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Marktausblick

Börsen-Ausblick Teil 2: Diese Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe dürften sich lohnen

Der DAX hat im ersten Halbjahr neue Rekordstände erreicht. Profis trauen dem Index der deutschen Topkonzerne noch 2021 den Sprung über 16.000 Punkte zu. Die Argumente der Bullen, die Gefahren.

14.07.2021 | 06:45 Uhr von «Sven Parplies und Christoph Platt»

Hier geht es zu Teil 1

Deutsche Aktien

Der DAX hat einige schwere Jahre hinter sich: Der Dieselskandal von Volkswagen, Bilanzbetrug bei Wirecard, dazu strukturelle Probleme bei anderen Mitgliedern und ein ungünstiger Branchenmix haben den Aktienindex der größten deutschen Unternehmen belastet. Jetzt erlebt der DAX ein Comeback. Die Rahmenbedingungen sprechen für einen nachhaltigen Aufschwung.

Angefeuert durch staatliche Konjunkturprogramme wächst die deutsche Wirtschaft so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr: Der Internationale Währungsfonds rechnet für die Bundesrepublik 2021 mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent. Viele deutsche Unternehmen profitieren dank ihrer internationalen Ausrichtung zudem vom starken Wachstum der USA und Chinas.

Bewegung gibt es auch innerhalb der Unternehmen: Die im DAX prominent vertretenen Autokonzerne sind mit Verzögerung in das neue Zeitalter der Elektromobilität gestartet, machen jetzt aber Tempo. BMW, Daimler und Volkswagen bringen immer mehr Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt. Das sollte an der Börse mit höheren Bewertungskennziffern belohnt werden.

Versteckte Werte schlummern in den oft unnötig komplizierten Großkonzernen. Einen großen Schnitt bereitet Daimler vor: Bis Jahresende soll die Trucksparte über ein Spin-off als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Daimler wird sich dann in Mercedes-Benz umbenennen und ganz auf das lukrativere Pkw-Geschäft konzentrieren. Für Börsianer sind diese beiden klar fokussierten Unternehmen gewinnträchtiger als die aktuelle Konstruktion.

Die richtige Wahl

Schwung sollte die Bundestagswahl Ende September bringen: Die Börse könne mit Schwarz-Grün, Jamaika oder einer Deutschland-Koalition gut leben, meint Baader-Stratege Rober Halver. Wichtig ist auch, dass es eine zuverlässige Mehrheit gibt, damit die neue Regierung zü- gig Investitionsprogramme starten kann. Zu den Gewinnern eines deutschen "Green Deal" dürfte Steico gehören. Das Unternehmen ist Spezialist für die Wärmedämmung von Gebäuden. Der Versorger RWE wandelt sich immer mehr zu einem grünen Stromerzeuger und sollte auch darum stärker in den Fokus von Investoren rücken, die Wert auf ethisch korrekte Investments legen.

Eine ganz einfache, aber auch sehr riskante Investmentstrategie setzt darauf, dass die Gewinner des ersten Halbjahrs ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Das würde für weiter steigende Kurse bei den Top-Performern SGL Carbon oder auch Eckert & Ziegler sprechen. Die Gewinnerstrategie ist eine Variante des Momentums, das sich auch über die Kennziffer der Relativen Stärke umsetzen lässt.

Unabhängig von der Kursentwicklung wird 2021 für den DAX ein revolutionäres Jahr: Im September stockt die Deutsche Börse den Index von 30 auf 40 Mitglieder auf. Die Aufsteiger werden auf Basis der Rangliste nach Marktkapitalisierung zum Stand Ende August bestimmt. Die besten Aufstiegschancen haben Airbus, Zalando, Symrise, Sartorius und Siemens Healthineers.

Wer auf einen kurzfristigen Kursschub durch die Indexaufnahme spekulieren will, sollte auf einen Überraschungskandidaten setzen. Nach Berechnung der DZ Bank würden derzeit die beiden letzten Plätze im DAX an Beiersdorf und Qiagen gehen. Mit einem Zwischenspurt könnten sich aber Puma, LEG Immobilien oder auch die Hannover Rück vorbeidrängeln.

