Gold geben. 

Es ist nicht bekannt, wie viele Münzen bereits geprägt worden sind. Offiziell verlautbart wurde in der vergangenen Woche nur, dass die komplette bisherige Produktion wieder eingeschmolzen wird – und damit dem Schicksal der ersten Brexit-Gedenk-Tranche folgt. Schon Javids Vorgänger Philip Hammond hatte eine Sonderedition prägen lassen. Auf der Rückseite der Münze war als Austrittsdatum der 29. März 2019 vermerkt. Laut BBC wurden davon 10.000 Stück geprägt, die als Sammlerobjekt für zehn Pfund pro Stück verkauft werden sollten. 

Diese Edition wieder einzuschmelzen, könnte wiederum vielleicht ein Fehler gewesen sein. Sollten wir in zehn Jahren immer noch über einen möglichen, aber immer noch nicht vollzogenen Brexit diskutieren, könnten diese Münzen mit dem ersten geplanten Austrittsdatum dann viel mehr wert sein als nur zehn Pfund. Ein nettes Erinnerungsstück an Großmacht-Träume einer Insel ohne Empire. Aber vielleicht hat ja ein Mitarbeiter ein paar Münzen beiseitegeschafft. Er hätte gute Chancen, in ein paar Jahren seinen Fund teuer zu versilbern. Ach ja, an dieser Stelle noch ein Tipp an den britischen Schatzkanzler: Die Prägung von 50-Cent-Münzen mit der Aufschrift „31. Januar 2020“ sollte vielleicht nicht zu früh in Auftrag gegeben werden.

Ausblick auf die wichtigsten Termine in dieser Woche

Am Dienstag veröffentlicht das Bureau of Economic Analysis und das U.S. Census Bureau die aktuellen Zahlen zur US-Handelsbilanz. Der Bericht wird wohl erneut einen Anstieg des Handelsbilanzdefizits der USA aufzeigen und dokumentieren, dass sich ein Handelskrieg – anders als von Donald Trump behauptet – nicht gewinnen lässt. Davon zeugen schon die Statistiken aus der ersten Jahreshälfte. Im zweiten Quartal 2019 waren die US-Exporte um 5,8 Prozent geschrumpft. Ähnlich schlecht sieht es beim Wirtschaftswachstum aus. Der IWF prognostiziert den USA für dieses Jahr ein Wachstum von 2,4 Prozent, im Vorjahr waren es noch 2,9 Prozent. Wie gut die Stimmung in der US-Wirtschaft selbst ist, lässt sich an einem Index ablesen, der ebenfalls heute veröffentlicht wird: Der PMI Composite Monatsbericht des Industrie- und Dienstleistungssektors wird von Markit erstellt, und er beinhaltet die Umfrageergebnisse einer hohen Zahl von Führungskräften.

Am Mittwoch folgt die Veröffentlichung des Gesamt PMI Produktion und Dienstleistung für die Eurozone. Der PMI ist ein Indikator für die wirtschaftliche Lage des Dienstleistungs- und Produktionssektors der Eurozone. Er gibt einen Überblick über den Zustand des Umsatzes und der Beschäftigung. Aktuell ist die Stimmung eher mies. Alles andere als eine Bestätigung des seit Februar 2018 anhaltenden Abwärtstrends wäre eine Überraschung.

Am Donnerstag findet in Hamburg der €uro Roundtable statt. Vertreter von Aberdeen Standard, Capital Group, UBS und Edmond de Rothschild diskutieren die Trends, die sie für das kommende Jahr sehen. „Investieren in turbulenten Zeiten“ ist das Thema dieser Podiumsdiskussion. Der Einführungsvortrag von Dr. Michael Heise wird die Frage beantworten, wie die Konjunkturrisiken und die expansive Geldpolitik sich auf Zinsen und Kapitalmärkte auswirken. Wer sich für die Veranstaltung noch nicht angemeldet hat, sollte das jetzt noch schleunigst nachholen.

Auch nicht uninteressant: Am Donnerstag trifft sich die Eurogruppe. Bei der Sitzung diskutieren die Finanzminister der Mitgliedsstaaten des Euro-Währungsgebiets, der EU-Kommissar für Wirtschafts- und Währungsfragen und die neue Präsidentin der EZB über Wirtschafts- und Geldpolitik. Es ist Christine Lagardes erster großer Auftritt in einer Arbeitssitzung nach ihrer Amtsübernahme. Es wird spannend sein, zu beobachten, inwieweit sie zu Fragen der Wirtschaftspolitik der einzelnen EU-Länder Stellung bezieht. Bisher hielt sich die EZB hier eher zurück. Lagarde hat bei ihrer Antrittsrede am Freitag aber bereits deutlich gemacht, dass sie gar nicht daran denkt, sich auf das Thema Geldpolitik zu beschränken. Sie will auf die Weltbühne. Aber was bleibt ihr auch anderes? Zinsanhebungen etwa?

Am Freitag veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Handelsbilanz Deutschlands. Die Zahlen werden Christine Lagarde, die den deutschen Exportüberschuss kritisch sieht, vermutlich nicht gefallen: Anders als vielfach lamentiert, profitiert die deutsche Wirtschaft vom US-chinesischen Handelskrieg. Denn die chinesischen Importe aus den USA sind zwar zurückgegangen, insgesamt aber im ersten Halbjahr um 5,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Deutschland hat sich eine dicke Scheibe davon abgeschnitten: Die deutsche Exportwirtschaft verzeichnet hier ein Plus von rund 600 Millionen Dollar. Das entspricht sieben Prozent Wachstum im Handel mit China. Auch die Exporte in die USA sind gestiegen, allerdings nur marginal. Unter dem Strich wollten auch die aktuellen Zahlen nicht zum Trübsal taugen. Allen Unkenrufen zum Trotz.

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