Weltweite Ölpreise fielen letzte Woche auf den niedrigsten Stand seit Februar, was auf die trüben Nachfrageaussichten, die drohende Schuldenkrise in den Schwellenländern und die schrumpfende Produktionstätigkeit in China zurückzuführen ist.
Die Märkte haben im bisherigen Jahresverlauf eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen erlebt, die sich in höheren Zinsen (aufgrund der restriktiveren Politik), schwächeren Risikoanlagen (aufgrund von Rezessionsängsten) oder manchmal auch in beidem niederschlug.
Die aktuelle Dynamik an den Märkten scheint zu lauten: „schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“. Anzeichen für eine Verlangsamung des Wachstums und eine Abschwächung des Inflationsdrucks sorgen für eine gewisse Erleichterung an den Märkten, da das Risiko einer Überstraffung der Geldpolitik abnimmt.
Seit Jahresbeginn haben chinesische Staatsanleihen eine sehr deutliche Outperformance gegenüber den Staatsanleihen anderer Industrieländer erzielt. (1). Allerdings ist die Attraktivität der höheren Renditen chinesischer Staatsanleihen im Vergleich zu US-Staatsanleihen nun verpufft.
Neben einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte gab die EZB am vergangenen Donnerstag auch Einzelheiten zu einem neuen Transmissionsschutzinstrument (TPI) gegen Fragmentierung bekannt.
Die EZB erhöhte die Zinsen zum ersten Mal seit elf Jahren, die Gesamtinflation im Vereinigten Königreich erreicht weiterhin historische Höchststände, der italienische Ministerpräsident Mario Draghi tritt zurück und durch Nord Stream 1 fließt wieder etwas Gas.
Der S&P500 rutschte letzten Monat in Baisse-Territorium ab, als der Markt sich auf eine schnellere und stärkere Straffung der geldpolitischen Zügel einstellte.