Die globale Automobilproduktion wächst normalerweise auf ähnlichem Niveau wie das globale BIP – allerdings sehen wir seit 2019 eine Abkopplung dieses langfristigen Trends.
Zurzeit haben wir es mit drei großen Marktbelastungen zu tun: den geopolitischen Risiken, der falkenhaften Geldpolitik der US-Notenbank und der Null-Covid-Strategie Chinas. Dazu kommt die Talfahrt an den Rentenmärkten.
Aktuell kommt man an dem Wort Rezession nicht vorbei: Wahlweise ist eine Rezession unausweichlich, sehr wahrscheinlich oder sogar bereits da. Bei vielen Anlegerinnen und Anlegern sorgt das unweigerlich für ein ungutes Gefühl. Hier wesentliche Fragen und Antworten im Überblick:
2022 war bisher nicht das Jahr der Tech-Werte. Der Nasdaq Composite steht Year to Date bei -27% (Stand 07.07.2022), die Abverkäufe haben auch vor großen, soliden Unternehmen nicht halt gemacht.
Im Juni erhöhte die US-Notenbank die Leitzinsen um 75 Basispunkte, um die ausufernde Inflation in den USA zu bekämpfen. Auch in Europa hat die Europäische Zentral die Abkehr von ihrer Nullzins-Geldpolitik angekündigt. Die hohe Teuerung drückte außerdem auf die Konsumlaune und auf die Stimmung der Einkaufsmanager.
Ein Damoklesschwert hängt über der deutschen und zum Teil auch europäischen Industrieproduktion. Sollte kein russisches Gas mehr geliefert werden, besteht die Gefahr weiterer Kursverluste. Ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis bietet derzeit der US-Aktienmarkt.
Inflation, steigende Zinsen und Geopolitik als unberechenbare Faktoren: Es gab schon einfachere Zeiten für Investoren an der Börse. Welche Lehren gelten noch, was ist heute anders und was müssen Anleger jetzt wissen? Ein Kapitalmarktausblick von Dr. Jens Ehrhardt.
Wird die Notenbank von der Retterin zum Problemfall für die Börsen?
Lange genossen Technologiewerte ein besonderes Umfeld: Bei äußerst niedrigen Zinsen ließ sich Wachstum leicht finanzieren, Wachstum rangierte vor Profitabilität, und Corona beschleunigte die Digitalisierung ganzer Sektoren und Lebensbereiche. In dieser Konstellation waren sie die Lieblinge der Investoren.
Wachstumssorgen, die unter anderem durch den Ukraine-Konflikt und Chinas Null-Covid-Strategie ausgelöst werden, überlagerten im Mai den Blick auf die Inflation. In der Folge erwarteten die Marktteilnehmer eine weniger aggressive Anhebung der Leitzinsen, was sich positiv an den Aktienmärkten niederschlug.