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Konjunktur

Warum China attraktiv bleibt

Chinas Wirtschaft hat sich zuletzt deutlich schlechter entwickelt als erwartet. Vor allem der Handelskrieg mit den USA belastet die Industrie. Warum Investmentprofis trotzdem auf das Reich der Mitte setzen.

25.09.2019 | 09:20 Uhr von «Alexandra Jegers»

Der Zollstreit mit den USA hat deutliche Spuren in der chinesischen Wirtschaft hinterlassen. Im August ist die Industrieproduktion so langsam gewachsen wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Auch der Umsatz im Einzelhandel und die Investitionen gingen zurück. Sie legten bis Ende August nur noch um 5,5 Prozent zu und blieben damit hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt fiel das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte im zweiten Quartal auf 6,2 Prozent – der niedrigste Wert seit fast drei Jahrzehnten. Das liegt innerhalb der Spanne von 6,0 bis 6,5 Prozent Wirtschaftswachstum, die sich Chinas Präsident Xi Jinping zu Beginn des Jahres zum Ziel gesetzt hatte – wenn auch am unteren Ende. Experten rechnen für das Gesamtjahr jedoch damit, dass Chinas Wirtschaft lediglich um 5,8 Prozent wachsen wird. Damit würde das Land sein selbstgestecktes Wachstumsziel verfehlen.

Die Flaute in China bekommen auch Asien-Anleger zu spüren. Von Tokio bis Shanghai beendeten sämtliche asiatischen Aktienmärke den August in den roten Zahlen. Die Börse in Hongkong traf es mit einem Minus von 8,3 Prozent in US-Dollar am härtesten. Allen Hiobsbotschaften zum Trotz halten Finanzprofis an asiatischen Aktien fest. Peter Monson, Fondsmanager bei Nikko Asset Management, hält vor allem Chinas sogenannten A-Aktienmarkt für attraktiv. Der chinesische Aktienmarkt ist in verschiedene Gattungen unterteilt, A-Aktien machen mit mehr als 1.400 Unternehmen den Großteil aller Titel aus. Diese Unternehmen haben ihren Sitz auf dem chinesischen Festland und wickeln auch den Großteil ihrer Geschäfte dort ab. „Bemerkenswerterweise sind die chinesischen A-Aktienmärkte in diesem Jahr immer noch um mehr als zehn Prozent gestiegen, trotz der negativen Schlagzeilen in Bezug auf den Handel und die konjunkturelle Abkühlung des Landes“, sagt Monson.

Rückenwind von der Politik

Das dürfte auch dem eisernen Willen der chinesischen Regierung zu verdanken sein, die Konjunkturlokomotive wieder zum Laufen zu bringen – koste es, was es wolle. In den vergangenen Monaten hat die Politik ein umfangreiches Bündel mit Maßnahmen geschnürt, um den außenwirtschaftlichen Bremseffekten entgegenzuwirken. Am Freitag reduzierte die chinesische Zentralbank den Zins, an dem die heimischen Banken ihre kurzfristige Kreditvergabe ausrichten sollen, von 4,25 auf 4,2 Prozent. Außerdem senkte die Regierung die Mehrwertsteuer auf Industriegüter von 16 auf 13 Prozent. Im Bau- und Transportgewerbe sank sie von zehn auf neun Prozent. „Wegen der Vielzahl an Maßnahmen, die von Peking in den vergangenen Quartalen ergriffen wurden, sehen wir gute Chancen, dass die Konjunkturdynamik in den kommenden Monaten trotz außenwirtschaftlichem Gegenwind nicht kontinuierlich nachlässt“, sagt Andreas Busch, Ökonom beim Fondsanbieter Bantleon.

Im Gegenteil: Er rechnet damit, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal noch einmal anzieht und die Volksrepublik das Jahr mit einem Plus von 6,2 Prozent beendet. 2020 dürfte sich das BIP-Wachstum Busch zufolge moderat auf 5,9 Prozent abschwächen. Und das nicht, weil der Zollstreit Chinas Wirtschaft belastet. Sondern weil die Volksrepublik derzeit einen fundamentalen Wandel durchläuft, weg von einer investitions- hin zu einer konsumgetriebenen Wirtschaft, sagt Busch: „Im Ergebnis wird sich zeigen, dass China inzwischen zu einer den USA ebenbürtigen Wirtschaftsmacht herangewachsen ist, die durch den Handelsstreit nicht so leicht in die Knie zu zwingen ist.“

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