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Trends

Megatrends-Teil 1: Top-Aktien und Fonds für die stärksten Boombranchen der nächsten Jahrzehnte

Die Corona-Pandemie hat Routinen in Gesellschaft und Wirtschaft unterbrochen - und in vielen Feldern für einen Neustart gesorgt. Entwickelt haben sich mächtige Trends mit der Aussicht auf große Gewinne. Worauf Investoren achten sollten.

11.05.2021 | 07:30 Uhr von «J. Groß und A. Hohenadl»

Vergeude niemals eine Krise." Das soll Winston Churchill einst gesagt haben, ganz gesichert ist das nicht. Nach diesem Wahlspruch gehandelt hat der britische Politiker auf jeden Fall. Und viele erfolgreiche Staats- und Unternehmenslenker nach ihm ebenfalls. Denn eine tiefgreifende Krise - egal ob Zweiter Weltkrieg wie bei Churchill, globale Wirtschaftsund Finanzturbulenzen oder aktuell die Corona-Pandemie - bietet häufig die Gelegenheit, Dinge anzustoßen, deren Umsetzung bis dahin an unüberwindbaren Hindernissen zu scheitern schien.

Die Umstände der vergangenen Monate haben vieles ermöglicht, das zuvor undenkbar war oder zumindest in weiter Ferne lag. Langsame, graduelle Entwicklungen beschleunigten sich von heute auf morgen, als die üblichen Spielregeln durch die weltweite Ausbreitung eines Virus außer Kraft gesetzt wurden.

Überall auf der Welt stellten Unternehmen fest, dass digitales Arbeiten nicht nur in großem Stil funktioniert, sondern auch Vorteile bietet. Dass ein Impfstoff innerhalb eines Jahres marktreif und die Produktionskapazität für Milliarden von Dosen innerhalb weniger Monate bereitgestellt werden kann. Oder dass eine globale Energiewende plötzlich im Bereich des Möglichen erscheint, wenn nur genug Supermächte sie als den Konjunkturmotor identifizieren, der ihre Wirtschaft aus der CoronaKrise in eine prosperierende Zukunft katapultieren soll.

Für Anleger sind das hervorragende Nachrichten. Denn Megatrends wie Digitalisierung, Gesundheitsvorsorge oder der Umbau der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit werden dadurch zusätzlich gestützt und ihr Fortschritt beschleunigt. Die jetzt beschlossenen oder schon erfolgten Investitionen in historischen Größenordnungen, der erklärte politische Wille dahinter und die Zielstrebigkeit von Unternehmen, die große Wachstumschancen wittern, bilden die Grundlage für eine mittel- und langfristige positive Entwicklung. Investoren winken deshalb in diesen Bereichen überproportionale Renditen.

Was Anleger über die Bereiche Digitalisierung, Gesundheit, Energiewende und den damit verbundenen Rohstoffboom wissen müssen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Zu jedem Bereich empfiehlt die Redaktion geeignete und aussichtsreiche Investments, sowohl Fonds, als auch Einzeltitel.

DIGITALISIERUNG

Schon seit Jahren verändert der Trend zur Digitalisierung unseren Alltag. Die Corona-Krise und in deren Folge die soziale Distanzierung sorgten indes für eine immense Beschleunigung. Innerhalb kürzester Zeit wandelt sich durch digitale Technologien die Art und Weise, wie wir zusammen leben, arbeiten und miteinander kommunizieren.

Laut aktueller Postbank-Digitalstudie hat die Internetnutzung im Corona-Jahr rasant zugenommen. In nur einem Jahr stieg die Online-Zeit der Deutschen um 15 Prozent auf durchschnittlich 65 Stunden pro Woche. Besonders viel Zeit verbringen der repräsentativen Studie zufolge die unter 40-Jährigen im Web. Sie kommen in einer Woche auf durchschnittlich 85,6 Stunden, davon 30,6 Stunden über das Smartphone.

"Ohne Corona wäre ein derart rasanter Anstieg der Internetnutzung nicht vorstellbar", sagt Thomas Brosch, Chief Digital Officer der Postbank. "Unser soziales Leben hat sich zum Teil ins Internet verlagert. Es ist zu erwarten, dass die Verbraucher einige dieser Gewohnheiten auch nach Ende des Lockdowns beibehalten werden."

