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Merger & Acquisitions

Deutsche Unternehmen im Ausland begehrt

Im vergangenen Jahr übernahmen ausländische Investoren mehr als 700 deutsche Firmen. Dabei hat sich das Transaktionsvolumen in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt.

03.01.2019 | 13:03 Uhr von «Matthias von Arnim»

Der Run ausländischer Investoren auf deutsche Unternehmen hat eine neue Dimension erreicht. Das durchschnittliche Deal-Volumen ist im vergangenen Jahr 2018 geradezu explodiert. Allein bis Mitte November zählte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für ihren alljährlichen M&A-Report 732 angekündigte Transaktionen. Dabei wurde in 170 Fällen der Kaufpreis öffentlich gemacht. Ergebnis: Allein diese 170 Deals kamen auf ein aggregiertes Volumen in Höhe von 82,5 Milliarden Euro, woraus sich ein durchschnittlicher Transaktionswert von bemerkenswerten 490 Millionen Euro ergab. Das ist eine markante Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (380 Millionen Euro) und sogar mehr als doppelt so viel wie 2016, als es im Schnitt rund 230 Millionen Euro waren.

„Dass internationale Investoren einen immer stärkeren Fokus auf den deutschen Markt legen, beobachten wir schon seit Jahren. Was allerdings ein relativ junges Phänomen ist: Neben einer ohnehin stattlichen Zahl an mittelgroßen M&A-Geschäften kommt es inzwischen fast monatlich zu ein bis zwei sogenannten Megadeals – also Transaktionen mit einem Volumen von mindestens einer Milliarde Euro“, sagt Steve Roberts, Leiter Private Equity bei PwC in Deutschland.

Bis Mitte November 2018 wurden exakt 20 dieser Deals vermeldet, was zu diesem Zeitpunkt schon über den Werten für die gesamten Vorjahre lag. Besonders bemerkenswert: Bei neun dieser 20 M&A-Transaktionen lag das Volumen bei mehr als zwei Milliarden Euro, bei einem Deal sogar im zweistelligen Milliardenbereich. Dabei handelte es sich um die 18,4 Milliarden Euro schwere Übernahme der Unitymedia GmbH durch den britischen Vodafone-Konzern im Februar.

Der Boom der Vorjahre setzt sich nahtlos fort

Für das Gesamtjahr geht die PwC-Studie auf Basis der November-Zahlen von 815 bis 850 Transaktionen aus. „Selbst wenn wir angesichts der zuletzt schwierigen Lage an den Kapitalmärkten am unteren Ende dieses Korridors landen sollten, hätte sich der Boom der Vorjahre nahtlos fortgesetzt“, erläutert Roberts. Seit 2014 liegt die Gesamtzahl der Deals beständig bei etwa 700 bis 900 jährlich und damit auf einem im langfristigen Vergleich extrem hohen Niveau. „Natürlich beruht die relative Attraktivität deutscher Unternehmen auch auf den Problemen anderer europäischer Standorte – also zunächst die Schuldenkrise in Südeuropa und dann das Brexit-Votum in Großbritannien“, so Roberts. Doch auch jenseits solcher Effekte gelten deutsche Unternehmen unter ausländischen Investoren als solide aufgestellt und immer noch fair bewertet. „Darum spricht wenig dafür, dass der M&A-Boom in den nächsten Jahren spürbar abflauen wird“, meint Roberts.

Asiaten auf dem Vormarsch

Die meisten Käufer kamen wie in den Vorjahren aus den USA, Großbritannien und der Schweiz. Mehr als die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens entfiel dabei auf Käufer aus den USA (14,4 Milliarden Euro) und Großbritannien (27,6 Milliarden Euro). Das lag zum einen am Unitymedia/Vodafone-Deal, hatte aber auch andere Ursachen: „In den angelsächsischen Ländern sitzen die meisten Finanzinvestoren – und deren Anteil an der Zahl der Deals und an den gesamten Volumina war auch in diesem Jahr wieder bemerkenswert hoch“, sagt Private-Equity-Experte Roberts.

Auffällig ist vor allem der Vormarsch der Käufer aus dem asiatisch- pazifischen Raum. Sie zeichneten per Mitte November für 110 M&A-Deals verantwortlich, was mehr war als im gesamten Vorjahr (114). „Der chinesische Anteil hieran ist allerdings weniger hoch, als es die oft aufgeregten Debatten um den angeblichen Ausverkauf hiesiger Unternehmen nach China vermuten ließen“, unterstreicht PwC-Experte Roberts. In Zahlen: Exakt 40 Käufer kamen aus China beziehungsweise aus Hongkong, was in etwa dem Niveau von Frankreich (51), den Niederlanden (40), Österreich (33), Schweden (34) und Japan (29) entsprach.

Finanzinvestoren stemmen mehr als jeden dritten Deal

Von den 732 bis Mitte November dokumentierten Deals gingen 268 auf Beteiligungsfonds zurück, was ein Anteil von 37 Prozent war. Das entsprach in etwa dem Vorjahr (38 Prozent), liegt aber zum Beispiel deutlich über dem Wert von 2014 (29 Prozent). Zudem entfielen allein neun der 20 Megadeals auf Private-Equity-Investoren.
Nur wenige Überraschungen gab es, was die Branchenverteilung angeht. So fokussierte sich das Interesse ausländischer Investoren auch in diesem Jahr wieder auf die industrielle Produktion mit 109 Transaktionen, gefolgt von Handel & Konsum (85). Mit doch schon deutlichem Abstand kommt auf Rang drei die Technologiebranche (61) – und das, nachdem es noch vor zwei Jahren so ausgesehen hatte, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Tech-Industrie am Handel vorbeizieht. Im Aufwind befindet sich überraschend die Finanzbranche mit 46 angekündigten Transaktionen und weniger überraschend der Immobiliensektor mit 42 angekündigten Deals.

Die komplette PwC-Studie als PDF-Dokument.

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