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Edelmetalle

Jupiter: Währungsmetalle – die Mischung macht´s

Ned Naylor-Leyland, Head of Gold & Silver bei Jupiter Asset Management, ist überzeugt, dass für Edelmetall-Investoren die besten Zeiten noch kommen werden. Er empfiehlt einen Mix aus Gold, Silber und Aktien von Minengesellschaften.

22.10.2021 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Ned Naylor-Leyland, Head of Gold & Silver bei Jupiter Asset Management, ist einer der Stars auf der FondsConsult Investment-Konferenz in München. Dabei ist er nicht einmal anwesend. Naylor-Leyland grüßt von der meterhohen Leinwand und erklärt von London aus eloquent seinen Anlagestil. Unten im Konferenzsaal, live vor Ort, ergänzt sein Kollege Daniel Blum die Ausführungen des Fondsmanagers. Es ist insgesamt ein lebendiger Vortrag. Man spürt, dass Naylor-Leyland überzeugt ist von dem, was er tut. Er hat gute Argumente, warum er gerade jetzt den anwesenden Finanzberatern und Vermögensverwaltern das Thema Edelmetalle ans Herz legen möchte. Er ist überzeugt, dass für Gold- und Silber-Investoren die besten Zeiten erst noch kommen werden. Die Zentralbanken würden riesige Mengen an Liquidität in die Märkte pumpen und ihre Bilanzen extrem ausweiten. Gleichzeitig blieben die Zinsen niedrig. Das sei ein perfektes Umfeld für Gold und Silber – also Metalle, die in früheren Zeiten als Zahlungsmittel genutzt wurden.

Warum dieser Fakt in den Überlegungen Nayler-Leylands eine Rolle spielten, erläutert Daniel Blum in einem Exkurs zur Geschichte der Währungen: „Gold ist nichts anderes als Geld“ habe J.P. Morgan einmal gesagt. In der Tat sei Papiergeld früher nichts anderes als Schuldscheine gewesen. „Solange der Goldstandard galt, verfügte der Inhaber von Papiergeld über den aufgedruckten Gegenwert an Gold. Erst 1971, als US-Präsident Nixon entschied, das feste Tauschverhältnis ´vorübergehend´ aufzuheben, seien fortan der Geldausweitung durch die Notenpresse keine Grenzen mehr gesetzt gewesen“, so Blum, der in dem Zusammenhang auf den wachsenden Anteil der Goldbestände an den Währungsreserven der Zentralbanken verweist. Das lasse die Frage aufkommen, wie sehr die Notenbanken ihrem eigenen Produkt, dem Papiergeld, eigentlich vertrauten. Fakt sei: Der Goldpreis reagiere auf das Verhältnis zwischen Papiergeld zu Gold. Je mehr Papiergeld gedruckt werde, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit für steigende Goldpreise. Ein weiterer Faktor seien die Zinssätze im Zusammenspiel mit der Inflation. „Eine sinkende Realverzinsung bedeutet einen steigenden Goldpreis. Das ist der stärkste Faktor. Aktuell ist die Situation so: Die Inflation ist seit 28 Jahren wieder über 4% gestiegen. Die Realverzinsung ist unter dem Strich negativ“, so Blum.

Neben Gold ist Silber das zweite „Währungsmetall“ im Fondsportfolio. Warum Silber für die Strategie des Fonds so interessant ist, erklärt Daniel Blum so: „Rund 50% des geförderten Silbers gehen in die industriele Nutzung. Bei Gold sind es nur 15%. Silber reagiert deshalb stärker auf Konjunkturschwankungen und ist eine interessante, ergänzende Komponente im Portfolio. Dazu kommt: Weltweit sinkt die Fördermenge spürbar. Gleichzeitig steigt die industrielle Nachfrage, da die physikalischen Eigenschaften von Silber einzigartig sind. Gerade in Solarpanelen, Batterien, Handys ist Silber gefragt“, sagt Daniel Blum.

