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Bitcoin: Wie man 57 Millionen Dollar in sechs Minuten ergaunert

Bitcoin-Guthaben sind nicht sicher vor Diebstahl (Bild: pixabay)
Asset Management

Der Bitcoin-Wahnsinn geht weiter. Selbst Wertschwankungen von 30 Prozent innerhalb eines Tages halten Anleger nicht davon, ab, auf eine Fortsetzung des Krypto-Booms zu hoffen. Wie anfällig die künstliche Währung für Manipulationen ist, wird dabei völlig ausgeblendet.

08.12.2017 | 11:17 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Letzten beißen die Hunde – das gilt gerade an der Börse. Es ist das immer wiederkehrende Ritual von Börsenblasen: Die Kurse steigen immer schneller. Die Volatilität nimmt zu, weil auch die Kurskorrekturen immer heftiger werden. Und im letzten Moment, kurz vor dem endgültigen Absturz, springen noch diejenigen auf den immer schneller fahrenden Zug auf, die glauben, einen Trend verschlafen zu haben. Die wirklich Cleveren kassieren da bereits nur noch ab. 

Die Entwicklung der Krypto-Währung Bitcoin ist ein Paradebeispiel dafür. Aktuell kostet ein Bitcoin, de facto ein kleiner Datensatz in einem virtuellen Portemonnaie, rund 16.000 US-Dollar. Die genaue Angabe des Wertes spielt an dieser Stelle keine Rolle. Der Preis könnte sich in der Zeitspanne, die es benötigt, diesen Artikel zu lesen, um einige Tausend Dollar verändert haben. 

Wie schnell das gehen kann, wurde Anlegern am gestrigen Donnerstag erneut vor Augen geführt: Der Wert eines Bitcoin war auf der amerikanischen Handelsplattform Coinbase bis auf 19.697 Dollar geklettert. Danach stürzte die Notierung wieder bis auf rund 15.000 Dollar ab. Erst am Tag zuvor war noch der Sprung über die 12.000er-Marke gefeiert worden. 

Bitcoin bald als handelbare Währung im Club der Großen

Grund für die jüngste Bitcoin-Euphorie ist nach Lesart der Experten die Ankündigung verschiedener Handelsplätze, den offiziellen Handel mit Bitcoin-Futures starten zu wollen. Den Anfang macht Anfang kommender Woche die Chicago Board Options Exchange (CBOE). Am 18. Dezember folgt die CME Group. Die Nasdaq plant Futures ab Sommer kommenden Jahres. Und auch die Tokyo Financial Exchange bereitet Kontrakte vor. Mit TD Ameritrade und Ally Invest wollen auch große US-Broker ihren Kunden den Handel mit Bitcoin-Futures ermöglichen. US-Berichten zufolge will dies sogar J.P. Morgan Chase den Kunden bieten, trotz der sehr kritischen Äußerungen zu Bitcoin von Konzernchef Jamie Dimon.

Geringe Liquidität, hohes Risiko

Die Ankündigung großer Handelsplätze, Futures auf Bitcoins anbieten zu wollen, lockt also offenbar immer mehr Anleger in die virtuelle Währung. Was dabei völlig ausgeblendet wird: Futures und Optionen sind keine Bitcoins, sondern nur Ansprüche auf eine spätere Lieferung zu einem festgelegten Preis. Je höher die Volatilität des Basiswertes, in diesem Fall der Bitcoin-Wechselkurs, desto höher ist das Aufgeld für die Derivate. Denn wer Futures verkauft, muss am Stichtag auch liefern können. Wer dieses Risiko eingeht, lässt sich dies angesichts der hohen Volatilität teuer bezahlen. Die Schwankungen im Bitcoin-Markt werden in den kommenden also eher noch zunehmen.

Wer im aktuellen Marktumfeld in Bitcoin-Futures oder -Optionen investiert, sollte deshalb nicht nur gute Nerven haben, sondern sich auch die Größenverhältnisse vor Augen führen: Die Marktkapitalisierung von Bitcoin erreicht derzeit gerade einmal rund 250 Milliarden US-Dollar, Stand 8.12.2017, kurz vor 12 Uhr. Angesichts des aktuellen Hypes um die Krypto-Währung ist das wenig, wenn sich weltweit immer mehr Anleger auf den vergleichsweise engen Markt stürzen und auf Gewinne hoffen, die sie vielleicht auch irgendwann realisieren wollen. Und während die Zahl der Derivate auf die virtuelle Währung theoretisch unendlich wachsen kann, ist die Anzahl der Bitcoins technisch begrenzt. Die Zahl der Bitcoins im Umlauf beträgt zurzeit etwa 17 Millionen. Der Programmcode beschränkt die maximale Zahl auf 21 Millionen. Danach können keine neuen Coins mehr „geschöpft“ werden. Diejenigen, die derzeit Rechnerfarmen betreiben, um am Boom zu verdienen, werden sich also bald aus dem Markt verabschieden. Übrig bleiben die Spekulanten.

Blind für Manipulationsgefahren

Der Handel mit der Krypto-Währung Bitcoin ist nicht nur aufgrund von rein markttechnischen Aspekten riskant. Auch das wurde am gestrigen Donnerstag deutlich, als bekannt wurde, dass Nicehash, ein slowenischer Handelsplatz für Rechenleistung beim Kryptogeldschürfen, am Mittwoch von Unbekannten bestohlen worden war. Hackern war es laut offizieller Meldung von Nicehash gelungen, das interne Zahlungssystem des Handelsplatzes so zu manipulieren, dass sie die sogenannte Bitcoin-Wallet der Börse leeren konnten.

Mittlerweile ist klar, dass insgesamt rund 4.700 Bitcoins innerhalb weniger Minuten den Besitzer gewechselt hatten. Das entsprach zum Zeitpunkt des Diebstahls einem Wert von umgerechnet rund 57 Millionen US-Dollar. Zwar ist das Konto des mutmaßlichen Diebes bekannt. Doch das nutzt den ermittelnden Behörden leider wenig. Bitcoin-Wallets sind anonym. Fans der virtuellen Währung halten das für einen Vorteil. Hacker leider auch.

(MvA)

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