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Der Silberpreis hat sich zuletzt nicht mehr parallel zum Goldpreis entwickelt. (AI-Foto © 2024 by MvA)
Silber

Die besten Silber-ETCs

Während der Goldpreis steigt und steigt, stagniert der Preis für Silber. Die Erfahrung zeigt, dass solch eine Konstellation oft eine Chance für Investoren darstellt.

22.03.2024 | 07:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Wer ängstlich in die Welt schaut, wendet sich Gold zu. Das gelbglänzende Edelmetall gilt seit jeher als klassische Krisenwährung. Wie sehr verschreckt die Anlegergemeinde angesichts der vielen Krisen auf dieser Welt ist, lässt sich deshalb seit einiger Zeit gut an der Entwicklung des Goldpreises ablesen. Das Angstbarometer steigt seit Monaten auf immer neue Höhen. Was verwundert, ist, dass Silber nicht mehr mithalten kann. Silber ist ebenso wie Gold ein Edelmetall und gilt ebenfalls historisch gesehen als sicherer Hafen, der von denselben Fundamentaldaten angetrieben wird. Silber ist aber auch ein Industriemetall, das in einer Vielzahl von Anwendungen in der Elektronik, der Medizin, der Automobilindustrie, in Haushaltsgeräten, als chemischer Katalysator und vor allem bei der Herstellung von Solarzellen eingesetzt wird. Deshalb entwickeln sich Gold- und Silberpreis oft in dieselbe Richtung – mit dem Unterschied, dass Silber deutlich volatiler ist. Überspitzt könnte man auch sagen: Silber-Investments sind Gold mit Hebel. Wer in den vergangenen Monaten mit dieser Idee in Silber investiert hat, wurde allerdings bisher enttäuscht. Das Gold-Silber-Verhältnis – die Anzahl der Unzen Silber, die benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen – liegt aktuell bei rund 86. Das ist deutlich über dem 20-Jahres-Durchschnitt von etwa 68.

Long-Short oder einfach Long auf Silber?

Die Frage, die sich Anleger angesichts dieser Konstellation stellen, ist, welcher Investment-Ansatz nun der bessere sein könnte. Eine Idee könnte sein, mit Hebelinstrumenten auf einen steigenden Silberpreis zu setzen und gleichzeitig bei Gold short zu gehen. So ließe sich, falls sich die Kurse der beiden Edelmetalle annähern sollten, aus der Performance-Differenz ein Gewinn erzielen. Das Risiko einer solchen Strategie ist jedoch nicht zu unterschätzen. Erstens lässt sich kaum abschätzen, ob und wenn ja, in welchem Zeitraum eine Preisangleichung stattfindet. Diese Unwägbarkeit erschwert es, die richtigen Laufzeiten und Basispreise – and damit den Hebel – für die Auswahl der passenden Derivate zu bestimmen. Steigen Gold- und Silberpreis, könnte der Gold-Put zudem deutlich stärker an Wert verlieren als der Silber-Call an Wert gewinnt. Die richtige Kalkulation für eine Long-Short-Strategie ist also kein Kinderspiel.

Die Alternative zu solch einer riskanten Wette ist viel einfacher: Anleger könnten darauf spekulieren, dass der Silberpreis die zuletzt starke Entwicklung von Gold demnächst nachvollzieht. Es gibt ausreichend viele gute Gründe, die dafür sprechen, dass es genauso kommen könnte. So schätzt etwa das US-amerikanische Silver Institute, dass die Nachfrage nach Silber, das in der Photovoltaik (PV) verwendet wird, im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr weiter steigen wird. Im Jahr 2023 betrug die Nachfrage aus diesem Sektor rund 161 Millionen Unzen, was etwa 13 Prozent der gesamten weltweiten Silbernachfrage entspricht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich die PV-Kapazität bis 2028 verdoppeln wird. Denn aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften ist Silber nahezu unersetzlich im Bereich der Erneuerbaren Energien. Silber ist schließlich das Metall, das Elektrizität am besten leitet. Bei Photovoltaik-Paneelen wird es deshalb zum Transport von Elektronen sowie für die Herstellung von Batterien in Elektrofahrzeugen verwendet. Entsprechend könnte die Nachfrage der Industrie nach Silber in den kommenden Jahren zu mehr als 300 Millionen Unzen Silber führen.

Die Nachfrage steigt, während das Angebot stagniert

Das jährliche weltweite Angebot an Silber lag in den vergangenen zehn Jahren relativ unverändert bei etwa einer Milliarde Unzen. Eine wachsende Nachfrage nach Solaranwendungen ist daher für einen Sektor, der auf der Angebotsseite sehr unelastisch ist, erheblich. Nicht nur, dass primäre Silbervorkommen schwer zu finden sind, es gibt auch nur sehr wenige, die auf ihre Erschließung warten. Und selbst, wenn eine Erschließungsentscheidung getroffen wird, können die technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Studien, die Genehmigungsverfahren und die Erfüllung der behördlichen Auflagen bis zu einem Jahrzehnt oder länger dauern. „Silber, das im Vergleich zu Gold bereits unterbewertet ist, könnte nicht nur davon profitieren, dass die Multiplikatoren wieder mehr dem historischen Durchschnitt entsprechen, sondern auch von dem zusätzlichen und wachsenden Schub durch die Solarenergie“, erklärt Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei der Investementgesellschaft VanEck.