Davon gehen Experten auch im Fall der Online-Einkäufe aus. Denn in Zeiten der Kontakteinschränkungen stellten viele Menschen fest, dass die neuartigen Dienstleistungen sehr nützlich sind. Es hat etwa 20 Jahre gedauert, von 2.000 bis 2019, bis der Onlinehandel auf einen Anteil von zehn Prozent am gesamten Einzelhandel kam. Allein in den ersten fünf Monaten der Corona-Pandemie ist dieser Anteil auf 20 Prozent gestiegen.

Der Wandel hat auch die Arbeitswelt mit voller Wucht erfasst. Mitarbeiter im Homeoffice, die auf Daten und Dokumente angewiesen sind, verstärken die Hinwendung vieler Unternehmen zu cloudbasierten Lösungen. Satya Nadella, Chef des Techriesen Microsoft, stellt bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen entzückt fest: "Mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie flacht die Nachfrage nach digitalen Produkten nicht ab. Sie wird sogar steiler."

Die voranschreitende Digitalisierung verändert nicht nur die Sphäre der Schreibtisch-Arbeitsplätze gewaltig, sie krempelt auch die gesamte industrielle Wertschöpfungskette um. Diese Entwicklung wird gerne mit dem Stichwort "Industrie 4.0" bezeichnet. Gemeint ist damit, dass in einem Fertigungsprozess Maschinen miteinander vernetzt werden und sich selbst über eine digitale Plattform, auf der zahlreiche Daten zusammenfließen, organisieren.

Auch in puncto digitale Fabrik hat die Corona-Krise für eine Beschleunigung gesorgt. Denn vielfach waren Lieferketten unterbrochen und Produktionsabläufe mussten neu aufgestellt werden. Das nutzten viele Firmen, um die digitale Vernetzung voranzutreiben. Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors, spricht in einer Studie von einem neuen Wachstumszyklus. Dieser sei von einem intelligenten Umgang mit natürlichen Ressourcen geprägt. Eine Schlüsselrolle komme dabei der Digitalisierung zu, in Form einer zunehmenden Durchdringung von Robotern sowie des immer stärkeren Einsatzes von künstlicher Intelligenz in Produktion und Alltag.

Dazu passt, dass Deutschland den Löwenanteil der 26 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds in Klimaschutz und Digitalisierung fließen lassen will, wie Bundesfinanzminister Olaf Scholz diese Woche verkündete.

ROHSTOFFE

Eindeutig zu den Gewinnern der Corona-Krise zählen deshalb auch die Rohstoffmärkte. Die massiven Konjunkturund Infrastrukturprogramme treiben die Nachfrage und dürften über Jahre hinweg für steigende Preise bei Industriemetallen sorgen. Vor allem die Industrieländer wollen mit Ausgabenprogrammen von 16 Billionen US-Dollar die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie antreiben. "Das Geld dürfte vor allem in die weltweite Verkehrsinfrastruktur fließen und die Nachfrage nach Stahl, Kupfer und Aluminium treiben", erwartet Rohstoffexperte Armin Sabeur, Vorstand beim Vermögensverwalter Optinova.

Dazu kommt der politische Wille nach einer grünen Umgestaltung der Wirtschaft. Dabei sind auch die USA unter Präsident Joe Biden wieder mit an Bord. Und auch China kann sich einer nachhaltigeren Ausrichtung seiner Wirtschaft nicht länger verschließen. "Das dürfte insbesondere die Nachfrage nach Kupfer anschieben, das für Elektroautos sowie Solar-, Wind- und Wasserkraftgeneratoren in großen Mengen benötigt wird", sagt Sabeur.

Bereits jetzt machen sich die Aussichten auf eine breite Konjunkturbelebung deutlich beim Kupferpreis bemerkbar. In dieser Woche stiegen die Notierungen für eine Tonne auf den höchsten Stand seit rund zehn Jahren. Einen ähnlichen Auftrieb erfahren derzeit auch die Preise anderer Industriemetalle wie Aluminium oder Zink. "Der politisch gewollte Umbau von Energieerzeugung und Mobilität, begleitet von hohen öffentlichen Investitionen, benötigt gigantische Mengen an Metallen", sagt Portfoliomanager Bernhard Matthes von BKC Asset Management.

Von vielen Seiten wird daher schon von einem neuen Rohstoff-Superzyklus gesprochen. Befeuert wird dieser zusätzlich durch die Entwicklung in den aufstrebenden Volkswirtschaften. "Viele Schwellen- und Entwicklungsländer streben zu mehr Wohlstand und dementsprechend werden sie auch größere Nachfrager am Rohstoffmarkt", ist Marktanalyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Onlinebroker IG überzeugt.

