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Edmond de Rothschild AM zur Eskalation in der Ukraine: Sollte man kaufen, wenn der Krieg beginnt?

Benjamin Melman, Global CIO bei Edmond de Rothschild Asset Managemen
Kommentar

Aktuell sind alle Augen auf die Krise in der Ukraine gerichtet. Benjamin Melman, Global CIO bei Edmond de Rothschild Asset Management, geht in seinem Kommentar auf die möglichen Folgen für den europäischen und deutschen Markt ein:

25.02.2022 | 08:20 Uhr von «Benjamin Melman»

„Der nächtliche Vorstoß Russlands in die Ukraine ist das Worst-Case-Szenario für die ukrainische Bevölkerung und ein massiver Schock für die globale geopolitische Lage. Gleichzeitig ist es ein Schock für Anleger, die diese Möglichkeit nicht rechtzeitig genug in Betracht gezogen haben.

Viele Fragen sind noch unbeantwortet, angefangen bei den Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Möchte er eine Garantie dafür, dass die NATO die Ukraine nicht aufnimmt? Oder die Anerkennung, dass die Krim nun offiziell zu Russland gehört? Versucht er, Pufferzonen für Länder einzurichten, die Russland ausgeliefert sind? Will er die Ukraine in ein weiteres Weißrussland verwandeln oder sie einfach annektieren? Gehen seine Ambitionen über das ukrainische Territorium hinaus? Es wird einige Zeit dauern, bis wir ein klareres Bild haben – bis dahin bleibt die Lage höchst ungewiss.

Die Energiepreise sind in Gefahr

Russland und die Ukraine zählen zu den kleineren Handelspartnern Europas, aber Deutschland und Italien importieren fast die Hälfte ihres Gases aus Russland. Die Energiepreise sind bereits vor der Entstehung des Konflikts angestiegen, so dass die Gefährdung des Handels zwischen Europa und Russland eine negative Auswirkung auf die Preise hat. Die Gasvorräte in Europa sind derzeit allgemein niedrig, doch angesichts des milden Winters und des nahenden Frühlings dürfte die Gefahr von Engpässen in nächster Zeit begrenzt sein.

Das Problem wird darin bestehen, die Vorräte vor dem nächsten Winter wieder aufzufüllen, da Europa von Russland abhängig ist; die Lieferungen wurden bereits im Jahr 2020 reduziert. Eine Umstellung auf Flüssiggas dürfte nur begrenzt möglich sein, da es nicht genügend Verflüssigungs- und Wiederverdampfungsterminals gibt, daher würde das Angebot nicht mit der hohen Nachfrage übereinstimmen. Klar ist: Wir werden andere Energiequellen finden müssen. Dies führt zu weiteren Herausforderungen, besonders wenn es sich um Kohle handelt. Wir sollten auch Energiesparmaßnahmen in Betracht ziehen.

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„Kaufen, wenn der Krieg beginnt“?

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Kommentars sind am Kapitalmarkt die Reaktionen auf die Invasion moderat. Die europäischen Märkte fielen um etwa 3 Prozent, und die Termingeschäfte deuteten auf einen Rückgang von 2 Prozent für den S&P 500 und eine angemessene Ausweitung der Kreditspreads hin. Historisch gesehen sind geopolitische Krisen eine gute Kaufgelegenheit.

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Ein Sprichwort lautet ‚Kaufen, wenn der Krieg beginnt‘. Damit sich jedoch eine Kaufgelegenheit ergibt, muss das Marktgeschehen überreagieren, und das ist zumindest bisher nicht der Fall. Angesichts der immer noch steigenden Inflation inmitten der Energiekrise und nun dieses neuen Schocks für die Zuversicht der Investoren, müssen wir diese Krise erst vollständig bewerten, bevor wir ihre Auswirkungen auf die Wachstumsaussichten abschätzen können. Und wir wissen immer noch nicht, ob Europa in der Lage sein wird, die Energieversorgung bis Ende 2022 sicherzustellen. Obwohl die EZB erste Anzeichen erkennen lässt, dass sie die Situation im Auge behält, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken wieder Liquidität zuführen, um die Wirtschaft und die Märkte zu stützen, nach wie vor gering.

Wir haben uns daher entschieden, die europäischen Märkte nicht überzugewichten, bis wir mehr Klarheit über die Lage in der Ukraine haben. Stattdessen bevorzugen wir aktuell Japan. Die jüngsten Ereignisse haben keine Klarheit über die Absichten Russlands oder die Fähigkeit Europas gebracht, eine angemessene Energieversorgung zu gewährleisten. Auch die Reaktionen der Anleger waren nicht übermäßig. Daher haben wir unsere Vermögensallokation unverändert gelassen, werden aber die Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen.“

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