Ähnlich sieht dies auch Benjamin Louvet, Head of Commodities bei Ofi Invest Asset Management. „Die Aussichten für Silber für 2024 sind sehr gut. Nach Schätzungen der größten Minenbetreiber wird die Produktion von Silber wahrscheinlich knapp bleiben. Der Einbruch des Silberpreises vor etwas mehr als einem Jahrzehnt zwang die Minenbetreiber dazu, ihre Produktion zu reduzieren und strikte Haushaltsdisziplin zu üben“, so Louvet. Dies zahle sich heute aus und werde sich auch zukünftig auswirken. Denn im Durchschnitt dauere es nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) 17 Jahre, um eine Mine in Betrieb zu nehmen. Die Silberproduktion dürfte sich daher 2024 nur geringfügig ändern, was die Preise nach oben treiben dürfte, so der Edelmetall-Experte.

„Dieses Jahr könnte die Performance von Silber die von Gold übertreffen“, meint auch Nitesh Sha, Vermögensverwalter von WisdomTree. Er erwartet, dass Silber um 9,2 Prozent im Jahr 2024 zulegen wird - das ist deutlich stärker als Gold, das Sha mit einem Plus von 7,3 Prozent prognostiziert. „Bis zum vierten Quartal 2024 erwarten wir, dass der Silberpreis bei mehr als 26 US-Dollar pro Unze liegen wird“, so Sha.

Die passenden Investment-Instrumente

Ein Instrument, das für Anleger nur auf den ersten Blick wieder interessanter geworden ist, ist der Kauf von Silbermünzen. Denn die Bundesregierung hat die Besteuerung von Silbermünzengeschäften geändert. Die sogenannte Differenzbesteuerung bewirkt, dass Händler nur noch die Mehrwertsteuer auf den Spread zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis des Silbers aufschlagen müssen. Bisher musste die Steuer auf die komplette Summe aufgeschlagen werden. Das Finanzministerium hatte die Regelung zum Ende des Jahres 2022 abgeschafft. Nun ist sie unter neuen Bedingungen wieder intakt. Für Anleger bedeutet dies, dass die Preise je Feinunze Silber theoretisch um mehrere Prozent sinken können. Praktisch macht die Steuererleichterung jedoch den Kauf von Silbermünzen nicht so attraktiv, dass dies ein lohnendes Geschäft sein könnte. Denn die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis liegen bei den Gold- und Silberhändlern je nach Münze bei bis zu 30 Prozent.

Anleger, die in Erwartung eines steigenden Silberpreises in Silber-Fonds investieren wollen, sind mit ETCs besser bedient. Physisch replizierende Silber-ETCs investieren in physisches Silber, indem sie tatsächliche Bestände des Edelmetalls kaufen und halten. Trotzdem gilt: Anleger, die in physisch replizierende Silber-ETCs investieren, besitzen rein rechtlich keinen Anteil an diesem physischen Silber, das von einer Verwaltungsgesellschaft in einem Tresor oder einer Lagerstätte aufbewahrt wird. Die Bestände sind nicht in einem Sondervermögen verwahrt. Es besteht also immer auch ein Emittentenrisiko. Inwieweit dieses vernachlässigt werden kann, ist nicht klar. Denn bislang ist noch niemals ein Gold- oder Silber-ETF wegen Insolvenz des Emittenten aufgelöst worden.

Erstaunliche Performance-Unterschiede

Bei der Wahl des passenden ETCs sollte es theoretisch eigentlich egal sein, welches Produkt man wählt. Denn Silber ist Silber – die Preisentwicklung der betreffenden ETCs sollten also sehr ähnlich sein. Doch bei Betrachtung der Performance-Kennzahlen zeigt sich, dass es Unterschiede gibt (siehe Tabelle).

Tendenziell ist hier ein Zusammenhang zu erkennen: Je kleiner das Fondsvolumen und je niedriger die Verwaltungskosten, desto besser die Performance. Einzig der Inveso Physical Silver folgt diesem Trend nicht.

Fazit: Silber-ETCs könnten in der aktuellen Situation ein lohnendes Investment sein. Als Anleger sollte man jedoch den Markt genau im Blick behalten. Rohstoffe im Allgemeinen und Silber im Speziellen sind sehr volatile Märkte. "Kaufen und liegen lassen" ist hier nicht unbedingt angesagt.

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