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Marktausblick

Auf baldiges Wiedersehen, Schottland

FundResearch blickt auf die letzte Woche zurück und gibt einen Ausblick auf künftige Ereignisse. Im Fokus diesmal: Die Wahl Boris Johnsons zum Alleinherrscher des schrumpfenden Empires.

16.12.2019 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche

Das scheinbar endlose Brexit-Gezeter im britischen Parlament hat ein Ende. Bei der Wahl am vergangenen Donnerstag haben die Briten sich eindeutig dafür entschieden, das Patt zwischen den Befürwortern eines No-Deal-Brexits und den Verfechtern eines Deals mit der EU aufzulösen. Der No-Brexit stand nicht ernsthaft zur Auswahl. 

Das Kräfteverhältnis ist jetzt eindeutig. Boris Johnsons Tories stellen die absolute Mehrheit im Parlament. Labour dagegen darf sich künftig darauf beschränken, die Regierungsarbeit höflich zu kommentieren. Großbritannien wird deshalb wohl am 31. Januar 2020 die Europäische Union verlassen. Endlich. Vermutlich. Man weiß ja nie.

Was man mit Sicherheit weiß, ist, dass Boris Johnson zwar jetzt mit einer absoluten Mehrheit regieren kann. Doch er ist nicht der einzige Wahlgewinner. Das sollte vielleicht nicht unerwähnt bleiben. Freuen können sich zum Beispiel auch die überzeugten Brexit-Gegner von der SNP. Die schottischen Separatisten brennen auf ein zweites Unabhängigkeitsreferendum, um Schottland in die Freiheit zu führen. Und sie können sich diesmal sicher sein, in ihrer Heimat mehr Unterstützung dafür zu finden. Denn ein Großteil der 59 Sitze in Schottland ging an die SNP. Boris Johnson hat mit der Wahl also nicht nur seine Macht in London gesichert, sondern gleichzeitig die Lunte an den nächsten Spaltungsprozess im ehemaligen Empire gelegt. Natürlich weiß er, dass die Schotten für eine erneute Volksabstimmung zum Austritt Schottlands aus dem britischen Staatenverbund die Zustimmung der Regierung in Westminster brauchen. Doch die Rufe danach werden künftig lauter werden. 

Und es sind nicht die einzigen Stimmen, die nach Unabhängigkeit rufen. Auch in Nordirland hat es eine empfindliche Machtverschiebung gegeben. Die probritische DUP hat etliche Sitze an Politiker verloren, die für eine Vereinigung Nordirlands mit Irland eintreten. Zu den Verlierern, die in ihrem Wahlkreis gescheitert sind, gehört unter anderem auch Nigel Dodds, DUP-Vizechef und bislang Boris Johnsons zuverlässigster Partner im Unterhaus. 

Es wird interessant sein, mit welcher Begründung der glühende Separatist Boris Johnson den Schotten und Nordiren in Zukunft die Entscheidung über ihre Unabhängigkeit verwehren wird. 

Spannend wird auch die Entwicklung an der Börse sein. Nach den Wahlergebnissen stieg der Wert des britischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar um mehr als zwei Prozent. Die Kurse der Aktien im britischen FTSE 250 stiegen kurzfristig um mehr als vier Prozent. Dabei beginnt für Johnson die Arbeit eigentlich jetzt erst richtig. Denn nach dem Brexit beginnen die Verhandlungen mit der EU über ein Freihandelsabkommen. Da anzunehmen ist, dass die Insulaner ihre Verhandlungsposition etwas überschätzen, könnten das zähe Monate werden. Und nicht nur glückliche Gesichter. Das Gezeter ist also noch lange nicht vorbei.

Ausblick auf die wichtigsten Termine in dieser Woche

Am Dienstag wird die Handelsbilanz für die EU und die einzelnen EU-Länder veröffentlicht. Für Aufsehen könnten die italienischen Zahlen sorgen. Erwartet wird eine Verdoppelung des Überschusses in der globalen Handelsbilanz für das Land.  

Am Mittwoch wird die Entwicklung der Verbraucherpreise in der Europäischen Union veröffentlicht. Während die Zahlen im EU-Durchschnitt irgendwo bei einer Steigerung von jährlich einem Prozent verharren, liegt der für das Jahr hochgerechnete Jahresdurchschnitt in Großbritannien bei 1,5 Prozent. Daran wird sich wohl auch am Mittwoch nichts ändern. Für Großbritannien bedeutet das: Es ist immer noch ein relativ geringer Wert. Im Vergleich bedeutet er aber auch, dass die Kaufkraft des britischen Pfund schneller sinkt als der Euro im EU-Durchschnitt. 

Am Donnerstag verkündet die Bank of Japan ihre Leitzinsentscheidung. Seit Januar 2016 liegt der Zinssatz bei minus 0,1 Prozent. Vermutlich wird sich auch am Donnerstag daran nichts ändern. Was sich vielleicht nach und nach ändern könnte, ist die Einstellung der EZB zu dem Thema. Japan macht es vor: Drei Jahre Minuszins haben nicht zu einem Kollaps geführt. Ob das zu einem Vorbild für den Rest der Welt taugt, ist allerdings zweifelhaft. Denn auch die positiven Effekte halten sich in Grenzen. Der Minuszins hat sich trotzdem wie eine Droge etabliert. Sie macht nicht mehr high, aber man hat Angst vor den Entzugserscheinungen. 

Am Freitag veröffentlicht das Bureau of Economic Analysis verschiedene Kennzahlen, darunter die Entwicklung des Verbrauchervertrauens, die persönlichen Konsumausgaben und das persönliche Einkommen in den USA. Der aktuelle Trend sieht so aus: Die persönlichen Konsumausgaben sowie die Preise steigen schneller als die Löhne. Gleichzeitig sinkt das Verbrauchervertrauen. Für ein Land, dessen Konjunkturstütze vor allem der Inlandskonsum ist, ist das kein gesunder Trend.

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