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Aktien

Deutsche schätzen Aktienrisiken falsch ein

Viele Deutsche halten sich von Aktien fern, weil sie aus Unwissenheit die Risiken der Papiere zu hoch einschätzen. Das zeigt eine neue Studie. Berater müssen also noch mehr Aufklärungsarbeit leisten.

03.12.2019 | 15:00 Uhr von «Julia Groth»

Die Deutschen sind ein Volk von Sparern. Daran haben auch mehr als zehn Jahre Niedrigzinsen nichts geändert. Aktien sind den meisten Bundesbürgern nach wie vor suspekt, sie lassen ihr Erspartes lieber auf dem Sparbuch liegen, wo es schleichend an Wert verliert. Gerade einmal 16 Prozent der Bundesbürger waren im Jahr 2018 in Aktien investiert. In den USA waren es dagegen 54 Prozent. „Beim Thema Aktienkultur ist Deutschland ein Entwicklungsland“, sagt Nicolas Nonnenmacher, Leiter des Bereichs Community Development bei der Deutschen Börse. Trotz aufwändiger Aufklärungsarbeit sei die Zahl der Aktionäre in den vergangenen Jahren kaum gestiegen.

Für die hartnäckige Aktien-Abstinenz der Deutschen gibt es offenbar nicht nur einen einzigen Grund. Vielmehr spielt eine Vielzahl von Gründen zusammen, zeigt eine neue Studie der Frankfurt Schoolof Finance and Management und der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag der Deutschen Börse. Die Studienautoren haben rund 2800 Deutsche befragt. Das Ergebnis: Wer sich von Aktien fernhält, tut das meist aus Angst vor Verlusten – aber auch aus der Sorge heraus, zu wenig über den Aktienmarkt zu wissen oder in der irrigen Annahme, Aktieninvestments seien nur etwas für Reiche.

Auf den ersten Blick scheint das Hauptargument gegen Aktien, die Angst vor Verlusten, durchaus berechtigt. Wer Rendite erzielen will, muss schließlich Risiken eingehen – und die können eben auch Verluste mit sich bringen. Auf den zweiten Blick schätzen aber Menschen, die keine Aktien im Depot haben, die Risiken von Aktieninvestments oft aus Unwissenheit zu hoch ein. So wussten in der Studie fast zwei Drittel der Befragten nicht, dass es riskanter ist, nur ein Jahr lang zu investieren, als zehn Jahre investiert zu bleiben.

„Systematische Fehleinschätzung von Risiko“

Viele Studienteilnehmer, die nicht in Aktien investieren, hatten zudem keine Ahnung, ob man mit Fonds ein höheres oder niedrigeres Risiko eingeht als mit Einzelaktien – oder gingen sogar davon aus, dass ein Aktienfonds riskanter ist als ein Einzeltitelinvestment. Das mangelnde Verständnis für Diversifikation deute auf eine „systematische Fehleinschätzung von Risiko“ hin, stellen die Studienautoren fest. „Eine gezielte Aufklärung über die tatsächlichen Risiken und Chancen einer Anlage in Aktien wäre sicher hilfreich“, sagt Michael Grote, Professor für Corporate Finance an der Frankfurt School und Co-Autor der Studie.

Berater sollten also mit klaren Worten über die Möglichkeiten von Aktieninvestments informieren. Nun tun die meisten Berater seit jeher genau das, finden aber offenbar kaum Gehör. Hier macht sich eine weitere Eigenheit der Deutschen negativ bemerkbar: Nicht nur, dass es den Bundesbürgern an Finanzwissen mangelt – sie trauen zudem jenen nicht, die dieses Wissen besitzen. Eine Umfrage des Flossbach von Storch Research Institute unter 1700 Finanzberatern hat ergeben: Auch mangelndes Vertrauen in die Finanzberatung hält viele Deutsche vom Investieren ab. „Misstrauen scheint die Einsicht in die Notwendigkeit von Finanzanlagen zu überlagern“, stellt Institutsleiter Thomas Mayer fest. Wollen Berater ihre Kunden vom Aktienmarkt überzeugen, müssen sie also zuallererst ihr Vertrauen gewinnen.

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