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Vorsorge: Warum viele Frauen Geld liegen lassen

Frauen sind Fondsmuffel und verschenken oft unnötig Rendite.
Altersvorsorge

Frauen sparen deutlich seltener in Aktienfonds als Männer. Gerade beim Thema Vermögenswirksame Leistungen (VL) verschenken Frauen damit viel Rendite. Langfristig wirkt sich das bei der Altersvorsorge negativ aus.

18.10.2018 | 09:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Vermögenswirksame Leistungen – kurz: VL – sind eine praktische Sache. Arbeitgeber übernehmen im Rahmen von VL bis zu 40 Euro monatlich für eine Anlage in einen Banksparplan, einen Fondssparplan oder einen Bausparvertrag. Mit dieser Unterstützung ist VL für Arbeitnehmer langfristig ein renditestarker, nützlicher Baustein der Altersvorsorge. Laut Stiftung Warentest haben etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland Anspruch auf VL von ihrem Arbeitgeber.

Erstaunlich: Nur Zweidrittel der VL-Berechtigten macht von dem Angebot Gebrauch. Was noch mehr überrascht: Nach einer aktuellen Auswertung der Hamburger Sutor Bank verzichten insbesondere Frauen überdurchschnittlich häufig auf das Sparen mit Aktienfonds in Form von vermögenswirksamen Leistungen. Das hat gravierende Folgen für Vermögensaufbau und Altersvorsorge.

Nur 37 Prozent der VL-Depots sind in Frauenhand

Die Auswertung von rund 120.000 VL-Depots, die die Sutor Bank für ihre Kunden verwaltet, ergab, dass nur 37 Prozent der Depots im Besitz von Frauen, aber 63 Prozent der Depots im Besitz von Männern sind. Nach Ansicht der Sutor Bank liegt diese Ungleichverteilung jedoch nicht daran, dass Frauen etwa grundsätzlich weniger VL-berechtigt wären als Männer. Interessanterweise sind Frauen gerade auch in Branchen, die gemäß Tarifverträgen VL-Leistungen zahlen, sogar eher überrepräsentiert.
In der Finanzbranche zum Beispiel sind VL-Zahlungen überwiegend Standard. Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigen, dass der Frauenanteil an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen im Finanzdienstleistungssektor seit mehr als 15 Jahren konstant bei 57 Prozent liegt, in den Zentralbanken und Kreditinstituten ist der Anteil ähnlich hoch.

„Durch den überdurchschnittlich hohen Verzicht auf VL-Sparpläne mit Aktienfonds fehlt vielen Frauen ein wichtiger Renditebaustein für die Altersvorsorge. Dabei ist die Rentenlücke gerade bei Frauen in der Regel höher als bei Männern aufgrund von längeren Nichtbeschäftigungszeiten“, sagt Robert Freitag, geschäftsführender Gesellschafter der Sutor Bank. „Das Sparen mit Aktienfonds ist aus Renditesicht anderen Anlageformen langfristig überlegen. Zudem muss der Anleger keinen eigenen Cent investieren, wenn der Arbeitgeber die Sparraten übernimmt und zudem noch die staatliche Förderung dazukommt“, ergänzt Freitag. Bei einem Fondssparplan werden auf maximal 400 Euro 20 Prozent Sparzulage vom Staat gezahlt – das sind bis zu 80 Euro pro Jahr zusätzliche Förderung.

Finanzberater sollten Anleger zu mehr Eigeninitiative raten

Nach Ansicht von Robert Freitag gibt es offensichtlich noch zu viele Arbeitgeber, die nicht aktiv genug über VL-Leistungen aufklären. Deshalb ist hier durchaus auch ein Beratungsfeld für Finanzvermittler zu sehen: Sie können Arbeitnehmer unter ihren Kunden ermuntern, auch aktiv auf ihre Arbeitgeber zuzugehen, selbst dann, wenn die vermögenswirksamen Leistungen nicht im Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt sind.

Auch im Gespräch mit Unternehmen kann VL für Anlageberater ein Thema sein: Denn viele Firmen leiden unter Fachkräftemangel. Die freiwillige Übernahme von VL-Zahlungen kann die Attraktivität als Arbeitgeber steigern.

Gerade Frauen sollten ermuntert werden, das Thema VL bei ihrem Arbeitgeber anzusprechen

VL-Zahlungen sind grundsätzlich nicht an bestimmte Beschäftigungsverhältnisse gebunden.  Das ist besonders für Frauen interessant, da sie häufiger in Teilzeit beschäftigt sind. „Auch wer Teilzeit arbeitet, hat Anspruch auf VL“, sagt Robert Freitag. Hier käme es jedoch ebenfalls darauf an, ob ein Arbeitgeber tariflich zur Zahlung von VL verpflichtet ist oder dies gegebenenfalls freiwillig übernehme.

Vermögensaufbau lohnt sich auch mit kleinen Beträgen

Die Argumente für VL sprechen für sich: Mit vermögenswirksamen Leistungen lässt sich auch mit geringen Beträgen über die Jahre Vermögen aufbauen – etwa als Bestandteil der Altersvorsorge. Bei einer Einzahlungsdauer von sechs Jahren à 40 Euro monatlich fließen allein 2.880 Euro in die Geldanlage. Die Renditechancen sind vor allem beim VL-Sparen mit Aktienfonds gut. Nach Berechnungen des Fondsverbandes BVI erzielten VL-Fondssparpläne mit deutschen Aktienfonds über die letzte VL-Periode von 2011 bis 2017 eine Durchschnittsrendite von 6,17 Prozent pro Jahr. Auch weltweit anlegende Aktienfonds eignen sich gut für das VL-Sparen, weil das Risiko möglicher Kursverluste über verschiedene Länder breit gestreut werden kann.

Aufgrund der festen Laufzeit von VL-Verträgen – sechs Jahre Einzahlphase, die verbleibenden Monate bis Jahresende dienen als Ruhephase – ist der Zeitraum ausreichend lang, um auch zwischenzeitliche Schwankungen am Aktienmarkt wieder auszugleichen. Nach Ende der Ruhephase kann frei über das Geld verfügt werden. „Es empfiehlt sich jedoch, das Geld weiter für sich arbeiten zu lassen – entweder indem man seine Anlage in der vorhandenen Form beibehält oder bei Bedarf in andere Anlageformen umschichtet“, so Freitag. Je nach verbleibender Zeit bis zum Renteneintritt könne dann entweder weiterhin in Aktienfonds gespart werden oder eine Umschichtung in Rentenfonds vorgenommen werden.

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