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Rentenfonds

Warum Rentenfonds derzeit so gefragt sind

Maue Konjunkturaussichten und die Erwartung einer wieder expansiveren Geldpolitik der Notenbanken treibt Rentenfonds massiv Kapital zu.

30.07.2019 | 08:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

In normalen Zeiten funktionieren die Kapitalmärkte so: Deuten die Konjunkturprognosen und Unternehmenszahlen darauf hin, dass die Wirtschaft an Schwung verliert, flüchten Investoren aus Allem, was nach Risiko riecht. Das sind in erster Linie Aktien und Hochzinsanleihen. Gekauft werden dafür Staatsanleihen. Die gelten normalerweise als sichere Häfen, wenn es auf hoher Börsen-See tobt.

Wir leben jedoch nicht mehr in normalen Zeiten. Tatsächlich sehen Konjunkturprognosen und Unternehmenszahlen derzeit nicht besonders gut aus. Doch die Investoren an den Kapitalmärkten reagieren nicht mit dem gewohnten Reflex, sondern mit sehr atypischem  Verhalten: Laut aktueller Morningstar-Statistik haben europäische Anleger im Juni zwar auch in Staatsanleihen-Fonds investiert. Gleichzeitig flossen aber auch hohe Summen in Fonds, die Hochzinsanleihen kaufen. Anleger flüchten also nicht vor einem drohenden Wirtschaftsabschwung, indem sie riskante Anlagen abstoßen, sondern sie weichen sogar auf hochriskante Bonds aus. Alternative Fonds dagegen, die in der Mehrzahl mit dem Versprechen antreten, unabhängig von einer Benchmark Gewinne erzielen zu wollen, mussten zuletzt herbe Mittelabflüsse hinnehmen. Das Minus von 8,7 Milliarden Euro im Monat Juni ist Rekord. Das Jahr 2019 entwickelt sich damit zu einem Horrorjahr für diese Kategorie. Seit Januar haben die regulierten Hedgefonds mehr als 37 Milliarden Euro verloren. Das entspricht 8,6 Prozent ihrer Vermögenswerte, mit denen sie ins Jahr gestartet waren. Offensichtlich nehmen immer mehr Anleger den Fonds ihre Versprechen nicht mehr ab.

Wie kommt es zu den merkwürdigen Verschiebungen des Anlegerverhaltens?

Der Hauptgrund dafür, dass Anleger ihre Prioritäten zuletzt stark verschoben haben, ist die Erwartung, dass die Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks ihre Geldpolitik demnächst wieder expansiver gestalten werden als zuletzt. Der Anreiz, den die Fed und die EZB damit setzen möchten, folgt dem alten Muster: Um der aufkeimenden Konjunkturabschwächung weltweit entgegenzuwirken, haben die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank angekündigt, dass sie billiges Geld in den Finanzkreislauf pumpen wollen. Die Fed will zu diesem Zweck die Zinsen senken, die EZB plant die Neuauflage eines Anleihen-Kaufprogramms. Beide Maßnahmen – falls sie tatsächlich kommen, wie angekündigt – werden dafür sorgen, dass die Kurse von bereits emittierten Anleihen steigen. Die ohnehin niedrigen Renditen am Rentenmarkt werden dafür weiter sinken.

Für Investoren ist das ein Anreiz, im Vorgriff auf die absehbaren Notenbankmaßnahmen jetzt schon auf breiter Front in Anleihen zu investieren. Auch das entspricht dem alten Reflex. Doch das Risikomaß spielt offensichtlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Es geht nur noch darum, positive Renditen zu erzielen. Staatsanleihen fallen da weitestgehend aus. Es bleiben nur noch riskantere Papiere. Das lässt sich an den aktuellen Umsatzzahlen ablesen: Laut Morningstar-Analyse floss Rentenfonds im Juni die Rekordsumme von insgesamt netto 39,9 Milliarden Euro zu. Gefragt waren vor allem europäische Unternehmens-Anleihen. Gleichzeitig flossen nur 1,4 Milliarden Euro aus Aktienfonds ab. Angesichts der dunklen Wolken über dem Konjunkturhimmel ist das ein erstaunlich geringer Verlust. Mischfonds konnten im Juni netto sogar wieder ein Plus von 1,5 Milliarden Euro verbuchen.

Zu den Verlierern gehören Geldmarktfonds mit einem Minus von 6,1 Milliarden Euro. Der Grund ist leicht nachvollziehbar. Auch hier zeigen die Ankündigungen der Zentralbanken Wirkung: Da Geldmarktfonds in Zinspapiere mit sehr kurzer Laufzeit investieren und deshalb häufig umschichten müssen, geraten die Fonds bei sinkenden Zinsen deutlich schneller unter Druck als klassische Rentenfonds, die wenigstens eine Zeit lang von steigenden Kursen der Papiere in ihrem Portfolio profitieren können.

Anlageberater, deren Kunden nun nach renditestarken Rentenfonds fragen, sollten ihre Klienten auf das erhöhte Risiko hinweisen. Denn im jüngsten Erfolg der Rentenfonds steckt zugleich ihre Schwäche: Folgen der ersten Zinssenkung keine weiteren, werden die Fonds ihre zuletzt starke Performance aufgrund der gesunkenen Renditen nicht lange fortsetzen können.

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