Aktien aus dem Sektor Healthcare standen zuletzt im Schatten anderer Wachstumsbranchen. Doch seit den vergangenen Sommermonaten hat sich der Wind gedreht.
19.12.2025 | 12:15 Uhr von «Jörg Wenner»
Im größten Gesundheitsmarkt USA hatte Präsident Trump mit Zöllen und Preisreduzierungen gedroht. Europäische Pharmakonzerne arrangierten sich daraufhin mit ihm. Teilweise wurde angekündigt, Produktionsstätten vor Ort zu errichten und die Tarife ausgewählter Arzneimittel via Direktvertrieb zu senken.
Investments aus der Gesundheitsbranche sind vor allem unter längerfristigen Gesichtspunkten einen Blick wert. Durch technische Fortschritte und neue wissenschaftliche Entdeckungen wächst der Sektor von Jahr zu Jahr prozentual einstellig, aber vergleichsweise stetig. Nach Schätzungen der OECD und der Weltgesundheitsorganisation WHO fließen inzwischen mehr als 10 Prozent des globalen BIP in den Healthcare-Sektor. Alleine die Ausgaben für Medikamente werden in naher Zukunft die Marke von zwei Billionen US-Dollar erreichen. Besonders groß sind die Zuwächse in den Schwellenländern.
Ein Investment ist trotzdem kein Selbstläufer. Einzelne Unternehmen können starken Schwankungen unterliegen. Die Mehrzahl der hochkapitalisierten Pharmakonzerne arbeitet zwar sehr profitabel und zahlt attraktive Dividenden. Immer wieder stehen aber auch die Zukunftschancen einer Gesellschaft auf dem Prüfstand. Dies kann passieren, wenn der Patentschutz wichtiger Medikamente auszulaufen droht oder die Konkurrenz ein besseres Produkt auf den Markt bringt.
Mögliche neue Entwicklungen stammen überwiegend aus den Laboren forschender Biotech-Gesellschaften. Sie werden häufig als Übernahmekandidaten gehandelt, können aber auch ins Bodenlose fallen, wenn sich ihre Forschungen als Sackgasse erweisen. Eine etwas stabilere Entwicklung weisen Medizintechniker auf. Sie stellen zum Beispiel Infusionslösungen, Diagnosegeräte wie Computertomografen (CT), Beatmungsmaschinen oder Gelenkprothesen her.
Wer risikoverteilt an den Chancen der Gesundheitsbranche teilhaben möchte, sollte somit Fondslösungen in Betracht ziehen. Eine breite Streuung liefert der Polar Capital Healthcare Opportunities (ISIN: IE00B28YJQ65) Beim Investmentfonds der britischen Investmentgesellschaft Polar Capital entfielen zuletzt 38 Prozent des Portfolios auf Biotechnologie-Unternehmen, 33 Prozent auf Pharmaaktien und 29 Prozent auf Medizintechniker bzw. Gesundheitsdienstleister.
Der regionale Fokus lag zudem auf Europa. Bekannte Konzerne wie Fresenius aus Deutschland oder Sanofi aus Frankreich zählten ebenso zu den Top-Positionen im Portfolio wie das weniger bekannte belgisch-niederländische Biotechnologie-Unternehmen Argenx oder Intuitive Surgical, ein US-Hersteller von Operationsrobotern.
Wer sich stärker an den ganz Großen der Branche orientieren möchte, findet im Janus Henderson Global Life Science (ISIN: IE00BMXMV145) ein geeignetes Produkt. Der Fonds zählt beispielsweise die US-Konzerne Eli Lilly und Johnson & Johnson zu den Kerninvestments. Anders als beim vorgenannte Fonds, wo der US-Anteil zuletzt auf rund ein Viertel begrenzt war, investiert der Janus Henderson zurzeit etwa 80 Prozent seines Anlagekapitals in Titel aus Nordamerika.
Diese Gewichtung schützt zu einem gewissen Teil vor zukünftigen Eingriffen der wenig berechenbaren Regierung in Washington. Immerhin gilt der amerikanische Gesundheitsmarkt als der größte der Welt, sodass dort das meiste Geld zu verdienen ist. US-Bürger müssen im Durchschnitt sehr viel mehr für ihre Gesundheitsversorgung aufwenden als Europäer. Andererseits agieren natürlich auch die Pharmariesen aus den USA weltweit. Zudem könnten auch sie betroffen sein, sollten auf dem Heimatmarkt einmal tatsächlich Kostensenkungen auf breiter Front greifen.
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