Minuszeichen bei geschlossenen Fonds

Niemals zuvor sammelten die Initiatoren geschlossener Fonds in Deutschland weniger Eigenkapital ein. Zu diesem Ergebnis kommt die sog. „Gesamtmarktstudie“ der Feri EuroRating Services AG. Im Vergleich zum Vorjahr ging das eingesammelte Volumen um 34 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Damit sank diese Summe noch unter den Wert des Krisenjahres 2009 (5,5 Milliarden Euro). Parallel zum Eigenkapital sank auch das Fondsvolumen auf ein historisches Tief: Im Vergleich zum Vorjahr sank es um 12 Prozent auf 9,91 Milliarden Euro.

„Der Konzentrationsprozess in der Branche setzt sich fort und dürfte angesichts des neuen Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB), das im Juli 2013 in Kraft tritt, weiter anhalten“, erläutert Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Geschäftsführung bei Feri. Das KAGB ist das Herzstück der künftigen AIFM-Richtlinie, die insbesondere geschlossene Fonds strengeren Regulierungen unterwirft.

Die Studie zeigt außerdem, dass Anleger mittlerweile anders in Immobilienfonds investieren: 16,9 Prozent der Mittel flossen 2012 in Produkte für Wohnimmobilien. 2011 waren es 10,1 Prozent. In Büroimmobilien wurde hingegen weniger investiert. Der Wert von 55,8 Prozent aus 2011 schrumpfte im vergangenen  Jahr  auf 39,4 Prozent. Leicht zulegen konnten Einzelhandelsimmobilienfonds. Hier wurde ein Anstieg von 16 auf 17,7 Prozent verzeichnet.

Die „Feri Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle“ erfasst und analysiert den Markt der geschlossenen Fonds in Deutschland. Sie erfasst Initiatoren und Beteiligungsmodelle, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Vertrieb zugelassen hat, und deckt dabei alle Assetklassen im geschlossenen Bereich ab.

Geschlossene Fonds: Platzierungszahlen im Jahr 2012

Quelle: Feri EuroRating Services AG

(PD)