Ich empfehle den Dual Return Fund - Vision Microfinance

Unzählige Menschen haben keinen Zugang zum Finanzmarkt. Sie können keine Sicherheiten vorweisen und erhalten daher kein Geld. An dieser Hürde scheitert der Kauf von Saatgut, Werkzeug oder eines wertvollen Nutztieres. In Entwicklungsländern ist damit häufig ein Leben in Armut vorgezeichnet. Betroffen sind vor allem Frauen.

Genau hier setzt Mikrofinanz an. Das Prinzip: Privatpersonen oder Kleinunternehmer borgen sich eine überschaubare Summe und ziehen ein kleines Gewerbe hoch. An die Stelle herkömmlicher Banken treten sogenannte Mikrofinanzinstitute. Sie kennen die lokalen Verhältnisse, organisieren die Darlehensvergabe und fördern so Wohlstand und Sozialwesen in ärmeren Regionen auf der ganzen Welt.

Das Kapital für Mikrofinanz stellen häufig spezialisierte Investmentfonds zur Verfügung. Zu den Pionieren auf diesem Gebiet zählt der Dual Return Fund - Vision Microfinance. Der Fonds investiert vorwiegend in festverzinsliche Anlagen ausgewählter Mikrofinanzinstitute, die das Geld dann weiterreichen. Der soziale Anspruch dieser Art der Hilfe zur Selbsthilfe wird mit höchsten ESG-Ratings belohnt.

Den Charakter einer Spende hat ein Investment aber keinesfalls. Wer hierzulande Fondsanteile erwirbt, profitiert letztendlich von den Zinszahlungen der Schuldner. In der jüngeren Vergangenheit flossen diese recht verlässlich. Nach Angaben der Fondsgesellschaft werden 96 bis 98 Prozent der herausgereichten Darlehen auch bedient.

Dennoch sollen die vielfältigen Risiken nicht verschwiegen werden, die ein solches Engagement in Schwellenländern und Grenzmärkten mit sich bringt. So können gesellschaftliche Umbrüche oder Naturkatastrophen jeden Kleinbetrieb in den Ruin treiben. Der Schwund von Vertrauen, Eingriffe der Politik, Korruption, Finanzkrisen oder ein Verfall lokaler Währungen verfügen über das Potenzial, einzelne Mikrofinanzinstitute oder ganze Nationen zu Fall zu bringen. Das Fondsmanagement ist bestrebt, diese Risiken zu diversifizieren, indem es mit zahlreichen Mikrofinanzinstituten in unterschiedlichen Regionen auf der ganzen Welt zusammenarbeitet.

Eine tägliche Wertfeststellung erfolgt nicht. Der Dual Return Fund - Vision Microfinance ermittelt den Net Asset Value (NAV) sowie die Handelbarkeit der Fondsanteile zweimal im Monat. Anteilskäufe und -verkäufe können einmal pro Kalendermonat erfolgen.

Für den Fonds sind zahlreiche Tranchen erhältlich. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch das Währungsmanagement. Die gegenüber dem Euro vollständig abgesicherte Tranche (ISIN LU0236782842) entwickelte sich in der Vergangenheit überaus schwankungsarm. In den zurückliegenden fünf Jahren erzielten Investoren einen jährlichen Wertzuwachs von 1,25 Prozent. Erträge werden im Fonds angesammelt (Thesaurierung). Eine ausschüttende Variante ist aber ebenfalls erhältlich.

Mit der Lokalwährungstranche (ISIN LU0646936384) konnten Investoren im genannten Zeitraum deutlich höhere Renditen erzielen. Sie mussten aber auch größere zwischenzeitliche Wertschwankungen in Kauf nehmen, die vor allem nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 durchschlugen. Eine Aufteilung von 75 zu 25 in beide Tranchen hätte über fünf Jahre zu einer Performance von 2,56 Prozent p.a. geführt (Stand jeweils: 20.11.2023). Eine Beimischung der Local Currency-Fondstranche erscheint aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten sinnvoll, da die Performance im Verhältnis zum eingegangenen höheren Risiko deutlich steigt.

Zukünftig könnte der allgemeine Zinsanstieg höhere Erträge mit sich bringen. Die Kreditausleihungen weisen in der Regel Laufzeiten von maximal drei Jahren auf. Da auslaufende Darlehen beständig durch neue ersetzt werden, sind zukünftig auch steigende Fondsrenditen möglich. Fazit: Die genannten Fonds sind eine überlegenswerte Beimischung für risikobewusste Investoren, die Wert auf eine besonders nachhaltige Anlage legen und einen Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren mitbringen.

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