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„Zerrbild der Realität“

Verbraucherzentrale Bundesverband, Berlin
Studie

Bankenverband kritisiert vzbv-Umfrage: „Fachlich nicht fundierte Untersuchung.“ Vorwürfe seien haltlos.

18.03.2013 | 14:47 Uhr von «Patrick Daum»

Am vergangenen Freitag hat eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) für Aufregung gesorgt: Die Befragung von 126 Kreditinstituten habe ergeben, dass Banken und Sparkassen die Offenlegung von Provisionen bei Wertpapiergeschäften umgehen. Da sie ihre Gewinnmargen nicht nachweisen müssten, könnten sie ihr eigenes Interesse am Verkauf bestimmter Produkte vernachlässigen, so die Verbraucherzentralen.

Zur Erläuterung: Im Zuge sogenannter Kommissionsgeschäfte handelt eine Bank Wertpapiere in eigenem Namen, also nicht als Vertreter des Kunden. Das Geschäft wird diesem jedoch in Rechnung gestellt und er hat Kaufpreis und Gebühren zu tragen. Das Kreditinstitut erhält üblicherweise die Differenz zwischen dem offiziellen Ausgabe- und Rücknahmepreis als Provision, welche dem Kunden gegenüber ausgewiesen werden muss.

Sobald Banken dieselben Fondsanteile aus ihrem Eigenbestand im Rahmen eines Festpreisgeschäfts – also zu einem zwischen den Vertragspartnern ausgehandelten Preis – an den Kunden veräußern, enthalte dieser Preis insgeheim einen Aufschlag. Da es sich hierbei aber nicht um eine Provision handle, müsse die Marge nicht offengelegt werden. „Wenn Banken, Sparkassen und andere Wertpapierdienstleister Schlupflöcher nutzen, indem sie Kommissionsgeschäfte formal durch Festpreisgeschäfte ersetzen, um ihre Eigeninteressen am Vertrieb nicht auszuweisen, ist das kein gutes Zeichen für einen fairen Kundenumgang“, kritisiert Gerd Billen, Vorstand des vzbv. Doch damit nicht genug: Die niedrige Rücklaufquote der Umfrage von nur 20 Prozent interpretiert der Bundesverband so: „Banken und Sparkassen lassen sich nur ungern in die Karten schauen, ein Großteil verweigerte die Teilnahme an der Befragung komplett.“

Diese Darstellung wird vom Deutschen Bankenverband entschieden zurückgewiesen: „Die Befragung des vzbv zur Transparenz in der Finanzberatung wird den Interessen von Anlegern und Verbrauchern nicht gerecht und zeichnet ein Zerrbild der Realität“, heißt es in einer Stellungnahme. Der Vorwurf, die Kreditinstitute hätten die Umfrage zur Verschleierung von Missständen boykottiert, sei irreführend. Vielmehr habe die Art der Fragen – unter anderem die Gestaltung als multiple choice – eine zutreffende Beantwortung nicht zugelassen. „So drängt sich der Eindruck auf, der vzbv verfolgt mit der fachlich nicht fundierten ‚Untersuchung‘ primär eigene Interessen“, so der Bankenverband. Der Vorwurf, Festpreisgeschäfte dienten nur dazu, Provisionen nicht offenlegen zu müssen, sei ebenfalls haltlos. „Die aus der Befragung abgeleiteten Ergebnisse sind verantwortungslos und nicht anlegergerecht“, verteidigen sich die Banken. „Das Festpreisgeschäft ist eine seit langem am Markt etablierte Geschäftsform. Sie hat sich unabhängig von der erst im letzten Jahr geführten Diskussion um die Offenlegung von Provisionen entwickelt.“

Der Bankenverband wirft dem vzbv vielmehr vor, sich selbst als unabhängiger Finanzmarktwächter etablieren zu wollen. Denn vzbv-Vorstand Billen fordert die Einführung eines solchen Wächters. Auf Grundlage der Beschwerden bei den Verbraucherzentralen könne er helfen, die Erkenntnisse zusammenzuführen und auszuwerten. „Das Ziel muss sein, präventiv zu wirken und zu verhindern, dass Verbrauchern Verluste in Milliardenhöhe entstehen“, so Billen. Für den Bankenverband ist der vzbv dafür nicht geeignet: „Diese hoheitliche Aufgabe kann nur von einer neutralen, staatlichen Stelle wahrgenommen werden.“ Zu dem Leitbild eines unabhängigen Finanzmarktwächters, das der vzbv für sich beanspruche, passten die erhobenen Vorwürfe in keiner Weise.

(PD)

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