Ein starker Start ins Jahr, Turbulenzen ab dem Frühjahr, bevor es im August und September bergab geht – auf den ersten Blick sieht das Dax-Jahr 2023 wie ein typisches Aktienjahr aus. War es das wirklich? Pascal Kielkopf schaut auf die typischen Dax-Saisonalitäten – und präsentiert einige erstaunliche Fakten.
02.10.2023 | 13:37 Uhr von «Peter Gewalt»
Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust untersuchte die monatlichen Renditen des Dax, beziehungsweise seines Vorgängerindex, seit dem Jahr 1965. In die Analyse flossen demnach die Monate von Januar bis September 59-mal ein, die von Oktober bis Dezember 58-mal.
· „2023 war bislang ein Aktienjahr fast wie aus dem Lehrbuch: Immerhin in 6 der 9 Monate lag die Dax-Rendite weniger als 2 Prozentpunkte von ihrem historischen Mittelwert entfernt.“
· „In vier Monaten kann man sogar von einer Punktlandung sprechen: Im Februar, März, April und Juli betrug die Abweichung vom langjährigen Mittel weniger als einen Prozentpunkt.“
· „Auch in diesem Jahr hat der September seinem Ruf als schlechtester Börsenmonat alle Ehre gemacht.“
· „Verlassen sollten sich Anleger auf die Saisonalität trotzdem nicht. Lag die Korrelation mit den Durchschnittsrenditen in diesem Jahr bislang bei hohen 76%, konnten im historischen Schnitt gerade einmal 16% beobachtet werden.“
Mit Blick auf die vergangenen knapp 60 Jahre kommentiert Pascal Kielkopf einige Auffälligkeiten:
· „Der September hält gleich mehrere Negativrekorde: Hier war nicht nur der Anteil der Monate mit negativen Vorzeichen mit 59 % am größten. In den September fiel auch der größte Monatsverlust aller Zeiten: minus 25 % im Jahr 2002.“
· „Den geringsten Anteil negativer Monate teilen sich Januar und November. Seit dem Jahr 1965 konnte in diesen beiden Monaten in 2 von 3 Fällen ein Zuwachs erzielt werden.“
· „Das größte Monatsplus der vergangenen 59 Jahre konnten Anleger verbuchen, die im April 2003 in den Dax investiert hatten: Es lag bei 21,4 %.“
· „Die niedrigsten Kursausschläge gab es im Börsenmonat Juni: Hier lag die sogenannte Dispersion, der Abstand zwischen dem besten und dem schlechtesten Monat, lediglich bei 19,1 %.“
· „Mit 35,4 % die höchste Dispersion teilen sich August und Oktober – knapp gefolgt vom September, der noch auf 32,9 % kommt.“
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