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Finanzbranche: Steuerfreie Altersvorsorge gefordert

Finanzbranche fordert steuerfreie Altersvorsorge.
Altersvorsorge

Über 30 FinTechs, Onlinebanken und Fondsgesellschaften rufen die Politik zum Handeln auf: Deutschlands private Altersvorsorge braucht mehr Tempo, Flexibilität und Kapitalmarktorientierung. Anleger zeigen bereits großes Interesse an modernen ETF-Lösungen.

09.07.2025 | 08:50 Uhr

Breite Allianz digitaler Finanzunternehmen fordert Altersvorsorge-Reform

Mehr als 30 führende Unternehmen der digitalen Finanzwelt – darunter Onlinebanken wie N26 und DKB, Neo-Broker wie Scalable Capital, Smartbroker, sowie Fondsgesellschaften wie BlackRock, Amundi und Vanguard – fordern in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung eine schnelle und tiefgreifende Reform der privaten Altersvorsorge. Auch prominente Investoren wie Frank Thelen und Plattformen wie growney unterstützen die Initiative.

Ziel ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland einen einfachen Zugang zu den Chancen des Kapitalmarkts zu ermöglichen – insbesondere für den langfristigen Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge.

Deutschland liegt im europäischen Vergleich zurück

Die Initiatoren des Appells weisen darauf hin, dass Deutschland im Bereich Altersvorsorge hinter dem internationalen Standard zurückbleibt. Während viele Länder verstärkt auf kapitalgedeckte Modelle setzen, dominiert hierzulande noch immer die umlagefinanzierte gesetzliche Rente. Das aktuelle Rentenniveau liegt bei nur rund 48 Prozent – deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von etwa 62 Prozent.

Ein Grund dafür: Die Riester-Rente hat sich als wenig effektiv erwiesen. Gleichzeitig zeigen Millionen neu eröffnete Wertpapierdepots, dass die Bevölkerung zunehmend auf den Kapitalmarkt setzt – und moderne, flexible Vorsorgelösungen wünscht.

Frühstartdepots und flexible Vorsorgemodelle gewünscht

Besonders positiv bewertet wird von den Unternehmen der Vorschlag, sogenannte Frühstartdepots für Kinder ab sechs Jahren einzuführen. Auch die Idee einer flexiblen, steuerlich geförderten Altersvorsorge stößt auf breite Zustimmung. Beides sollte laut der Branche „zügig und gemeinsam“ umgesetzt werden.

„Unsere Erfahrungen mit der steueroptimierten ETF-Altersvorsorge zeigen einen großen Bedarf an günstigen, einfachen und flexiblen Lösungen“, erklärt Thimm Blickensdorf, Geschäftsführer der digitalen Anlageplattform growney. „Die Bundesregierung ist hier auf einem guten Weg, wenn sie die Kapitalmarktchancen stärker in den Fokus rückt.“

Großes Interesse der Bevölkerung – aber Gesetzeslücke bleibt

Schon im Herbst 2024 hatte der damalige Finanzminister ein Gesetz für ein steuerlich begünstigtes Vorsorgedepot angekündigt. Doch nach politischen Auseinandersetzungen scheiterte die Umsetzung. Dennoch bleibt das Interesse groß: Laut einer aktuellen Umfrage wünschen sich über 70 Prozent der Deutschen bessere Möglichkeiten zur privaten Vorsorge. (jk)


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