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Nachhaltige Geldanlage: Deutschland hat Nachholbedarf

Volker Buschmann, Vice President Strategic Relationship Management EMEA bei American Century Investments
Studie

Während in den USA die Akzeptanz von Impact Investing kontinuierlich ansteigt, hinken deutsche Anleger hinterher. Doch es tut sich auch hierzulande etwas. Insbesondere die Generation der Millenials ist aufgeschlossen.

26.10.2022 | 12:10 Uhr von «Volker Buschmann»

Die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagelösungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. So verzeichneten nachhaltige Fonds in Europa laut Morningstar „Global Sustainable Fund Flows“-Report1 allein im 2. Quartal 2022 rund 31 Mrd. US-Dollar an Nettomittelzuflüssen. Weltweit betrug das Vermögen nachhaltiger Fonds per Ende Juni 2,47 Bio. US-Dollar.

Über die klassischen ESG-Ansätze hinaus geht es vielen Anlegern aber immer mehr um messbaren positiven gesellschaftlichen und/oder ökologischen „Impact“. Sie interessieren sich nicht nur dafür, wie viel Rendite sie mit ihrer Geldanlage erwirtschaften, sondern auch, wie sie diese verdienen und was sie mit ihrer Investition bewirken können. Auch die fünfte Auflage des Impact-Investing-Umfrage2 von American Century Investments zeigt, dass die Anziehungskraft von wirkungsorientiertem Investieren seit der erstmaligen Befragung im Jahr 2016 kontinuierlich gestiegen ist und 2021 ein Allzeithoch erreichte. In punkto Relevanz sind jedoch teils erhebliche Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern zu beobachten. Insbesondere Deutschland sticht hervor. Zwar ist auch hierzulande das Interesse in den vergangenen Jahren gestiegen. Doch im Vergleich zu den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien haben die deutschen Anleger deutlichen Nachholbedarf.

Möglichkeiten des Impact Investing sind Deutschen oft nicht bekannt

Während in den Vereinigten Staaten 61 Prozent nachhaltige Geldanlagen attraktiv finden, sind es in Deutschland nur 44 Prozent (ggü. 35 Prozent im Vorjahr). Hier scheinen viele Anleger die entsprechenden Möglichkeiten wirkungsorientierten Investierens noch gar nicht zu kennen. Denn nicht weniger als 35% der Befragten antworten auf die Frage, wie ansprechend sie die Idee des Impact Investing finden, mit „ich weiß nicht“. In den USA sind es lediglich 17 Prozent. Nach wie vor dominieren bei der Anlageentscheidung der Deutschen die klassischen Erwägungen wie Rendite, Risiko und Anlagedauer. Nur 29 Prozent der Anleger sind bereit, zugunsten einer positiven Wirkung auf Rendite zu verzichten.

Dabei stellen Rendite und Impact aus unserer Sicht keinen Widerspruch dar, was jüngst auch eine Marktstudie des Bundesverbands für Impact Investing3 unter institutionellen Investoren bestätigt. Vielmehr reduziert nachhaltiges Investieren nicht nur das Risiko, sondern generiert sogar Überrenditen. Sozusagen ein „Alpha plus“: Nachhaltige und Impact-Strategien haben das Potenzial, Outperformance in Verbindung mit gesellschaftlichem und ökologischem Alpha zu erzielen. Wir gehen davon aus, dass diese Tatsache zusehends mehr Menschen vom Impact Investing überzeugen wird, die heute entweder unsicher oder nicht bereit sind, Renditen für eine positive Wirkung zu opfern.

Für durchaus herausfordernder halten wir die Bekämpfung von Greenwashing, das sich im Zuge des größer werdenden Marktes nachhaltiger Anlagen auf alle Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG) ausweiten dürfte. Die Umfrage-Ergebnisse sind hier insofern beruhigend als sie zeigen, dass zwar über alle Länder hinweg etwa die Hälfte der Anleger glauben, dass Unternehmen sich als nachhaltiger darstellen als sie es tatsächlich sind. Nur 38 Prozent der deutschen Befragten geben jedoch an, dass Greenwashing ihr Interesse an Impact Investing beeinflusst.

Impact Investing: Ein Generationenthema

Was ebenfalls für alle Regionen gleichermaßen gilt: jüngere Menschen fühlen sich vom Konzept des Impact Investing eher angesprochen als ältere. Die Studie unterscheidet dazu die Generation der Millenials, die Generation X und die Babyboomer. Bei deutschen Millennials finden immerhin die Hälfte nachhaltiges Investieren „sehr ansprechend“ oder „ansprechend“, bei den Babyboomern sind es nur noch ein Drittel.

Wie geht es also weiter in Sachen Impact Investing? Wir denken, dass der Markt trotz des beachtlichen Wachstums der vergangenen Jahre noch am Anfang steht. Die gesamtgesellschaftlichen Debatten und damit die Wachstumsdynamik werden sich in den kommenden Jahren im Kern um fünf Themen drehen, die größtenteils auch in der Befragung als Ziele von Impact Investing genannt wurden:

  • Fachkräftemangel und Zukunft der Arbeit
  • Nachhaltiger Lebensstil
  • Umwelt- und Klimaschutz
  • Digitalisierung
  • Gesundheitsversorgung

Insbesondere das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung gehört für die Befragten aller Länder zu den Top-Prioritäten. Die Corona-Pandemie dürfte diesen Trend noch verstärkt haben. Als Asset Manager, dessen Dividenden zu mehr als 40 Prozent an das Stowers Institute for Medical Research fließen, dienen wir dauerhaft diesem Ziel. Seit dem Jahr 2000 sind 1,87 Milliarden US-Dollar an Dividenden aus dem Fondsgeschäft an das Institut geflossen. Außerdem verstehen wir uns auch als Experte für Anlagelösungen im Bereich ‚Medical Impact‘.

[1]https://assets.contentstack.io/v3/assets/blt4eb669caa7dc65b2/bltc75d2a6c6048cae2/Global_ESG_Q2_2022_Flow_Report_FINAL.pdf

2 Unter Impact Investing versteht man Finanzinvestitionen, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben und gleichzeitig langfristige Renditechancen bieten. Die aktuelle Umfrage wurde unter einer repräsentativen Stichprobe von 1.008 Erwachsenen in den USA, 1.003 Erwachsenen in Großbritannien, 1.016 Erwachsenen in Deutschland und 1.006 Erwachsenen in Australien im Alter von 18 Jahren und älter am Jahresende 2021 mithilfe der Online CARAVAN® Omnibus-Umfrage von ENGINE durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage wurden nach Alter, Geschlecht, geografischer Region, Rasse und Bildung gewichtet, um eine zuverlässige und genaue Repräsentation der Erwachsenen in den USA, Großbritannien, Deutschland und Australien zu gewährleisten.

3 https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Impact-Investing-in-Deutschland-2020_Zusammenfassung.pdf

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