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Nachhaltigkeit

Warum Ursula von der Leyen noch lange kämpfen muss

Der geplante Green Deal der neuen EU-Kommissionspräsidentin soll die EU bis 2050 klimaneutral machen. Doch bei der Umsetzung ist Ursula von der Leyen von der Finanzbranche abhängig. Hier muss erst ein Umdenken stattfinden.

05.12.2019 | 15:08 Uhr von «Nina Bärschneider»

Schon wenige Tage nach ihrem offiziellen Amtsantritt am ersten Dezember wird klar: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat viel vor mit der Europäischen Union (EU). Einer ihrer wichtigsten Punkte auf der Agenda ist der Klimaschutz, wie sie schon bei ihrer Wahl im Sommer ankündigte. Nun macht sie ernst: In einer Pressekonferenz in Brüssel am Mittwoch sprach sie davon, schon am 11. Dezember einen Fahrplan präsentieren zu wollen, wie ihr sogenannter „Green Deal“ aussehen soll. Dieser Deal sieht vor, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird, also keine Treibhausgasemissionen mehr verursacht. Schon im kommenden Jahr will von der Leyen ein erstes Klimagesetz verabschieden, um ihrem Vorhaben Nachdruck zu verleihen. Ein Gesetz und der gute Wille allein reichen jedoch nicht, um die EU klimafreundlicher zu machen. Am Ende zählt das Geld, weiß auch die Kommissionspräsidentin: „Investitionen werden eine große Rolle spielen, um den Green Deal umsetzen zu können“, sagte sie in ihrem Statement.

Rund 180 Milliarden Euro Investitionen jährlich braucht es dafür, schätzt die EU-Kommission. Das Geld muss zum einen aus den Mitgliedsstaaten kommen. Noch stemmen sich aber vor allem einige osteuropäische Länder gegen das Vorhaben, vor allem, weil sie noch stark auf fossile Energieträger setzen. Mit dem sogenannten „Just Transition Fund“, der zunächst 100 Milliarden Euro als Investitionen bereitstellen soll, will von der Leyen diesen Staaten Investitionen in den Klimaschutz ermöglichen. Zum anderen ist die EU-Kommissionspräsidentin auf grünes Geld aus der Finanzbranche angewiesen. Denn nur wenn das Kapital der Anleger an die richtigen Stellen fließt, kann der Green Deal gelingen.

„Sustainable Finance“ ist hierzulande längst in aller Munde. Zwei Drittel der Deutschen legen bei der Geldanlage Wert auf Nachhaltigkeit. Bei den 18- bis 35-Jährigen bevorzugen sogar drei Viertel ein grünes Investment. Das geht aus einer repräsentativen Studie im Auftrag der Zurich Versicherung hervor. Jedoch: Müsste sich die jüngere Generation zwischen Nachhaltigkeit und Rendite entscheiden, würde sie letztere wählen. Für nennenswerte Investitionen in grüne Unternehmen ist deshalb ein Umdenken nötig.

Es braucht eine einheitliche Taxonomie

Auch fehlen einheitliche Bewertungskriterien für nachhaltige Finanzprodukte. Laut der Studie mangelt es hier rund einem Drittel der Deutschen an Informationen und Transparenz. Die drei Kriterien Environment, Social und Governance (ESG) legen Finanzinstitute derzeit noch unterschiedlich aus. Gleichzeitig schießen immer mehr Unternehmen aus dem Boden, um vom grünen Hype zu profitieren: etwa ESG-Label-Provider, ESG-Datenprovider und ESG-Projektanbieter. „Gerade im Label-Land Deutschland kann es dann auch zu einem ‚Dschungel‘ an unterschiedlichsten Kennzeichnungen kommen“, warnt Andreas Görler, Vermögensverwalter bei Wellinvest – Pruschke & Kalm. Die Gefahr des Greenwashing ist hoch. Es braucht also eine einheitliche Taxonomie für den Nachhaltigkeitsbegriff. Schließlich kann ein Green Deal nur gelingen, wenn sich alle einig darüber sind, was das kleine Wörtchen „green“ eigentlich bedeutet.

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