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25 Jahre Pictet Water Fund: die Erfolgsstory

Wasser als Renditequelle
Themenfonds

Vor 25 Jahren wurde der Pictet Water Fund aus der Taufe gehoben. Anfangs von vielen als viel zu spezielles Thema belächelt, wurde daraus eine Erfolgsstory par excellence. Heute zeigt sich an diesem Beispiel, welche überdurchschnittlichen Chancen Themenfonds langfristig bieten können.

14.05.2025 | 09:30 Uhr von «Jörn Kränicke»

Themenfonds gehören zu den Absatzrennern beim Schweizer Vermögensverwalter Pictet AM. Inzwischen umfasst das Spektrum 17 Produkte. Der erste Themenfonds der Genfer war der 1995 aufgelegte Pictet-Biotech. Der Pictet-Water war die Nummer 4 und feiert nun sein 25-jähriges Bestehen. Der Wasserfonds ist mit rund 8,2 Milliarden Euro inzwischen eines der Flaggschiffe der Themenfondspalette der Schweizer, die mittlerweile ein Volumen von über 60 Milliarden Euro aufweist.

Aller Anfang ist schwer

Die Anfänge des Pictet-Water-Fonds waren allerdings alles andere als leicht. Hans-Peter Portner und Philippe Rohner, die ihn im Jahr 2000 aus der Taufe hoben, mussten sich oft der Kritik stellen, dass ein Wasserthemenfonds ein viel zu spezielles Thema sei. Die beiden Schweizer waren jedoch zu hundert Prozent davon überzeugt, dass das Thema Wasser und Wasserknappheit eines der drängendsten Probleme der Menschheit ist und unglaubliches Potenzial für Anleger bietet. Ihre Überzeugung ist verständlich, da Trinkwasser bekanntlich ein rares Gut ist und laut der UNESCO nur 0,25 Prozent der weltweiten Wasservorräte nutzbar sind. Das restliche Wasser ist Salzwasser, verschmutzt oder eingeschlossen in Polareis und Gletschern oder im Permafrost gebunden. „Wir haben von Anfang an versucht, Lösungen für globale Wasserherausforderungen zu bieten. Wir glauben, dass die Natur genug Wasser bereitgestellt hat, aber nicht am richtigen Ort und nicht in der richtigen Qualität. Deshalb haben wir uns verpflichtet, die Bio-
infrastruktur des Planeten zu unterstützen, um das demografische Wachstum und die Industrialisierung zu erhalten“, erklärt Portner, der immer noch bei Pictet ist, während Rohner 2021 in den Ruhestand ging. Das Duo strafte die Kritiker Lügen. Die Performance stimmte, und die Anleger kamen auch schon bald in Scharen. Anfang 2007 musste der Fonds aufgrund des großen Erfolges sogar zum ersten Mal einen Softclose durchführen.

Einer der Gründe für den rapiden Anstieg des Fondsvolumens war die Einführung der Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren der Vereinten Nationen (UNPRI) im Jahr 2006. Damit rückte ESG bei Investoren immer stärker in den Vordergrund. Der nächste Booster war 2016 die Einführung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, worin die Wasserherausforderung als Schlüsselpriorität mit SDG6 – Wasser und Sanitärversorgung – hervorgehoben wurde. Woraufhin 2017 der zweite Soft­close des Impact-Fonds nach Artikel 9 (SFDR) folgte, um die Performance der bestehenden Anleger nicht zu gefährden. Doch mittlerweile ist das Anlageuniversum deutlich gewachsen, sodass der Fonds für die meisten Anleger noch handelbar ist, trotz eines weiterhin bestehenden Softclose.

Evolution im Portfolio

Anfangs konzentrierten sich die beiden Manager auf die großen Wasserversorger. Rund die Hälfte des Portfolios bestand aus Titeln wie American Water oder Severn Trent. Inzwischen ist deren Gewichtung auf etwa 15 Prozent zusammengeschnurrt. Mit dem kanadischen Unternehmen Pent­air, das vor allem in der Wasseraufbereitung tätig ist, hat es nur ein Unternehmen seit über 20 Jahren geschafft, in den Top Ten des 44 Titel umfassenden Portfolios vertreten zu sein. Insgesamt hat der Subsektor Wassertechnologie inzwischen mit rund 60 Prozent den größten Anteil – vor 20 Jahren lag er nur bei etwa 30 Prozent. Der Anteil der Umweltdienstleister ist im selben Zeitraum von zehn auf 25 Prozent gestiegen. Diese Veränderung der Gewichtungen spiegelt nicht zuletzt den technologischen Fortschritt wider. Wer denkt schon daran, dass ChatGPT für 20 Befehle einen halben Liter Wasser verbraucht?

