Das Thema Wasser gewinnt immer stärker an Bedeutung. Mit den passenden Fonds können Anleger von einem Megatrend profitieren.
30.05.2025 | 10:30 Uhr von «Matthias von Arnim»
Wasser war in vielen Regionen der Welt schon immer ein knappes Gut. Aufgrund des spürbaren Klimawandels wird ressourcenschonendes Wassermanagement nun auch in nördlicheren Breiten immer wichtiger. Der Trend lässt sich nicht mehr leugnen: Die Folgen der raschen Gletscherschmelze gefährden in den kommenden Jahren die Wasserversorgung von bis zu zwei Milliarden Menschen, warnt die Weltorganisation für Meteorologie und die Vereinten Nationen. 2023 war das trockenste Jahr für globale Flüsse seit über drei Jahrzehnten, und ein Jahr darauf folgten weitere Superlative: So war 2024 in Europa ein Jahr der Extreme, mit sowohl starken Niederschlägen im Westen als auch Dürren und Hitze im Osten.
Solche Klimaeffekte verschärfen den Handlungsdruck. Weltweit planen Regierungen massive Investitionen in Wasser-Infrastruktur, von der Entsalzung bis zur Digitalisierung von Versorgungsnetzen, um Wasserversorgung und -qualität zukunftssicher zu machen. Die staatlichen Initiativen befeuern einen Trend, der sich schon länger abzeichnet: Rund um das Thema Wasser hat sich mittlerweile eine ganze Industrie gebildet, die sich sehr gezielt den Herausforderungen annimmt, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Aus dem einstigen Nischenthema ist ein langfristig wachstumsstarker Sektor erwachsen. Der globale Wassermarkt mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar weist eine jährliche Wachstumsrate von drei bis fünf Prozent auf. Das sind zwar keine Steigerungsraten wie im Tech-Bereich, dafür aber langfristig zuverlässig – mit weiterem Steigerungs- und Renditepotenzial. Die Nachfrage nach sauberem Wasser wird einer UN-Studie zufolge bis 2050 voraussichtlich um bis zu 30 Prozent steigen.
Wasser-Fonds und ETFs bieten Investoren eine attraktive Kombination aus stabilen Erträgen und nachhaltiger Ausrichtung. Wasserunternehmen erwirtschaften meist vorhersehbare Cashflows, da die Nachfrage nach sauberem Wasser weitgehend unabhängig von wirtschaftlichen Zyklen ist. Gleichzeitig profitieren sie von regulatorischen Rahmenbedingungen, die private Investitionen in Instandhaltung und Ausbau fördern.
Unternehmen, die in Bereichen wie etwa Wasseraufbereitung, Infrastruktur und Abwasser-Management tätig sind, sind deshalb begehrte Investitionsobjekte. Spezialisten wie Ecolab, Xylem, Pentair, American Waterworks, Veralto, Severn Trend oder United Utilities Group finden sich in Hunderten von ETF- und Fondsportfolios wieder. Auch wer nicht unbedingt in Artikel-9-Fonds investieren will, kauft trotzdem oft auch einige dieser Firmen mit ein. Anleger, die gezielter in das Thema Wasser einsteigen wollen, haben hierzulande die Auswahl unter sechs ETFs und 13 aktiv gemanagten Fonds. Wobei der größte unter ihnen, der Pictet Water P, der trotz eines weiterhin bestehenden Softclose im Jahr 2017 für die meisten Anleger noch handelbar ist(Hier geht es zum Fondsporträt). Pictet hatte sich für diesen Schritt entschieden, um die Performance des mittlerweile rund 7,5 Milliarden Euro schweren Fonds nicht zu gefährden, der langfristig zu den besten seiner Zunft gehört.
Was Anleger ohnehin beachten sollten: Fonds, die sich auf das Thema Wasser spezialisieren, sind ausgesprochene Langfrist-Investments. Was nicht heißt, dass man als Anleger nicht auf die Details schauen sollte. Das zeigt ein Performance-Vergleich der in Deutschland handelbaren Wasser-Fonds.
Unter den aktiv gemanagten Fonds ist nicht zuletzt der Tareno Global Water Solutions Fund erwähnenswert. Der Fonds investiert gezielt in Unternehmen, die innovative Lösungen für Wasserknappheit und -verschmutzung entwickeln. Unter der Leitung von Stefan Schütz und Katja von Krannichfeldt verfolgt das Management einen strengen ESG-Ansatz und konzentriert sich auf Unternehmen mit direktem Bezug zur Wasserwirtschaft. Im Jahr 2024 erzielte der Fonds eine beeindruckende Rendite von 16 Prozent – die beste Wertentwicklung aller Wasser-Fonds – und wurde dafür mit dem €uro Fund Award ausgezeichnet. Kürzlich folgte die Auszeichnung mit dem Lipper Funds Award 2025 als bester Wasser-Aktienfonds der Jahre 2022 bis 2024.
Unter den Wasser-ETFs fällt insbesondere der Global X Clean Water UCITS ETF auf. Der ETF wurde im Dezember 2021 aufgelegt und verfolgt eine passive, vollreplizierende Strategie: Er bildet den Solactive Global Clean Water Industry Index ab und investiert weltweit in Unternehmen, die innovative Technologien zur Wasseraufbereitung, -speicherung und -verteilung entwickeln sowie Effizienzlösungen vorantreiben. Der ETF gehört mit nur rund 20 Millionen Euro Fondsvolumen zu den kleineren in seinem Segment. In diesem Falle gilt tatsächlich: klein, aber fein.
Fazit: Für Anleger, die Wert auf Diversifikation legen, stellen Wasser-Fonds nicht nur eine defensive Beimischung dar, sondern eröffnen auch Chancen auf Renditen im Kontext eines globalen Megatrends.
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