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Einigung lässt Kurse springen

Marktausblick

Nach dem G20-Gipfel hoffen die Märkte weltweit auf ein Ende des Handelskriegs. Das lässt die Kurse von Aktien und Anleihen steigen. Der Druck auf den Ölpreis bleibt dagegen weiter hoch. Und das Bitcoin scheint seinem Ende nahe.

03.12.2018 | 09:52 Uhr von «Thomas Gräf»

Aktien machen Kurssprung

Der Waffenstillstand im Handelskrieg zwischen China und den USA ließ am Morgen in Asien die Kurse klettern. In Shanghai und Sydney zogen die Indizes um 1,5 Prozent an. Auch der australische Dollar und andere Schwellenländerwährungen können gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnen. Die Märkte hoffen nun auf eine Abschwächung des Handelskriegs zwischen China und den USA. Ursprünglich wollten die USA chinesische Handelsgüter im Wert von 200 Milliarden US$ mit Strafzöllen belegen. In Buenos Aires haben sich die beiden Supermächte darauf geeinigt, für drei Monate von weiteren Maßnahmen abzusehen und die laufenden Gespräche zu intensivieren.

Das Weiße Haus ist ausgesprochen stolz auf den ausgehandelten “Deal”: Die bestehenden Zölle von 10 % auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US$ werden nicht weiter erhöht. Dafür wollen die Amerikaner sofort mit Gesprächen beginnen über chinesische Handelspraktiken: Diebstahl geistigen Eigentums, Handelsbeschränkungen und erzwungene Technologietransfers. Sollte nach 90 Tagen keine Einigung in Sicht sein, werden die Strafzölle auf 25 % angehoben.

Der DAX springt im frühen Handel um 2,5 % auf über 11.500 Punkte. Gefragt sind Infineon (+ 6,9 %) sowie die Autohersteller BMW (+ 5,76 %), Daimler (+ 5,43 %) und Volkswagen (+ 4,77 %) – die sich ebenfalls Vorteile aus einem besseren Handelsklima erhoffen. Die rote Laterne halten Vonovia, Beiersdorf und Lufthansa, deren Kurse bislang nicht vom Fleck kommen.

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Neuauflage für Finanztransaktionssteuer

Am heutigen Montag versammeln sich die Finanzminister der EU-Staaten in Brüssel, um unter anderem über eine Ausweitung der Bankenunion zu sprechen – ein Vorschlag, der in Deutschland auf wenig Gegenliebe stößt, solange die anderen Staaten nicht ihren Bankensektor auf Vordermann gebracht haben.

In Brüssel werden die Finanzminister Olaf Scholz und sein Kollege Bruno Le Maire aus Frankreich einen neuen Vorschlag zur Finanztransaktionssteuer in Europa vorlegen. "Die erzielten Einnahmen könnten einen Beitrag zu einem Euro-Zonen-Budget leisten", zitiert die Süddeutsche Zeitung aus dem Entwurf des Positionspapiers. Länder, die sich an der Finanztransaktionssteuer beteiligen, sollen die Einnahmen mit ihren Beiträgen zum EU-Haushalt verrechnen können.

Auf der Wunschliste Deutschlands und der nördlichen EU-Staaten stehen in Brüssel ferner Maßnahmen, die Investoren von Anleihen stärker an Verlusten beteiligen, wenn sich der Schuldner vom Steuerzahler retten lassen will. Dieser Vorschlag stößt in Italien auf wenig Enthusiasmus: In Rom will man alles vermeiden, was die eigene Schuldenaufnahme verteuern würde.

Italien verhandelt unterdessen laut einer Meldung der Zeitung Repubblica mit der EU-Kommission über eine Reduzierung des Defizitziels für 2019 auf 2,0 Prozent. Finanzminister Giovanni Tria bestätigte die Meldung am Montag. Bis dato wollte Rom die Verschuldung für das kommende Jahr auf 2,4 % des BIP anheben – drei Mal so viel wie von der Vorgängerregierung zugesagt, weshalb die EU-Kommission ein Defizitverfahren gegen Italien in die Wege leiten will. Die Renditen für italienische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit haben zuletzt deutlich nachgegeben und liegen aktuell bei 3,16 %.

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USA ist größter Ölproduzent

Weiterer Druck auf den Ölpreis kommt aus den USA: Der Ausstoß der amerikanischen Shale-Bohrer hat im September ein neues Hoch erreicht, die USA sind nun der größte Erdöl-Produzent der Welt. Fast 11,5 Millionen Barrel pro Tag holen die US-Bohrer zur Zeit aus dem Boden.

Die OPEC will nun über eine Produktionskürzung von 1,3 Millionen Barrel beraten, um die Preise wieder zu stabilisieren: In der vergangenen Woche kostete das Barrel der Sorte WTI 50 US$, das bedeutet einen Preisrückgang um mehr als dreißig Prozent gegenüber dem Hoch von 76 US$ Anfang Oktober.

Unterdessen hat der Golfstaat Katar seine Mitgliedschaft in der OPEC gekündigt; damit fehlen dem Kartell ab Januar 1,5 Millionen Barrel am Tag an Verhandlungsmasse. Und Katar kann seine Produktionsmengen dann selbst bestimmen.

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Renditen steigen nach G20 Gipfel

Die  Einigung in Buenos Aires zwischen China und den USA sorgt für einen Sprung bei den Anleiherenditen. Die US-Staatsanleihen legen im frühen Handel um sechs Basispunkte zu und steigen auf 3,05 %. Nach dem Peak von Anfang November bei 3,24 % waren die US-Renditen zuletzt auf 2,99 % gesunken.   

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Das Ende des Bitcoin scheint nah

Der Aufstieg und Fall des Bitcoin scheint sich bald seinem letzten Kapitel zu nähern: Am Montag kostet eine Einheit der Kryptowährung bereits weniger als 4.000 US$. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis für das Bitcoin – dessen praktischer Nutzen umstritten ist – geviertelt.

Für die Berechnung von Bitcoin und anderen virtuellen Währungen sind phantastische Mengen Strom vonnöten. Zuletzt wurde der Stromverbrauch der Kryptowährungen auf 2,6 Gigawatt geschätzt, ungefähr so hoch wie der von Irland. Da die meisten Bitcoin in China geschürft werden und dort die Energie vornehmlich aus Kohle gewonnen wird, ist die Ökobilanz natürlich vernichtend.

Weil Bitcoin vorwiegend mit aufgemotzten Grafikkarten errechnet wird und sich der Prozess abhängig vom Strompreis mittlerweile erst ab 5.000 bis 6.000 US$ pro Bitcoin rechnet, ziehen viele Miner nun den Stecker.

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