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Banken

Tages- und Festgeld: Wie sich das Sparen noch lohnt - Teil 1

Konservative Sparer stehen unter Druck. Immer mehr Banken führen Verwahrentgelte oder Strafzinsen ein. Was Berater wissen sollten.

01.06.2021 | 07:00 Uhr von «Simone Gröneweg»

Dagobert Duck badet bekanntlich gern in seinem Geld. Diesem Hobby frönen die meisten Sparer noch nicht, aber ähnlich wie die Comicfigur sparen sie gern und viel. Die Ursache für den jüngsten Sparboom ist schnell erklärt. Ob der Besuch im Restaurant, im Kino oder beim Friseur - das alles war in den vergangenen Monaten gar nicht oder kaum möglich. Dementsprechend wurden die Portemonnaies geschont. Wer weniger Gelegenheiten zum Geldausgeben hat, legt entsprechend mehr beiseite. Das Problem: Viele parken ihr Geld auf unverzinsten Giro- und Sparkonten. Dort befanden sich laut DZ Bank bereits Ende vergangenen Jahres fast zwei Billionen Euro.

Die Bilanz solcher Einlagen fällt bitter aus. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) dümpelt seit März 2016 bei null Prozent. Banken, die bei der EZB Geld parken, müssen 0,5 Prozent Strafzinsen zahlen. Dementsprechend haben die Finanzinstitute ihre Zinsofferten an die Sparer stark reduziert.

Negativzinsen nehmen zu

Mittlerweile rollt sogar eine Negativzinswelle auf die Sparer zu. Immer mehr Kreditinstitute bitten ihre Kunden zur Kasse, wenn sie ihr Geld sicher bunkern wollen. Bislang kassieren die Banken vor allem bei Tagesgeldkonten. Laut einer aktuellen Auswertung des Finanzportals Verivox verlangen derzeit 329 Banken Negativzinsen von Privatkunden. Meistens handelt es sich um einen Minuszins in Höhe von 0,5 Prozent. In die Schlagzeilen gerieten zuletzt auch die Commerzbank und die Targobank, denn sie erheben selbst bei Neukunden auf Sparkonten ab einem bestimmten Freibetrag Negativzinsen, die Banken meist lieber Verwahrentgelt nennen.

Als sei das nicht schon genug, knabbert zusätzlich die Inflation am Ersparten. Im April lagen die Verbraucherpreise um zwei Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Direktbank Comdirect rechnet regelmäßig vor, was die Inflation für konservative Sparer bedeutet. In den ersten drei Monaten 2021 betrugen die Zinssätze für Tages- und Festgelder, Girokonten und Spareinlagen hierzulande durchschnittlich gerade mal 0,11 Prozent, während die Inflationsrate bei 1,36 Prozent lag. "Daraus ergibt sich ein Realzins von minus 1,25 Prozent", schreiben die Finanzexperten. Das ist also der Zins, den die Sparer nach Abzug der Inflation erzielen. Damit haben die Spareinlagen der Deutschen in dem Zeitraum 8,1 Milliarden Euro an Wert verloren.

An der Gesamtsituation wird sich vorerst nichts ändern. "Auch wenn in den letzten Wochen an den Finanzmärkten viel über steigende Zinsen gesprochen wird, muss man gut zwischen Leitzinsen der Notenbanken und Kapitalmarktzinsen unterscheiden", betont Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland. Die langfristigen Kapitalmarktzinsen seien zuletzt durch höhere Inflationsraten und das - erwartete - Anziehen der Konjunktur gestiegen. "Die Notenbanken haben allerdings deutlich gemacht, dass sie nicht mit Leitzinserhöhungen auf eine höhere Inflation reagieren und erst einmal über diesen Anstieg hinwegschauen werden", sagt Brzeski.

Auch wenn die Gemengelage für konservative Sparer frustrierend erscheint, sollten sie das Beste aus der Situation machen. Es geht mitunter darum, die Verluste möglichst gering zu halten. Die FMH-Finanzberatung hat für €uro am Sonntag deswegen die derzeit attraktivsten Offerten für Festgeld, Tagesgeld und langfristige Anlagen herausgesucht. Dabei gilt: Wer von solchen Angeboten profitieren möchte, muss in der Regel flott reagieren - die Konditionen ändern sich häufig recht schnell. Immer wieder werben Geldhäuser mit befristeten Zinsaktionen um neue Kunden oder schlicht Aufmerksamkeit.

Beim Tagesgeld fällt derzeit die Bank of Scotland auf. Für alle Einzahlungen, die man dort bis zum 28. Mai vornimmt, zahlt das Institut einen Bonuszins in Höhe von 0,4 Prozent. Den gibt es für drei Monate zusätzlich zum Basiszins von 0,1 Prozent. Mit einer besonderen Offerte wartet auch die Openbank auf. Bis zum 16. Juni erhalten Kunden dort noch 0,5 Prozent fürs Tagesgeld. Die Digitalbank gehört zur spanischen Open Bank, die ihren Sitz in Madrid hat. Die Bigbank aus Estland bietet als Onlinebank auch Kunden in Deutschland Sparprodukte an. Sie zahlt immerhin noch 0,4 Prozent für Einlagen auf Tagesgeldkonten. Auch beim Festgeld und bei den langfristigen Anlagen steht die Bigbank mit ihren Konditionen an der Tabellenspitze.

Einlagensicherung beachten

Das angelegte Vermögen bei der estnischen Bank unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung. Das bedeutet: Im Pleitefall haben alle Kontoinhaber einen Rechtsanspruch auf Rückerstattung ihres Geldes bis zu einer Summe von 100.000 Euro. Bei der Bank11, die 0,1 Prozent aufs Tagesgeld zahlt, gilt dagegen die erweiterte Sicherung. Die Bank ist freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. Dort sind Spareinlagen in Millionenhöhe geschützt.

Dass Anleger aufpassen sollten, wo sie ihr Geld bunkern, zeigt das Beispiel der Greensill Bank. Die Tochter eines britisch-australischen Finanzkonglomerats fiel hierzulande vor allem mit attraktiveren Konditionen beim Tagesgeld auf, musste aber im März Insolvenz anmelden. Die Privatanleger hatten Glück im Unglück: Die Finanzaufsicht Bafin stellte wenige Stunden nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens offiziell den Entschädigungsfall fest. Damit griff die Einlagensicherung. Laut dem Bundesverband deutscher Banken waren Privatanleger bei Greensill nicht nur über die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert, sondern es wurden auch Ansprüche über den Einlagensicherungsfonds bedient.

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Teil 2 erscheint am 02.06.2021

Dieser Artikel erschien zuerst am 31.05.2021 auf boerse-online.de

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