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Rentenfonds

Anleiheinvestment mit Renditeturbo

Seit Jahresbeginn scheint die Entwicklung vieler Rentenfonds wie eingefroren. Eine Ausnahme bilden Anleihen aus dem Crossover-Segment, die sich positiv entwickelt haben. Davon konnte der StarCapital Dynamic Bonds überdurchschnittlich profitieren.

01.10.2021 | 12:30 Uhr von «Adam Choragwicki»

Zunehmende Zinsängste drückten dieses Jahr auf die Wertentwicklung festverzinslicher Anlagen. Die Folge: Viele Rentenfonds notierten vor allem in den ersten Monaten des Jahres im Minus und konnten sich größtenteils immer noch nicht vollständig erholen. Anleger müssen – daran führt kein Weg vorbei – sich nach innovativen Ansätzen umschauen, um mit Anleihen in verschiedenen Marktphasen positive Erträge zu erwirtschaften. Dies sollte aufgrund der Vielfältigkeit des Rentenmarkts auch möglich sein. Für uns haben sich besonders zwei Strategien bewährt: Die Antizyklik und der Fokus auf das Crossover-Segment.

Der Grund für die Underperformance von vielen Anleiheklassen war größtenteils die drohende Zinswende: Angesichts einer sprunghaft gestiegenen Inflation könnte das Anleihekaufprogramm der US-Notenbank schon bald reduziert und die Leitzinsen könnten Ende 2022/Anfang 2023 angehoben werden. An den Finanzmärkten wurde eine solche Umkehr in der Geldpolitik besonders am Jahresanfang eingepreist. Praktisch alle Rentensegmente wurden vom resultierenden Marktzinsanstieg hart getroffen: Getrieben von Inflationssorgen stiegen ab Januar zunächst die Zinsen am langen Ende, später folgten auch die Renditen der Kurzläufer. Im Mai war dann die absolute Mehrheit des Markts von immer weiter steigenden Zinsen überzeugt.

Als Antizykliker muss man sich in solchen Situationen die Frage stellen: Kann der Markt mit dieser als sicher geltenden Prognose falsch liegen? Und tatsächlich, teils aus Befürchtung vor einer abschwächenden Konjunkturdynamik durch die Delta­variante des Coronavirus und anderen negativen Faktoren, teils durch die einseitige Positionierung der Investoren ging die Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen von über 1,7 Prozent auf einen Bereich von 1,2 bis 1,3 Prozent im August zurück.

Auf Risikoprämien setzen

Mit wenig Abhängigkeit von dem volatilen Zinsmarkt ließ sich jedoch auch mit Risikoprämien am Rentenmarkt Geld verdienen. Dies gilt insbesondere für Cross­over-Unternehmensanleihen. Neben Bonds mit einem Rating von „BB-“ bis „BBB+“ umfasst dieses Segment auch Fallen Angels, die infolge einer Ratingabstufung vom Investment-Grade- in das High-Yield-Segment absteigen.

Seit Jahresbeginn entwickelt sich dieses Segment besser als die meisten Anleihesektoren. Einer der Gründe: Bei Cross­over-Anleihen ist der Beitrag aus Risikoprämien entscheidender als der Anteil aus der Marktzinskomponente. Eine Investition in dieses Segment gleicht somit eher einer Investi­tion in Risikoprämien als in Zins­änderungsrisiken, zumal im Crossover-­Bereich der Aufschlag zwischen „BB+“ und „BBB-“ überdurchschnittlich groß ist.

Dies zeigt nicht zuletzt eine empirische Untersuchung von StarCapital. Hier konnte festgestellt werden, dass die Zins­änderungsrisiken von sicheren Staatsanleihen bei der Wertentwicklung von Cross­over-Anleihen eher eine untergeordnete Rolle spielen. Bei auf Euro lautenden Cross­over-Anleihen war zu beobachten, dass nur rund 30 Prozent der Wertentwicklung von der Entwicklung der Staatsanleihen abhängen, während 70 Prozent aus der Vereinnahmung der Risikoprämie der Unternehmensanleihe resultieren. Cross­over-Anleihen wurden somit auch von der Volatilität am Zinsmarkt nicht so stark beeinflusst.

Begünstigt werden Crossover-Anleihen zusätzlich durch die fortschreitende Erholung der Wirtschaft. In solchen Phasen sind solche Unternehmensanleihen gefragt und lassen zusätzlich positives Rating­momentum erwarten. So könnten einige Fallen Angels aus dem vergangenen Jahr in den kommenden Monaten wieder aufsteigen und zu Rising Stars werden, was sich positiv auf die Performance auswirkt.