Gold, Silber und Minen – ein kongenialer Mix

Der Jupiter Gold & Silver Fund verfolgt einen ganz speziellen Investitionsansatz, der für einen UCITS-Fonds nicht selbstverständlich ist: Der Fonds investiert in physische Edelmetalle sowie in Gold- und Silberminenfonds. In physische Rohstoffe zu investieren, ist UCITS-Fonds eigentlich nicht erlaubt. Ned Naylor-Leyland nutzt deshalb spezielle Finanzprodukte: Die dem Fonds zugehörigen Gold- und Silbermengen werden zu einhundert Prozent hinterlegt und treuhänderisch verwaltet. Das Fondsmanagement hat jederzeit Zugriff auf die Edelmetalle. „Wir bevorzugen Lösungen, die besser sind als ETFs, weil die Anleger über ETFs nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu den Lagerbeständen haben. Das haben nur die Banken, aber nicht die Kunden“, begründet Naylor-Leyland sein Vorgehen.

Bei den Minengesellschaften, in deren Aktien er investiert, konzentriert sich der erfahrene Fondsmanager auf den Midcap-Bereich. Mittelgroße Unternehmen hält er für interessanter als die bekannten, großen Minenbetreiber, die in den einschlägigen Minen-ETFs grundsätzlich vertreten sind. Zudem locken in starken Marktphasen Zusatzchancen: „Die ganz großen Gesellschaften gehen aus einem starken Investitionsdruck heraus auf Einkaufstour und übernehmen kleinere und mittelgroße Unternehmen. Das hebt die Kurse der kleineren Minenbetreiber“, so Naylor-Leyland. International konzentriert sich der Fonds auf Unternehmen in Nord- und Südamerika sowie Australien. „So filtern wir auch unter ESG-Gesichtspunkten die problematischsten Fälle automatisch heraus. Denn in diesen Ländern gelten strengere Arbeitsschutzgesetze als beispielsweise in vielen afrikanischen Ländern“, sagt Ned Naylor-Leyland.

Der Rohstoffexperte ist von seinem Ansatz, Minen-Aktien und physische Rohstoffe zu mischen, zutiefst überzeugt. Seine Begründung: „Die Silber-Gold-Relation beträgt normalerweise 60. Derzeit liegt sie knapp unter 80. Silber ist also eher preiswert. Wir können den Silber- im Vergleich zum Goldanteil hier entsprechend steuern. Im Vergleich zu Silber haben Silber-Aktien aber ein anderes Beta. Gleiches gilt für Gold- und Gold-Aktien. Durch die Kombination verschiedener Betas können wir deshalb das Portfolio steuern und feiner justieren“, erklärt Naylor-Leyland. In einem offensiven Szenario hält der Fonds etwa 15% physisches Gold und Silber, den Rest in Aktien. Bei einer defensiven Aufstellung sind bis zu 50% physisch in Edelmetalle investiert und der Rest in Aktien. Aktuell hat Naylor-Leyland 80 Prozent des Fondsvermögens in Aktien investiert. Die restlichen 20 Prozent verteilen sich je zur Hälfte auf physische Silber- und Goldbestände.

Warum die Edelmetallpreise wieder steigen werden

Ned Naylor-Leyland beobachtet die Preisentwicklung bei Edelmetallen derzeit besonders aufmerksam. Gold reagiere auf die Ausweitung der Geldmengen und den Anstieg der Inflation derzeit noch nicht in dem Ausmaß, wie es eigentlich zu erwarten wäre. Das führt der Experte darauf zurück, dass der Markt noch nicht bereit sei, zu akzeptieren, dass die Inflation kein Übergangseffekt sei. „Wenn sich aber die Erkenntnis durchsetzt, dass wir längerfristig eine höhere Inflation haben, wird auch Gold neu bewertet werden“, so Naylor-Leyland. Der Goldpreis sei in der Vergangenheit dreimal stark gestiegen: In den 70er-Jahren, Anfang der 2000er-Jahre und in den vergangenen drei Jahren. Nun stehe ein weiterer Ausbruch bevor. Gold sei aktuell unterbewertet. Denn der heutige Preis speise sich aus den Falschannahmen, dass die Notenbanken die Zinsen wieder erhöhen und die Anleihen-Aufkäufe zurückfahren würden. Auch dass die Inflation bald wieder spürbar zurückgehen werde, sei eine unbegründete Hoffnung. Deshalb habe auch Silber enormes Preissteigerungspotenzial. „Sobald die Gold-Silber-Ratio zu weit auseinanderschießt, kommt eine Gegenbewegung. Schon jetzt ist eine spürbare Ausweitung der Gold-Silber-Ratio zu beobachten. Wir sind deshalb wachsam und haben die Märkte im Blick“, sagt Ned Naylor-Leyland.

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