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Konjunktur

Warum die Corona-Hilfen die Inflation nicht in die Höhe treiben

Regierungen und Notenbanken pumpen Milliarden in die Wirtschaft, zugleich bricht das Güter-Angebot ein. Trotzdem dürften die Verbraucherpreise nicht nennenswert steigen, sagen Anlageprofis.

21.04.2020 | 15:09 Uhr von «Julia Groth»

750 Milliarden Euro. So viel Geld nimmt allein Deutschland in die Hand, um den wirtschaftlichen Schaden durch die Corona-Pandemie abzumildern. In sämtlichen Ländern, die es sich auch nur ansatzweise leisten können, öffnen die Finanzminister in diesen Tagen im Kampf gegen den Covid-Crash das Portemonnaie. Die Notenbanken tun es ihnen gleich. Schuldenfreiheit war gestern, heute überbieten sich Regierungen und Zentralbanken bei der Frage, wer den größeren Rettungsschirm aufspannen kann. Angesichts der Summen, die plötzlich zur Verfügung stehen, ist es kein Wunder, dass bei vielen Investoren eine fast vergessene Sorge wieder aufflammt: die Angst vor einer deutlich steigenden Inflationsrate.

Die Verbraucherpreise können vor allem dann bedrohlich steigen, wenn die Geldmenge schneller wächst als die Gütermenge. Diese Situation scheint jetzt auf den ersten Blick gegeben. Sowohl Notenbanken als auch Regierungen pumpen Geld in die Wirtschaft. Gleichzeitig sind viele Fabriken vorübergehend stillgelegt oder produzieren nicht mit voller Kraft. Wirtschaftsexperten geben dennoch Entwarnung: Sie rechnen nicht damit, dass die Inflation in der kommenden Zeit spürbar anzieht.

Trotz der geld- und fiskalpolitischen Stimuli sinkt die Geldmenge M2 eher, statt zu steigen, erklärt Esty Dwek, Chef-Marktstrategin bei Natixis Investment Managers Solutions. M2 umfasst das umlaufende Bargeld, Sichteinlagen, Termineinlagen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren sowie Spareinlagen mit nicht mehr als drei Monaten Kündigungsfrist. Die erneute geldpolitische Lockerung treibe zwar die Überschussreserven der Banken in die Höhe, sagt Dwek. „Aber sie ist keine Garantie dafür, dass das Geld auch in die Realwirtschaft fließt.“ Dasselbe gelte für die finanziellen Stimuli der Politik. Diese kommen nicht zur bestehenden Geldmenge hinzu, sondern sollen in erster Linie Lohnausfälle kompensieren.

Keine Kunden, keine Preissteigerungen

Daniel Hartmann, Chefvolkswirt beim Fondsanbieter Bantleon, sieht mehrere Faktoren, die die Inflation in der kommenden Zeit in Schach halten dürften. Er weist darauf hin, dass zwar das Angebot eingebrochen ist – die Nachfrage aber ebenfalls. Das spreche gegen steigende Preise. „Nachdem in diesem Jahr quasi der gesamte Ostertourismus weggebrochen ist, dürfte der übliche saisonale Preisanstieg im Bereich Freizeit und Kultur entfallen“, sagt er. Allein das werde die Kerninflation im April um 0,3 Prozentpunkte drücken. Kleidung dürfte so bald ebenfalls nicht teurer werden – ein weiterer Rückgang der Kerninflation um 0,2 Prozentpunkte, schätzt Hartmann. „In beiden Fällen ist davon auszugehen, dass die jetzt ausgefallenen Preisanhebungen zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr nicht nachgeholt werden. Die Kernrate wird also im April sehr wahrscheinlich auf 0,5 Prozent oder weniger sinken und in den nächsten Monaten nicht nennenswert ansteigen“, prophezeit er.

Wenn sich die Nachfrage wieder normalisiert und auch der eingebrochene Ölpreis wieder anzieht, dürfte die Lage drehen. Vor dem kommenden Jahr sei damit aber kaum zu rechnen, sagt der Bantleon-Ökonom. „Nach 0,6 Prozent im laufenden Jahr rechnen wir 2021 im Mittel mit einer Inflationsrate von rund zwei Prozent“, sagt er.

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