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Edelmetalle

Goldpreis: Unter den Terminmarktprofis wächst die Skepsis

In der Woche der US-Präsidentschaftswahlen haben sich laut Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC große wie kleine Terminspekulanten im großen Stil von Gold-Futures getrennt

10.11.2020 | 07:45 Uhr von «Jörg Bernhard»

Dies machte sich auch beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures, der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest), negativ bemerkbar. In der Woche zum 3. November stellte sich ein markantes Minus von 560.900 auf 544.800 Futures (-2,9 Prozent) ein, was dem niedrigsten Stand seit Mitte August entspricht. Sowohl Großspekulanten (Non-Commercials) als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind im Berichtszeitraum skeptischer geworden. So hat sich die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten innerhalb einer Woche von 296.500 auf 289.300 Kontrakte (-2,4 Prozent). Besonders interessant: Obwohl damit der Stand von Ende Dezember um 21 Prozent unterschritten wird, hat sich der Goldpreis seither um mehr als 27 Prozent verteuert.

Bei Großspekulanten war die wachsende Skepsis dadurch gekennzeichnet, dass diese ihr Long-Engagement um 4.300 Futures zurückgefahren und ihr Short-Exposure um 1.500 Kontrakte ausgebaut haben. Dadurch hat sich Netto-Long-Position von 248.600 auf 242.900 Futures (-2,3 Prozent) reduziert. Unter kleinen Terminspekulanten gab es eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Ihre Netto-Long-Position erfuhr auf Wochensicht einen Rückgang von 47.800 auf 46.400 Futures (-2,9 Prozent). Auf den Goldpreis hat sich dies aber nicht negativ ausgewirkt, schließlich verteuerte sich das gelbe Edelmetall in der vergangenen Handelswoche um immerhin 3,9 Prozent und befindet sich mittlerweile wieder auf Kurs in Richtung 2.000 Dollar.

WGC meldet für Q3 Nachfrageeinbruch

Ende Oktober meldete der World Gold Council für das dritte Quartal einen heftigen Einbruch der globalen Goldnachfrage. Wie im vorherigen Quartal war hierfür der Corona-Virus verantwortlich gemacht worden. So stellte sich ein deutlicher Rückgang von 19 Prozent p.a. auf 892 Tonnen ein. Besonders negativ entwickelte sich vor allem der Schmucksektor, wo gegenüber dem Vorjahreswert ein Einbruch um 29 Prozent auf 333 Tonnen registriert worden war. Zur Erinnerung: Im Jahr 2019 stand die Schmuckindustrie für mehr als 48 Prozent der Goldnachfrage. In Q3 ist diese Quote auf aktuell 37,3 Prozent abgeschmolzen. Dies war vor allem auf die Schwäche der beiden wichtigsten Regionen China und Indien zurückzuführen, wo Einbußen in Höhe von 25 bzw. 48 Prozent p.a. zu Buche schlugen.

Dieser Negativeffekt konnte vom boomenden Investmentsektor, dessen Nachfrage gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 21 Prozent auf 495 Tonnen gestiegen ist, nicht kompensiert werden. Diese positive Reaktion war ebenfalls auf die Pandemie zurückzuführen, schließlich sind durch Corona enorme Unsicherheiten hinsichtlich der Konjunkturperspektiven und der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte entstanden. So kletterte zum Beispiel die Nachfrage bei Barren und Münzen um 49 Prozent auf 222 Tonnen, während bei physisch besicherten Gold-ETFs ein Anstieg der Nettozuflüsse von 259 Tonnen (Q3 2019) auf 273 Tonnen registriert worden war. Besonders interessant: Von Januar bis September hat sich deren gehaltene Goldmenge um mehr als 1.000 Tonnen auf das Allzeithoch von 3.880 Tonnen erhöht.

Notenbanken haben im dritten Quartal eher enttäuscht. Erstmals seit fast zehn Jahren gab es in diesem Marktsegment keine Nettokäufe, sondern Nettoverkäufe zu vermelden. Weil insbesondere die Türkei (22 Tonnen) und Usbekistan (35 Tonnen) massive Goldverkäufe getätigt hatten, sind von den Währungshütern weltweit per Saldo netto 12 Tonnen Gold verkauft worden. Unter langfristigen Aspekten gibt es für Privatanleger deutlich weniger Gründe zum Verkauf als zum Kauf von Gold. Dazu gehört vor allem das Auflösen von Notreserven, um beispielsweise den Lebensunterhalt zu decken. Bleibt zu hoffen, dass den meisten Goldbesitzern dies trotz der wenig ermutigenden Konjunkturaussichten erspart bleibt. Fazit: Derzeit wiegen die zahlreichen Kaufargumente deutlich stärker als die wenigen Verkaufsgründe.

Dieser Beitrag erschien am 09.11.2020 auf boerse-online.de

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