Dieser Evolution im Portfolio verdankt der Pictet-Water-Fonds auch seine langfristig außergewöhnliche Performance. Seit Auflage hat der Fonds den MSCI World mit einer Performance von 7,7 Prozent jährlich um etwa zwei Prozentpunkte geschlagen. Kumuliert ist die Zahl noch eindrucksvoller: rund 245 Prozentpunkte (per 31.03.2025) war der Wasserfonds besser als der MSCI World. Und das auch noch bei einer leicht geringeren Volatilität. Diese überzeugende Performance zeigt, dass Themenfonds viel Sinn in einem Portfolio ergeben.

Keine Magnificent-7-Aktien im Portfolio

Auf kurzfristige Sicht hinkte der Fonds aufgrund seiner deutlich defensiveren Charakteristik verständlicherweise den gehypten KI-und „Magnificent 7“-Aktien hinterher. Denn der Fonds ist in solchen Titeln nicht investiert. Zudem hat er auch einen Bias zu geringer kapitalisierten Titeln, die in den vergangenen Jahren bei Anlegern kaum gefragt waren und dementsprechend under­-
performten. Aber wer langfristig denkt und einen zuverlässigen Outperformer sucht, den ficht dies nicht an. Und die Chancen, dass die Outperformance auch in den kommenden Jahren anhält, stehen gut. Die KI-Blase ist geplatzt, und bei den Investoren stehen Fundamentaldaten wieder stärker im Vordergrund. Darüber hinaus hat das Wasserthema eine zeitlose und tendenziell steigende Relevanz für das Leben auf unserem Planeten. „2025 dürfte für die Unternehmen im Portfolio fundamental ein weiteres solides, wachstumsstarkes Jahr werden, da die Endmärkte vergleichsweise wenig konjunktursensitiv sind, die Preissetzungsmacht bei vielen Firmen hoch ist und tendenziell sinkende Zinsen positive Auswirkungen haben sollten“, sagt Louis Veilleux, einer der vier Manager des Fonds. Die Bewertungen des Portfolios sind Veilleux zufolge aktuell leicht über dem historischen Durchschnitt seit Auflage: „Selektivität, Disziplin und aktives, überzeugungsorientiertes Management werden aber auch zukünftig für den Anlageerfolg entscheidend sein.“ Die Fundamentaldaten, die Veilleux anspricht, sind indes blendend: Der globale Wassermarkt mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar weist eine jährliche Wachstumsrate von drei bis fünf Prozent auf.

Die Problematik der Wasserknappheit

Laut dem Pacific Institute gibt es einen Zusammenhang zwischen den stetigen Wachstumsraten und der Zunahme der Zahl der wasserbezogenen Konflikte, deren Anzahl im aktuellen Jahrzehnt schon deutlich höher liegt als im kompletten vergangenen Jahrzehnt. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung dieser Ressource. Die Nachfrage nach sauberem Wasser wird bis 2050 voraussichtlich um bis zu 30 Prozent steigen. Besonders betroffen sind wirtschaftlich schwächere Regionen, die zusätzlich durch klimatische Herausforderungen wie Dürren belastet sind. Zudem haben rund 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gleichzeitig verbrauchen moderne Technologien wie Rechenzentren und Halbleiterproduktion immense Mengen an Wasser. Eine mittelgroße Halbleiterfabrik benötigt so viel Wasser wie eine Stadt mit 58 000 Einwohnern, noch dazu in einer besonders gereinigten Form.

Der globale Markt für Wasser- und Abwasseraufbereitungstechnologien wächst daher rasant: von 303,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf voraussichtlich 515,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 11,2 Prozent. Gute Vor­aussetzungen also, dass sich die Erfolgsgeschichte des Pictet-Water-Fonds in den kommenden 25 Jahren fortsetzen wird.

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