Titelauswahl im Crossover-Bereich

Im Sommer dieses Jahres war ein solcher Fall bei den Anleihen des italienischen Versicherers Unipol zu sehen. Fitch stufte das Rating vom High-Yield- wieder ins Investment-Grade-Segment hoch, sodass die Anleihe sich erholte und sich positiv im StarCapital Dynamic Bonds bemerkbar machte. Ebenso Organon, um ein Beispiel für ein solides Unternehmen aus dem „BB“-Segment zu nennen. Die siebenjährige Anleihe des auf Frauengesundheit spezialisierten Unternehmens rentiert über vergleichbaren Anleihen derselben Ratinggruppe.

Grund dafür ist, dass Organon als Spin-off des Pharmariesen Merck & Co. Inc. keinen Track Record vorweisen kann. Dank starker Marktposition und stabilen Cashflows bei einigen Kernmarken halten wir die Bonität des Unternehmens indes für nicht gefährdet. Die jüngsten Quartals­berichte bestätigen unsere Einschätzung: So konnte das Unternehmen bei Umsatz und Gewinn positiv überraschen.

Opportunitäten lassen sich natürlich auch im Investment-Grade-Bereich finden. Anleihen des Agrarchemieunternehmens Syngenta gerieten im Januar unter Verkaufsdruck, da ihr Mutterkonzern ChemChina auf die Blacklist der USA geraten ist. Da Syngenta jedoch als Branchenprimus zählt, hatte sich fundamental nicht viel geändert. Auch waren Landwirte auf die Produkte von Syngenta angewiesen.

Aus diesem Grund konnte sich die Anleihe sehr gut erholen und erfuhr, nachdem ChemChina von der Blacklist der USA gestrichen worden war, einen weiteren starken Kurssprung.

Unternehmen wie solche mit einem Rating zwischen „BBB+“ und „BB-“ machen momentan 52 Prozent des Portfolios des StarCapital Dynamic Bonds aus. Der Großteil unserer Crossover-Anleihen hat ein Investment-Grade-Rating. Aus diesem Grund hat der Fonds nicht die Volatilität und Charakteristik eines High-Yield-Fonds.

Untergewichtung gegenüber dem Markt

Eine höhere Gewichtung von 70 bis 80 Prozent an Crossover-Unternehmensanleihen würde eher einer typischen Ausrichtung des Fonds entsprechen. Der Grund für das Untergewicht ist, dass wir in den vergangenen Monaten bereits teuer gewordene Anleihen verkauft und Gewinne mitgenommen haben. Als Antizykliker haben wir taktisch die frei gewordenen liquiden Mittel größtenteils in sichere Staatsanleihen vor allem in den USA allokiert und somit von dem bereits angesprochenen Zinsverfall der letzten Monate profitiert.

Da US-Treasuries sehr liquide sind, bilden sie zusammen mit der recht hohen Kassenquote die notwendigen Mittel, um bei einer künftigen Schwächephase des Credit-Markts Crossover-Anleihen nachkaufen zu können. Mit der jetzigen Positionierung profitieren wir zwar auch weiterhin von der wirtschaftlichen Erholung, würden aber auch eine Korrektur als neue Kaufgelegenheit begrüßen. Denn wir bleiben bei unserer Meinung: Mittel- bis langfristig gibt es keine bessere Anleiheklasse als das Crossover-Segment für rendite- und risikobewusste Investoren.

Fazit

Wir halten Crossover langfristig für ein risiko­adjustiert überlegenes Segment der globalen Rentenmärkte. Ein Investor profitiert hier von der Vereinnahmung von Risikoprämien im Verhältnis zu einem überschaubaren Risiko. Unsere momentan relativ hohe Quote in liquiden Staatsanleihen ist eine taktische Allokation und wird bei der richtigen Gelegenheit wieder in chancenreiche Crossover-Unternehmensanleihen umgeschichtet. Der optimale Zeitpunkt dafür ist allerdings nach heutigem Stand noch nicht festzustellen.

Die opportunistische Ausnutzung von solchen taktischen Allokationen sowie die Sondierung nach den chancenreichsten Titeln des Crossover-Segments erfordert die Erfahrung und Analysemethoden von aktiv managenden Spezialisten und Antizyklikern – wie vom Rententeam von StarCapital.

Der Fonds

Fondsname StarCapital Dynamic Bonds
Fondsstart 03.12.2001
Laufende Kosten 1,29 % (TER)
Wertzuwachs 3 Jahre 2,50 % p. a.
ISIN LU 013 734 178 9
Fondsvolumen 154,5 Mio. Euro

Stand: 31.07.2021

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