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Versicherungen

Lebensversicherer: Die tun was! – Teil 1

Die Lebensversicherer kommen ohne Pleite durch ihre tiefe Krise – so viel scheint klar. Welcher Anbieter wie da steht, zeigt ein Vergleich des Monatsmagazins €uro.

25.03.2022 | 07:30 Uhr von «Markus Hinterberger und Martin Reim»

Geht es um seinen deutschen Lebensversicherer, hat Allianz-Chef Oliver Bäte allen Grund zur guten Laune. Beim Marktführer wächst der Gewinn seit Längerem ebenso wie der Umsatz. Auch die Kunden können sich 2022 freuen. Die Überschussbeteiligung bleibt nach zwei Senkungen in Folge konstant.

Bei vielen Konkurrenten läuft es ebenfalls besser, als manche Kritiker erwartet hatten. Axel Kleinlein, Chef der Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten, sagte voraus, 2021 werde „das Jahr der Lebensversicherungspleiten“. Das erschien angesichts der globalen Schrumpfzinsen nicht unplausibel, immerhin investiert die Branche überwiegend in festverzinsliche Papiere. Doch kein einziger Akteur ging im vergangenen Jahr in Insolvenz oder musste aufgefangen werden.

Michael Klüttgens, Leiter Versicherungsberatung Nord- und Zentraleuropa bei WTW (bislang eher unter Willis Towers Watson bekannt), erklärt: „Die Branche zeigt sich angesichts der Herausforderungen durchaus robust.“ Und Lars Heermann, Abteilungsleiter beim Analysehaus Assekurata, sagt: „Bilanziell werden die Lebensversicherer diese lange Krise voraussichtlich durchstehen.“

Woher rührt diese Widerstandsfähigkeit? Vor allem daher, dass die Unternehmen, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und der Gesetzgeber frühzeitig handelten. Die Firmen forcierten Produkte, die nicht mehr auf einem lebenslangen Garantiezins basierten und somit die Abhängigkeit von Zinsinvestments verringerten. Darüber hinaus reduzierten sie ganz allgemein die Kosten, was ihren Bilanzen guttat. Wenn gar nichts mehr half, stellten manche Akteure das Neugeschäft ein.

Die Bafin wiederum nahm die Unternehmen genau in den Blick und verlangte gegebenenfalls geschäftliche Korrekturen — oder Nachschüsse durch Muttergesellschaften. Der Gesetzgeber zwang die Branche zur Vorsorge, falls die Zeiten noch schlechter würden (was tatsächlich so kam). Und war zu Korrekturen bereit, wenn durch zu viel Prophylaxe eine finanzielle Strangulation drohte.

An dieser Vorsorge, im Fachjargon Zinszusatzreserve genannt, lässt sich sehen, dass die Lebensversicherer dem Niedrigzins vermutlich langfristig widerstehen können. Seit 2011 müssen alle Unternehmen diese Reserve aufbauen, um stabiler zu werden. Wenn sie ausreichend stabil sind, können sie wieder Geld entnehmen.

Drei Viertel des Wegs. Nach Ansicht Heermanns sind bereits drei Viertel des Wegs zurückgelegt: „Bislang sind rund 100 Milliarden Euro einbezahlt. Wir rechnen mit einem Höchstwert von 130 Milliarden Euro im Jahr 2028. Danach kippt es, und die Zuführungen werden kleiner als die Entnahmen sein.“ Ebenfalls bemerkenswert: Lange Zeit mussten die Unternehmen jährlich steigende Summen einzahlen. Auch das ist laut Heermann aller Voraussicht nach vorbei. Angesichts dieser optimistischen Aussagen erscheint es unnötig, aus Furcht vor einer Schieflage seiner Versicherung die Police zu kündigen.

Und wie steht es im Detail um die Anbieter? Das hat die Analysegesellschaft für Anlage- & Versicherungsprodukte untersucht — schon zum elften Mal in Folge. Die zugrunde liegenden Zahlen stammen überwiegend aus den öffentlich zugänglichen Datenbanken der Bafin, die wiederum auf den Bilanzen von 2020 beruhen (die kompletten2021er-Bilanzen liegen erst im Herbst 2022 vor). Die Überschussbeteiligungen für 2022 wurden von den Versicherern abgefragt. Die sogenannten Bestandsgarantiewerte stammen von Partner in Life — einem Unternehmen, das Policen von Privatleuten aufkauft.

Ergebnis: Die Lage der Branche ist in etwa gleich geblieben. Wie im Vorjahr haben fünf Unternehmen die Note „sehr gut“ bekommen (unter anderem die Allianz). Die Zahl der „guten“ Anbieter verharrte bei 45, neun statt zehn Anbieter sind „befriedigend“. Kein Unternehmen bekam „ausreichend“, „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ — das ist für Kunden sehr beruhigend.

Manche Gesellschaften nehmen — wie bereits beschrieben — kein Neugeschäft mehr an und sind daher in der Tabelle separat ausgewiesen. Doch auch Kunden solcher Versicherer müssen sich kaum ernsthafte Sorgen machen. Die Untersuchung ergab bei ihnen fünfmal „gut“ und zweimal „befriedigend“.

Konkret wurde bei unserem Test die Finanzkraft des jeweiligen Versicherers mit 30 Prozent gewichtet. In die Bewertung „Kundenzufriedenheit“ gingen Frühstornoquoten und Beschwerden mit insgesamt zehn Prozent ein. Die Bestandssicherheit — hierzu zählt unter anderem das Wachstum der Versicherungsbestände — macht ebenfalls 30 Prozent des Gesamtergebnisses aus. Hinzu kam die Performance (Zahlen zu Verzinsung und Kosten), die gleichfalls mit 30 Prozent gewichtet wurde.

Teil 2 des Vergleichs lesen Sie am 28.03.2022

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