20 Jahre BRIC-Idee

BRIC-Historie

Im Herbst vor 20 Jahren sprach der damalige Goldman-Sachs-Chefvolkswirt Jim O’Neill in einer Studie („Building Better Global Economic Brics“) erstmals von den sogenannten BRIC-Staaten und prognostizierte den vier Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China eine glänzende Zukunft. Im Jahr 2003 verfasste O’Neill eine weitere BRIC-Studie („Dreaming with BRICs: The Path to 2050“), die für noch mehr Furore sorgte und anschließend zur Auflegung von sogenannten BRIC-Fonds führte.

Fondsmanagerin

Zusammen mit drei Kollegen und einer Kollegin managt Stephanie Wu den HSBC GIF BRIC Markets Equity. Wu kam im Jahr 2006 zu HSBC Asset Management nach London und leitet mittlerweile das Team für globale Emerging-Markets-Aktien.

Stephanie Wu, HSBC Asset Management

Anlagestrategie

Stephanie Wu gewichtet die vier BRIC-Länder beim HSBC GIF BRIC Markets Equity meist gleich, wählt die Einzelwerte innerhalb der vier Länder aber sorgsam aus. Dabei orientiert sie sich etwa an Megatrends wie der Digitalisierung, dem Impact Investing oder dem Klimawandel. Zudem investiert sie derzeit taktisch in Bankaktien, die von einem Anspringen der Konjunktur und höheren Zinsen profitieren könnten. Zudem berücksichtigt Wu bei der Aktienauswahl nachhaltige Kriterien.

Beim iShares BRIC 50 ETF investieren Anleger dagegen in die 50 größten börsennotierten Unternehmen aus den vier BRIC-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China, so dass chinesische Aktien wie Alibaba oder Tencent derzeit über 80 Prozent vom Portfolio ausmachen.

Portfolio

Zum 31. August 2021 hielt Wu im HSBC GIF BRIC Markets Equity 37 Einzelwerte, die im Schnitt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,1 aufwiesen. Regional stammten die Werte dabei annähernd gleichgewichtet aus Russland (26,2 %), Indien (25,3 %), China (24,2 %) und Brasilien (20,6 %). Der Rest entfiel auf Argentinien (1,9 %) und liquide Mittel (1,7 %).

Bei den Sektoren dominierten die Bereiche Energie (24,2 %), Finanzwerte (21,1 %) und Industrie (10,8 %). Zu den größten Einzelwerten im Portfolio zählten Ende August die russischen Unternehmen Gazprom (8,2 %), Sberbank of Russia (5,8 %), Lukoil (4,8 %) und Yandex (4,5 %).

Zu den Top Ten gehörten zudem die chinesischen Werte Alibaba (3,5 %), Weichai Power (3,1 %) und China Longyuan (2,9 %), die indischen Werte Reliance Industries (6,5 %) und Infosys (4,4 %) sowie die brasilianische Banco Bradesco (3,6 %).

Rendite-Risiko-Profil

Da chinesische Aktien seit Mitte Februar 2021 kontinuierlich verlieren, hielt sich der BRIC-Fonds von HSBC deutlich besser als der China-lastige BRIC-ETF von iShares. In den vergangenen zehn Jahren schwankte der HSBC GIF BRIC Markets Equity zwar stärker als beispielsweise der Xtrackers MSCI Emerging Markets Swap ETF und erlitt zwischenzeitlich auch höhere Verluste. Am Ende dieser zehn Jahre lag der BRIC-Fonds dennoch mit rund 30 Prozentpunkten vor dem Xtrackers-ETF.

Fazit

Keine zwingende, aber mögliche Alternative zu einem traditionellen weltweiten Emerging-Markets-Fonds.

10-Jahres-Bilanz: BRIC-Fonds versus MSCI Emerging Markets ETF