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Banken

Operation am offenen Herzen – Deutsche Bank vor radikaler Umstrukturierung

Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, steht mit dem Rücken zur Wand. Der Umbau dürfte auch Spekulationen über die Fondstochter der Deutschen Bank, die DWS, weiter Auftrieb verleihen.

08.07.2019 | 13:30 Uhr von «Christian Bayer»

Christian Sewing, Chef der Deutsche Bank, steht mit dem Rücken zur Wand. Der Aktienkurs des einstigen Vorzeige-Unternehmens, befindet sich schon seit einiger Zeit im freien Fall. Daher war klar, dass tiefgreifende Änderungen unumgehbar waren. Der Umbau dürfte auch Spekulationen über die Fondstochter der Deutschen Bank, die DWS, weiter Auftrieb verleihen.

Unter Druck

Sewing bleibt keine Wahl, er muss mit unbequemen Entscheidungen liefern, auch wenn es schmerzt. Besonders hart trifft es das Investment-Banking. Der zuständige Vorstand, Garth Ritchie, muss seinen Hut nehmen, die Sparte wird von Sewing übernommen und damit zur Chefsache erklärt. Aus dem Aktiengeschäft will man sich zurückziehen. Pläne aus den vergangenen Jahren, im volatilen, aber in guten Zeiten hochprofitablen Investmentbanking ein großes Rad zu drehen, werden damit endgültig zu den Akten gelegt.

Das Geschäftsmodell soll sich wieder am Beratungs- und Finanzierungsbusiness ausrichten. Künftig werden in einer Unternehmensbank alle Firmenkunden, auch die der Postbank, betreut. Die Vorstände für das Privatkundengeschäft, Frank Strauß, und für Regulierung, Sylvie Matherat kehren neben Ritchie der Deutschen Bank ebenfalls den Rücken. Klar ist, dass sie einen millionenschweren goldenen Handschlag bekommen. Sewings Aussage „Wir sind zu harten Einschnitten bereit“, dürfte die Vorstandsmitglieder daher eher wenig betreffen.

Teure Umstrukturierung

Unter dem Strich soll die Umsetzung des Plans, die Deutsche Bank neu zu positionieren, 7,4 Milliarden Euro kosten. Bereits für das zweite Quartal 2019 wird mit einem Verlust von 2,8 Milliarden Euro nach Steuern gerechnet. Bis 2022 ist dann ein Abbau von 18.000 Stellen auf 74.000 Vollzeitstellen vorgesehen. Auf Dividenden werden Aktionäre der Bank in diesem und im kommenden Jahr verzichten müssen. Die Aktie der Deutschen Bank, die schon seit geraumer Zeit im einstelligen Bereich notiert, konnte nach den Neuigkeiten zum Konzernumbau zunächst zulegen, gab dann die Gewinne aber wieder ab.

Die Risiken der Radikalkur bei einer vergleichsweise geringen Kapitaldecke der Bank sind nicht unerheblich. Der Umbau geschieht zudem in einer für die Finanzbranche disruptiven Zeit. Nicht nur der Kostendruck, auch die Verstärkung der Digitalisierung in der Finanzbranche durch Fintechs, Robo-Advisor und Konsorten nagen am Geschäftsmodell der traditionellen Finanzdienstleister. "Die Bankenwelt wird auf Dauer insbesondere durch Technologie bestimmt und durch eine Top-Beratung", erläutert Sewing den geplanten Weg der Deutschen Bank in die Zukunft. Unterstützen soll dabei der neue Digitalvorsand Bernd Leukert, ehemals in der Führungsriege des Softwarekonzerns SAP.

Wo bleibt die Fondssparte?

Die Fondstochter DWS scheint auf den ersten Blick von den Maßnahmen vergleichsweise wenig betroffen. Was allerdings nicht bedeutet, dass dort auf längere Sicht alles beim Alten bleibt. DWS-Chef Asoka Wöhrmann fährt bei der Fonds-Tochter der Deutschen Bank ebenfalls einen Sparkurs. Vor diesem Hintergrund trennt sich die DWS von Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Betroffen waren im vergangenen Monat das Hedge Fund Advisory.

 Anfang Juni hat Wöhrmann auf der DWS-Hauptversammlung vorgegeben, wohin die Reise gehen soll. Im operativen Geschäft wird Nachhaltigkeit eine herausragende Stellung einnehmen: „Das Thema nachhaltige Geldanlage können wir gar nicht überbewerten. In diesem Bereich erleben wir gerade einen gesellschaftlichen Ruck, der seinesgleichen sucht“, so Wöhrmann. Regional sieht der DWS-Chef vor allem in Asien Chancen. Für 2021 strebt die DWS eine Cost-Income-Ratio von weniger als 65 Prozent an, im aktuellen Jahr wird sie bei 70 Prozent erwartet. Nach wie vor gilt die DWS als attraktives Übernahmeziel, auch eine Fusion ist denkbar. In dem Zusammenhang werden immer wieder Amundi und die Schweizer Bank UBS genannt.

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