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Aktien

Jörg Horneber: Indien nutzt die Corona-Krise

Indien, eines der weltweit am stärksten wachsenden Länder, geriet durch Corona in eine tiefe Rezession. Jetzt erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für das aktuelle Fiskaljahr ein Wirtschaftswachstum von elf Prozent. Die Voraussetzungen sind vorhanden, um dieses große Land wieder dauerhaft in die Wachstumsspur zurückzubringen.

21.04.2021 | 12:15 Uhr von «Jörg Horneber»

Im Frühjahr 2020 verfügte die indische Regierung einen der strengsten Lockdowns weltweit. Das war notwendig, denn der Virus hatte sich in dem Land extrem schnell verbreitet, und das marode Gesundheitssystem war in kürzester Zeit überfordert. Es brach Chaos aus. Die Wirtschaft knickte im 2. Quartal 2020 um 24 Prozent ein. Für das Gesamtjahr 2020 stand ein Minus von sieben Prozent zu Buche.

Der heftige wirtschaftliche Einbruch hat die indische Führung offenbar wachgerüttelt: Die Regierung verdoppelte das Haushaltsdefizit, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Ein erheblicher Teil der Staatsausgaben, gut 60 Milliarden Euro, gehen in Infrastrukturprojekte wie den Ausbau des Straßennetzes, Stadtbahnprojekte und die digitale Infrastruktur.

Außerdem will Indien 25 Mrd. Euro in das Gesundheitssystem stecken. Allein für die Impfkampagne werden gut 4 Milliarden Euro veranschlagt. An Impfstoff wird es nicht mangeln. Der weltweit größte Impfstoffhersteller, Serum Institute of India, produziert die von Astra-Zeneca entwickelte Variante für den heimischen Markt. Mit Covaxin von Bharat Biotech gibt es ein weiteres zugelassenes Präparat. Außerdem will Regierungschef Modi eine Krankenversicherung für das Land aufbauen.

Mit „Atmanirbhar Bhara", was etwa „autarkes Indien" bedeutet, nutzt die Regierung den durch Corona begonnenen Trend, Importe zu reduzieren und Exporte zu forcieren. Dazu wurden die Importzölle deutlich angehoben und exportorientierte Unternehmen subventioniert. Ziel ist es, die Import-Abhängigkeit von anderen Ländern, vor allem vom Rivalen China, und somit auch das Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Bisher kamen fast 70 Prozent der Warenimporte aus China.

Ausländische Firmen stocken weiter Ihre Investitionen in Indien auf. Ausgerechnet im vergangenen Jahr wurden gut 40 Mrd. Dollar in Indien investiert. Das sind ca. 15 Prozent mehr als 2019. Die Firmen begründen dies mit anhaltend positiven Aussichten der indischen Wirtschaft und der qualifizierten Arbeitskräfte vor allem im IT-Sektor. Zu den Investoren gehören auch deutsche Firmen wie SAP, T-Systems und Volkswagen.

Der indische Aktienmarkt hat bereits reagiert. Trotz der Unwägbarkeiten im vergangenen Jahr konnte der Aktienindex Sensex gut 15 Prozent und in diesem Jahr etwa fünf Prozent in Landeswährung zulegen. Der Sensex beinhaltet die 30 größten Unternehmen Indiens. Ein marktbreiterer Index mit knapp 100 Unternehmen ist der MSCI India. Er deckt rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung der Börse in Mumbai ab. Ein ETF auf einen indischen Aktienindex stellt eine kostengünstige Investition zur Ergänzung anderer Schwellenländer dar.

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