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Downgrade: Erst China – jetzt Hongkong

Nachdem S&P Global gestern die Kreditwürdigkeit von China auf A+ herabgestuft hatte, verliert heute Hongkong sein AAA-Rating und wird dadurch quasi für die engen Verflechtungen der Sonderverwaltungszone mit dem Mutterland abgestraft.

22.09.2017 | 15:54 Uhr von «Thomas Gräf»

 

Am Donnerstag hatte S&P das Rating der Volksrepublik China aufgrund der rasant steigenden Schulden und des zuletzt negativen wirtschaftlichen Ausblicks von AA- auf A+ herabgestuft. „Wir senken Hongkongs Rating, um einem möglichen Übergreifen der Risiken vom Festland Rechnung zu tragen, falls die Entschuldung Chinas sich als problematischer erweisen sollte, als wir das derzeit annehmen,“ erklärt S&P in einem Statement. Bereits im Mai hatte die Agentur Moody’s die Aussichten für die ehemalige britische Kronkolonie von stabil auf negativ gesenkt – nachdem das Rating für China selbst ebenfalls reduziert worden war.

Hongkongs Finanzsekretär Paul Chan ließ auf der Website der Stadtverwaltung verlautbaren, er stimme mit dem Downgrade durch S&P nicht überein. Die Stadt verfüge über gesunde Marktstrukturen und starke Regularien, um Übertragungseffekt von Risiken aus dem Festland zu verhindern.

„Dass nach China auch Hongkong herabgestuft wird, ist ein natürlicher Schritt“, erklärt Mark McFarland, Chefvolkswirt Asia bei der Union Bancaire Privee. „Es wurde ja gemeinhin erwartet, dass S&P sich den anderen Agenturen anschließt und dass auch Hongkong einen Tick verliert.“ Zwar blieben die Rahmenbedingungen für die Kreditaufnahme Hongkongs basierend auf der Stärke der Zentralregierung in Peking “sehr fest”, doch nun stehe die Stadt vor einem ganz anderen Problem: Seit die Kolonie 1997 von Großbritannien an China zurückgegeben worden war, ist der Hongkong-Dollar an den Kurs des US-Dollars gekoppelt. Dadurch wird quasi auch die Geldpolitik der US-Notenbank importiert. Und seit diese angekündigt hat, die Zinsen zu erhöhen, schießen in Hongkong die Immobilienpreise durch die Decke.

Analysten bleiben weiterhin besorgt ob der steigenden Staatsverschuldung Chinas. Der Schuldenstand hat nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Bloomberg mittlerweile 260 Prozent des Bruttosozialprodukts (Stand Ende 2016) erreicht – ein plus von 160 Prozent gegenüber 2008. Die Herabstufung der chinesischen Kreditwürdigkeit reflektiert auch das schwindende Vertrauen in Pekings Fähigkeit, die Balance zwischen Wirtschaftswachstum und der Kontrolle über den Finanzsektor zu halten.

Die Nachricht über das Downgrade Chonas und Hongkongs kommt für die Führung Chinas jedenfalls zu einem unglücklichen Zeitpunkt: Am 18. Oktober trifft die kommunistische Partei zu ihrem 19. Parteitag zusammen, um das neue Zentralkomitee zu wählen. Traditionsgemäß wünscht man sich dabei keine Störung der Harmonie.

 

(TG)

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