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Marktausblick

Warum Frau Georgiewa wieder Beethoven hört

FundResearch blickt auf die letzte Woche zurück und gibt einen Ausblick auf künftige Ereignisse. Im Fokus diesmal: Die erste öffentliche Rede Kristalina Georgiewas als IWF-Chefin.

14.10.2019 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche

Seit Oktober 2019 ist Kristalina Georgiewa geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). In der vergangenen Woche hat sie ihre erste öffentliche Rede in dieser Funktion gehalten. 

Glaubt man einem Bericht der Financial Times, hört die bulgarische Ökonomin vor schwierigen Auftritten, Entscheidungen oder harten Auseinandersetzungen gerne Beethovens fünfte Symphonie. Es ist anzunehmen, dass die neue IWF-Chefin auch vor ihrem Auftritt Anfang vergangener Woche die passende Dosis Beethoven in ausreichender Lautstärke eingenommen hat. Denn sie zeichnete gleich zum Auftakt ihrer Amtszeit mit ausgesprochener Verve ein düsteres, fast apokalyptisches Bild der Weltwirtschaft. Kristalina Georgiewa verwies auf die anhaltenden Handelskonflikte, die dazu führten, dass der IWF für dieses Jahr mit dem schwächsten Wirtschaftswachstum seit Beginn des Jahrzehnts rechne und deshalb seine offiziellen Prognosen für dieses und das nächste Jahr nach unten korrigieren werde. Die Welt befände sich in einer Phase der „synchronen Abschwächung“, lautete ihre schlimme Analyse.

Doch Georgiewa analysierte nicht nur, sondern sie erhob auch Forderungen. Für Länder mit fiskalischem Spielraum wie Deutschland, die Niederlande und Südkorea sei es nun an der Zeit, mit höheren Ausgaben gegenzusteuern. Vor allem zusätzliche Ausgaben in den Bereichen Infrastruktur und Forschung hätten das Potenzial, das Wachstum zu fördern. 

Das ist keine neue Forderung. Erstaunlich ist allerdings, dass Georgiewa diese Forderung als Chefin des IWF ausspricht. Zur Erinnerung: Der Internationale Währungsfonds wurde nicht als Aufsichtsorgan für die Industriestaaten gegründet. Der Fonds soll für internationale Währungs-Stabilität sorgen und greift notleidenden Regierungen deshalb auch mal unter die Arme – allerdings nur unter strengen finanzpolitischen Auflagen. Harte Haushaltsführung, Stärkung offenen Handels und freien Wettbewerbs, Abbau von staatlichen Subventionen und Senkung des Staatsanteils an der Wirtschaft eines Landes gehören zum Standardrepertoire im Rahmen der IWF-Forderungen für die Gewährung und Vergabe von Krediten.

Man kann aus den Worten Georgiewas deshalb zwei unterschiedliche Schlüsse ziehen: Entweder sie schwört den IWF gerade auf einen neuen Kurs ein, in dem sich der Währungsfonds von dem Gedanken verabschiedet, dass eine konsequente Austeritätspolitik Länder aus der Krise führen kann. Oder Kristalina Georgiewa muss sich erst noch an den Gedanken gewöhnen, dass sie jetzt IWF-Chefin ist. Ein wenig Eingewöhnungszeit sollte man ihr vielleicht tatsächlich zugestehen. In der Zwischenzeit lohnt es sich, Bach zu hören, vielleicht die Orchestersuite Nr. 3. Die eignet sich hervorragend als beruhigender Ausgleich zu Beethovens fünfter Sinfonie. 

Ausblick auf die wichtigsten Termine in dieser Woche

Am Dienstag veröffentlicht das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die Konjunkturerwartungen für Deutschland. Die Zahlen werden vermutlich kaum besser sein als das prognostizierte Wetter für diesen Tag: überwiegend bewölkt, mit hoher Wahrscheinlichkeit regnet es. Mit etwas Glück bricht mal die Sonne für ein paar Minuten durch. Für gute Laune reicht es aber nicht. 

Am Mittwoch erklärt die Statistikbehörde Eurostat die Entwicklung der Verbraucher- und Erzeugerpreisindizes in Europa und in den einzelnen Ländern der Eurozone. Gleichzeitig veröffentlicht National Statistics in Großbritannien die Zahlen für das britische Königreich. Erwartet wird, dass die britischen Zahlen 50 bis 100 Prozent über den Werten der Eurozone liegen. Das hört sich auf den ersten Blick viel an. Da sich die Kernrate der Verbraucherpreise in der Eurozone jedoch im Bereich von einem Prozent Steigerung bewegen, muss man konstatieren, dass Großbritannien mit erwarteten 1,7 bis 2 Prozent näher am erklärten Inflations-Ziel der EZB liegt als die Länder der Eurozone.

Am Donnerstag wird eine Reihe von statistischen Daten zur Entwicklung der US-Wirtschaft veröffentlicht, darunter die Kapazitätsauslastung, die Industrieproduktion und Zahlen zum Arbeitsmarkt. Die Erwartungen sind gedämpft. Es gibt im Moment keinen Bereich der US-Wirtschaft, in dem steigende Wachstumsraten zu erhoffen sind.

Am Freitag veröffentlicht die EZB die Leistungsbilanzdaten für die Eurozone. Die Stimmung ist zwar mies, doch immerhin ist noch mit einem Leistungsbilanzüberschuss in zweistelliger Milliardenhöhe zu rechnen. Deutschland trägt einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei. Man stelle sich vor, es wäre nicht so…

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