• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----
Aktienmarkt

Vorfreude ist die schönste Freude

Dank vorerst entschärftem Handelskrieg und Brexit-Optimismus zünden die Börsen derzeit ein vorweihnachtliches Kursfeuerwerk. Wie lange die gute Stimmung im neuen Jahr anhält, dürfte vor allem von handfesten ökonomischen Faktoren abhängen.

17.12.2019 | 15:01 Uhr von «André Schmidt-Carré»

Wenn das jüngste Kursfeuerwerk an den US-Börsen der Auftakt zum Wahljahr ist, können Anleger sich freuen: Mit dem Dow Jones Industrial, dem breiten S&P 500 und dem High-Tech-Index Nasdaq konnten alle drei großen US-Indizes zuletzt neue Rekordstände verbuchen. Beobachter hatten schon seit geraumer Zeit spekuliert, dass US-Präsident Donald Trump zum Wahlkampf hin versöhnliche Töne im Handelsstreit mit China anschlagen wird. Die am Wochenende erreichte Teileinigung der USA im Handelskrieg mit China hat Anlegern in jedem Fall ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk beschert, ebenso die wieder aufkeimende Hoffnung auf einen baldigen, geregelten Brexit nach dem klaren Wahlsieg von Boris Johnson. Im Sog dieser guten politischen Nachrichten haben die Aktienkurse weltweit zugelegt. Der deutsche Leitindex DAX hat zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch erreicht, auch das Markieren eines neues Allzeithochs bei knapp 13 600 Punkten scheint für Anleger nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Verhaltene Prognosen

Analysten sind allerdings verhalten mit Prognosen darüber, wie lange die Party-Stimmung an den Börsen im neuen Jahr anhalten wird. „Die in den vergangenen Tagen geschlossenen beziehungsweise angekündigten Abkommen sind wertvoll und brüchig zugleich“, sagt Olivier de Berranger, Chef-Anlagestratege bei der französischen Vermögensverwaltung La Financière de l’Échiquier. Faktisch hat US-Präsident Trump bislang lediglich ein Problem teilweise gelöst, dass er selbst geschaffen hat. Wie sehr ein scheibchenweises Zugehen des US-Präsidenten auf China in den kommenden Monaten die Stimmung weiter anschiebt, ist kaum absehbar. Denn jenseits der großen Handelspolitik könnten einige Faktoren die Stimmung drücken, allen voran die konjunkturelle Entwicklung – und die Tatsache, dass die Notenbanken kaum noch Luft haben, bei Bedarf mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen nachzuhelfen: „Für die Notenbanken und ihre Politik wird das neue Jahr zum Lackmustest, ob sie letztendlich nur ein konjunkturelles Strohfeuer entfacht haben, oder ob Grundlagen für einen tragfähigen Aufschwung geschaffen wurden“, sagt Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management.

Arbeitsmarkt im Fokus

Zumal die Notenbankpolitik auf einen Faktor nur wenig Einfluss hat, der aus Sicht von Galler entscheidend für die weitere konjunkturelle Entwicklung ist: die Stabilität an den Arbeitsmärkten. Die neuerliche Liquiditätsflut der Zentralbanken habe über den Umweg steigender Vermögenspreise bislang auch eine positive Wirkung auf die Konsumneigung der Privathaushalte, argumentiert Galler. Doch genau hier stoße die Zentralbankpolitik an ihre Grenzen: „Der Vermögenspreiseffekt wirkt nur dann, wenn gleichzeitig der Arbeitsmarkt robust ist“, erklärt Galler.

Wie lange das noch der Fall sein wird, ist offen. „Die Wachstumsschwäche in der Industrie und die kräftig steigenden Löhne beginnen langsam, ihren Tribut zu fordern“, sagt der Experte. Der Margendruck der Unternehmen nehme kontinuierlich zu und gleichzeitig bleibe die Investitionsneigung aufgrund unsicherer Zukunftsaussichten gering. „Sollte sich die Stimmung bei den Unternehmen in den nächsten Monaten nicht nachhaltig verbessern, droht ein signifikanter Stellenabbau mit entsprechend negativen Folgen für Konsum und das Wirtschaftswachstum“, ist Galler überzeugt. In dem Fall müsste sich Amtsinhaber Trump noch deutlich mehr einfallen lassen, um im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen an den Börsen gute Stimmung zu machen.

 

Diesen Beitrag teilen: