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Aktien

„Assetklassen-Tuning“ mit Gesundheits-Aktien

Leistungssteigerung durch Tuning: Im Automobilbereich gehört es mittlerweile zum guten Ton, den vermeintlichen Standard zu optimieren – egal ob in optischer oder technischer Hinsicht. Was in der Automobilindustrie funktioniert, ist auch bei der Geldanlage möglich – und zwar aus dem Inneren der Assetklasse heraus.

02.06.2020 | 14:00 Uhr von «Andreas Dittmer»

Niedrige Renditen und Nullzinsen sind seit einigen Jahren an der Tagesordnung. Und dies zum Leid der Anleger. Ein Investor mit einem Aktienportfolio, das sowohl in Europa, in den USA, Asien und ggf. in den Schwellenländern angelegt ist, hat über die letzten 15 Jahre idealtypisch per 31.12.2019 im Mittel wie ein MSCI World Index eine Rendite von 7,6% p.a. bei einem Risiko (Volatilität) von 12,7% p.a. erwirtschaftet. Die Ertragserwartungen eines global diversifizierten Wertpapierdepots dürften in den kommenden Jahren jedoch weiter abnehmen.

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich abgezeichnet, dass der konjunkturelle Aufschwung nach gut 10 Jahren an Dynamik verliert. Eine Rezession durch den Covid-19-bedingten temporären Stillstand vieler Wirtschaftsunternehmen ist mittlerweile unvermeidbar. Diese wird die Auswirkungen der Phase der Spätzyklik noch verstärken und Unternehmensgewinne signifikant abschwächen. Erwartungsgemäß werden Aktienkurse in wirtschaftlichen Abschwungphasen eher stagnieren oder fallen. Da bereits ein kräftiger Aktienkursrückgang vollzogen worden ist, wird wahrscheinlich eine Erholung an den Kapitalmärkten nach der Corona-Pandemie deutlich verhaltener ausfallen.

Risiko-Ertragsdiagramm

Quellen: Bloomberg EFFAS Indices, Bloomberg Barclays Rentenindices, STOXX Europe 50 Net Return Index, DAX Index, MDAX Index, MSCI EM Index, CRTB Goldman Sachs Commodity Index, eig. Berechnungen. Stand: 31.03.2020.

Dennoch bleiben Aktien ein Muss für jeden langfristigen Anleger, seien es professionelle Großinvestoren oder private Anleger mit kleineren Beiträgen. Skeptiker verweisen zwar auf die möglichen Risiken dieses Anlagesegments. Doch Anleger können die Rendite ihres Aktien-Portfolios ohne komplizierte Derivatestrukturen und einen Assetklassenwechsel verbessern und zugleich dessen Risiken verringern, indem sie das Portfolio von innen heraus optimieren, also „tunen“.

Besonderen Charme weisen in diesem Zusammenhang Werte der Gesundheitsbranche auf, mit so vielfältigen Sub-Branchen wie Biotechnologie, Dienstleistungen, Medizintechnik, Pharma oder Digital Health. Der Gesundheitsmarkt ist weniger abhängig von Konjunkturzyklen und sorgt so für Stabilität im Depot. Selbst in wirtschaftlich unsicheren Phasen wuchs er daher relativ stetig.

Motor für das langfristige Wachstum des Welt-Gesundheitsmarktes ist zum einen der demografische Wandel. Weltweit steigen die Lebenserwartungen und das Durchschnittsalter und damit der Bedarf an Gesundheitsleistungen. Wachstumstreiber ist zum anderen der Aufstieg der Schwellenländer, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung systematisch ausbauen. Und noch mehr: Asien wandelt sich dieser Tage zu einem regelrechten „Innovation-Hub“ für medizinische Leistungen. Laut Schätzungen der WHO, Deloitte oder Roland Berger werden die Gewinne der Unternehmen im globalen Gesundheitssektor bis zum Jahre 2030 um 5,9% p.a. wachsen. Im Vergleich dazu liegt das erwartete Weltwirtschaftswachstum bei lediglich 2,8% (Stand: 31.10.2019).  

Längst wird im Zusammenhang mit dem Thema Gesundheit von einem Megatrend gesprochen, der die kommenden Jahre bestimmen wird. Ein Megatrend definiert sich ursprünglich dem US-Zukunftsforscher John Naisbitt zufolge als große soziale, wirtschaftliche, politische und technologische Veränderung, die uns über viele Jahre oder Jahrzehnte beeinflusst. Historisch beispiellos ist die Innovationskraft der Branche nicht nur bei Krebs, Gen- und RNA-Therapien, Orphan-, und ZNS-Erkrankungen, sondern auch generell in der Biotechnologie und der digitalen Medizin (Digital Health). Hinzu kommen die Effizienzsteigerungen, die sich aus der Digitalisierung und Optimierung des Patientenmanagements ergeben.

Die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche schreitet unablässig voran. Experten jenseits und diesseits des Atlantiks gehen davon aus, dass der Bereich überproportional profitieren wird. Neuartige Telemedizin, bei der Arzt und Patient künftig – beispielsweise mit der virtuellen Amazon-Assistentin „Alexa“ – miteinander kommunizieren als auch eine mögliche Behandlung, die durch robotergestützte Assistenzsysteme möglich wird, verändern die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Möglichkeiten werden zum Beispiel in China und den USA während der Corona-Krise nun voll ausgeschöpft.

Der Mehrwert, den die zunehmende Digitalisierung für die gesundheitliche Versorgung bringt, wird in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Die sich daraus ergebenden Kostenersparnisse im Gesundheitsmanagement können wiederum weitergegeben oder reinvestiert werden. Entsprechend dieser Entwicklung sind Wertsteigerungen bei den Unternehmensgewinnen und damit auch bei Aktienkursen zu erwarten. Die Prognosen für den Sub-Bereich Digital Health liegen Deloitte zufolge bei etwa 21% p.a. (Stand: 31.10.2019) für die nächsten Jahre.

Langfristiges Wachstum der Subsektoren in % (Schätzungen)

Wachstum

Kreisgröße: Marktkapitalisierung in Mrd. €
Quelle: World Healthcare Outlook, Deloitte, WHO, Roland Berger, Bloomberg, eig. Berechnungen. Stand: 31.03.2020.

Für das Anleger-Portfolio kann die Beimischung von Gesundheits-Aktien einen erheblichen Mehrwert bedeuten. Zwischen 2005 und 2020 erzielte ein MSCI-World-Portfolio ein Wachstum von 7,6% p.a. Würde man zum Beispiel nur 40% Gesundheits-Aktien (gemäß einem Fondskonzept der apoAsset, s. Box) beimischen, wäre die Performance im gleichen Zeitraum auf 8,8% gestiegen. Zugleich wäre die Volatilität (Risiko) um etwa 0,5% gesunken.

Ein Investment in den Gesundheitssektor ist allerdings kein Selbstläufer. Vielmehr kommt es darauf an, sinnvoll und breit zu diversifizieren. Ein aktiv von Spezialisten verwaltetes globales Fondsportfolio, das die Subsektoren Pharma, Medizintechnik, Dienstleister, Generika, Biotechnologie und Digital Health umfasst, unterscheidet sich grundlegend von Lösungen, die passiv einen Healthcare-Index abbilden. Die hier zugrundliegenden Indizes sind nach Marktkapitalisierung aufgestellt und die Pharmariesen darunter wie z.B. Roche, Pfizer, Novartis, etc. weisen zusammen über 60% eines Index auf. Eine Diversifizierung auch in mittel- und kleinkapitalisierte Aktien kann indes durchaus lohnen: gerade die kleinkapitalisierten Werte liefern nach einer erfolgreichen M&A-Transaktion durch die Großen der Branche einen spürbaren Performancebeitrag für das aktiv gemanagte Fondsportfolio.

Über den Autor:

Andreas Dittmer ist stellvertretender Direktor für das institutionelle Kundengeschäft der Apo Asset Management GmbH (apoAsset). Der Betriebswirt verfügt über 23 Jahre Investmenterfahrung und betreut als Relationship Manager schwerpunktmäßig Pensionskassen und Versorgungswerke. Zuvor war er lange Jahre ein renommierter Fondsmanager für Aktienmarktkonzepte. Er ist ein gefragter Referent auf Kongressen und Messen sowie Autor von Fachartikeln zum Thema Gesundheitsinvestments im Asset Management.   

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