Auch beim Blick auf die Bewertungen von Rohstoffunternehmen lässt sich konstatieren, dass die Voraussetzungen für einen neuen Superzyklus günstig sind. Nachdem die Investitionen 2013 einen Höchststand erreicht hatten, nahm die Bergbauindustrie drastische Kürzungen vor. "Das daraus resultierende geringere Angebot bei Rohstoffen stützt die Preise", so Evy Hambro, Leiter des Rohstoffteams bei Blackrock. "Obwohl die Investitionen seit 2016 wieder steigen, liegen sie noch weit unter der Rekordmarke früherer Jahre."

GESUNDHEIT

Für den Gesundheitssektor ist die Corona-Krise eine echte Zäsur. Die Pandemie, vor der im internationalen Gesundheitswesen lange gewarnt worden war, ist eingetreten - und kein Industriestaat war richtig darauf vorbereitet. Der Notfall brachte das Beste, was die Industrie leisten kann, hervor: Rekordschnelle Impfstoffentwicklungen, die Zusammenarbeit von Konkurrenten, um Vakzine in riesigen Mengen herstellen zu können, und nicht zuletzt die enorme Leistung vonseiten der Medizintechnik-, Diagnostik- und Life-Science-Konzerne, die Krankenhäuser versorgten, die Produktion für Tests aus dem Boden stampften und wichtige Komponenten für die Impfstoffhersteller liefern.

Das bewirkte nicht nur einen gehörigen Imagegewinn. Der Sektor ist seit Beginn der Pandemie mit Geld geradezu überschüttet worden.

Venture-Capital-Finanzierungen, Börsengänge und Kapitalerhöhungen summierten sich allein für Biotechfirmen im ersten Quartal 2021 auf 28 Milliarden Dollar, ein neuer Höchstwert. Damit dürfte die Grundlage für zukünftiges Wachstum und einen stetigen Fluss an Innovationen gelegt sein.

Dazu kommt die Demografie als altbekannter Performancetreiber: Der Anteil der Älteren an der Bevölkerung wächst, 2050 werden beispielsweise 30 Prozent der Chinesen über 60 Jahre alt sein. Typische Alterserkrankungen nehmen entsprechend zu. Gleichzeitig wächst weltweit die Mittelklasse. Das bedeutet einerseits weitere Erkrankungen aufgrund von Lebensstil-Veränderungen - Stichwort Übergewicht -, andererseits können sich die Menschen eine zunehmend bessere Gesundheitsversorgung leisten.

Das wird bereits jetzt spürbar, zum Beispiel in China: "In den nächsten Jahren ist eine Vervielfachung der Umsätze bei innovativen Medikamenten im Reich der Mitte von 117 Milliarden Yuan in diesem Jahr auf 375 Milliarden Yuan im Jahr 2025 zu erwarten", sagt Oliver Kubli, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Bellevue Asset Management. Neben dem Wachstum schätzen Investoren auch die Stabilität des Gesundheitssektors. So fiel laut dem Analysehaus Scope der maximale Verlust für die Gruppe der weltweit anlegenden Gesundheitsfonds über drei Jahre mit minus zwölf Prozent deutlich geringer aus als für den MSCI World mit minus 19,8 Prozent.

Der Favoritenwechsel an den Börsen hin zu zyklischen Werten hat die Rally der Gesundheitsaktien zuletzt etwas gebremst. Momentan ist auch noch unklar, inwieweit sich die neue US-Regierung zu steigenden Medikamentenpreisen positionieren wird und ob sie eventuelle Restriktionen auch durchsetzen kann. Bislang sind radikale Vorschläge in den USA jedoch immer gescheitert. Eine vorübergehende Schwäche bietet Anlegern daher eine gute Einstiegsgelegenheit.

Wer langfristig investieren will, tut gut daran, den Gesundheitssektor nicht nur auf die Pharmabranche zu reduzieren. Aktuell erwarten Experten beispielsweise, dass Medtech-Aktien, die unter aufgeschobenen Untersuchungen und Eingriffen gelitten haben, Aufholpotenzial bieten. Empfehlenswert sind daher Fonds, die den Fokus ihrer Investments entsprechend flexibel verschieben können.

Teil 2 dieses Artikels mit der INVESTOR-INFO erscheint am 12.05.2021

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