Aktien international

Die Aktien der US-Techs waren die Gewinner in den Jahren nach der großen Finanzkrise. Dank der Digitalisierung der Welt wuchs das Geschäft von Apple, Microsoft & Co kräftig. Die klassischen Branchen litten dagegen unter dem schwachen Wirtschaftswachstum der westlichen Welt. Jetzt verschiebt sich das Bild: Nach dem Corona-Schock wird die Weltwirtschaft auch in der westlichen Welt wieder kräftig zulegen. Das hilft vor allem Europa.

Was für ein Comeback der Alten Welt spricht: Nach Jahren mit stagnierenden Gewinnen dürften jetzt auch die Gewinne der dortigen Unternehmen endlich wieder steigen, und zwar über den Corona-Rebound hinaus. Die Investmentbank Morgan Stanley hebt hervor, dass sich der Branchenmix in Europa verbessert hat: Techs sind mittlerweile der nach Marktkapitalisierung größte Sektor im Aktienindex Euro Stoxx 50. Europa ist also moderner und damit attraktiver geworden.

Und: Der Kontinent steht laut Goldman Sachs zwar nur für 17 Prozent des globalen Aktienmarkts, hat aber 27 Prozent des verwalteten Vermögens von ESG-Fonds auf sich gezogen. Das zeigt, dass europäische Unternehmen in diesem Zukunftsbereich gut positioniert sind.

Schwergewichte im Bereich der erneuerbaren Energien sind der Windturbinenhersteller Vestas aus Dänemark und der Versorger Ørsted, der bei der Energiewende weiter ist als RWE. Spekulativer als Investment ist der französische Kabelspezialist Nexans, der sein Geld unter anderem mit Unterseekabeln für Windräder verdient. Analysten trauen dem Unternehmen in den kommenden beiden Jahren Gewinnsteigerungen von rund 20 Prozent zu. Am einfachsten in Profiteure der Energiewende investieren können Anleger über Indexfonds wie den Global Clean Energy von iShares.

Ein anderes großes Thema werden staatliche Infrastrukturprogramme. Die US-Regierung hat gerade ein großes Paket beschlossen. Aus Europa ist der Baustoffproduzent CRH gut positioniert, um neue Aufträge anzuziehen. Für die im Euro Stoxx 50 notierten Iren sind die USA der wichtigste Absatzmarkt. Analysten rechnen für CRH mit einem Gewinnwachstum von mehr als zehn Prozent in den kommenden beiden Jahren.

Die Riesen werden größer

Nicht aus den Augen verlieren sollten Anleger die amerikanischen Schwergewichte. Die großen US-Techs sind hochprofitabel und wachsen weiter mit eindrucksvollem Tempo. Dank ihrer enormen Finanzkraft dürften Apple, Microsoft oder auch Amazon bei künftigen Innovationswellen eine führende Rolle einnehmen. Diese Aktien bleiben darum Basisinvestments.

Und dann sind da noch die Schwellenländer. Vor sechs Monaten war der Optimismus groß, dass 2021 ein gutes Jahr für die Aktienmärkte der aufstrebenden Nationen werden würde. Doch nun hinken die Schwellenländerbörsen wieder einmal den Industrieländern hinterher, denn die Aussichten haben sich eingetrübt. "Die durch die Pandemie ausgelöste Unsicherheit ist unverändert hoch und gefährdet nach wie vor das Wachstum", sagt William Davies, globaler Aktienchef der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle.

Immerhin helfen die aktuell hohen Rohstoffpreise Exporteuren wie Russland oder Brasilien. Doch mehr Dynamik zeigen die Länder Asiens, allen voran China. "Die Transformation im ökonomischen, sozialen und finanziellen Sektor ist einzigartig und dürfte durch den souveränen Umgang mit der Pandemie weiter beschleunigt werden", lobt Yoram Lustig, Europa-Chef für Multi-Asset-Lösungen bei T. Rowe Price, das Reich der Mitte. Mit einem breit diversifizierten Fonds holen sich Anleger den Wachstumskontinent ins Depot.

Teil 3 dieses Marktausblicks lesen Sie am 15.07.2021

Dieser Artikel erschien zuerst am 11.07.2021 auf boerse-online.de

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